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Forschungsfrage: In welchem Umfang werden Persönlichkeitseigenschaften in Stellenanzeigen verwendet, die eher als maskulin wahrgenommen werden?
Methodik: Wir nutzen einen Pool von deutschsprachigen Stellenanzeigen von Dax-30-Unternehmen, mittelständischen Unternehmen und des öffentlichen Sektors in den Bereichen Personalwesen (N=2.086) und Softwareentwicklung (N=1.811).
Praktische Implikationen: Unternehmen, die eine diverse Belegschaft anstreben, sollten nicht einseitig vor allem maskuline Persönlichkeitseigenschaften fordern. Die Eigenschaften signalisieren auch die Unternehmenskultur.
Der Begriff Arbeiten 4.0 umschreibt die fortschreitende Digitalisierung der Wirtschaft, aus dem
vielfältige Impulse und Veränderungen für den Arbeitsmarkt hervorgehen. IT-Zukunftsthemen
wie z.B. Industrie 4.0, Internet der Dinge, Big Data und Cloud Computing erfordern dabei neue
Kompetenzen von Mitarbeitern.
In der Literatur und der unternehmerischen Praxis wurde bislang nur unzureichend berücksichtigt, inwiefern die zur Digitalisierung benötigten Kompetenzen auch dem Leitbild einer nachhaltigen Entwicklung entsprechen. So verspricht die Digitalisierung von Unternehmensprozessen und Wertschöpfungsketten zukünftig ein potenziell maßgebliches Instrumentarium zur Erreichung von Nachhaltigkeitszielen zu werden.
Daher geht die vorliegende Untersuchung der Fragestellung nach, inwieweit die Digitalisierung
von mittelständischen Unternehmen als ein relevanter Treiber für eine nachhaltige Entwicklung
wahrgenommen und reflektiert wird. Zu diesem Zweck werden die Ergebnisse einer explorativen Stellenanzeigenanalyse vorgelegt, mit der 23.696 Stellenanzeigen aus Jobportalen für Stellenausschreibungen aus dem deutschen Mittelstand untersucht worden sind. Im Zuge der Analyse ist ermittelt worden, welche Bedeutung die beiden forschungsleitenden Konzepte der nachhaltigen Entwicklung und Digitalisierung derzeit am Arbeitsmarkt besitzen und welche Berufsbilder in diesem Umfeld nachgefragt werden. Die Ergebnisse zeigen, dass das Leitbild einer
nachhaltigen Entwicklung bei Personalbeschaffungsmaßnahmen nur von geringer Bedeutung
ist, aber in diesem Zusammenhang insbesondere technisch-entwicklungsorientierte sowie betriebswirtschaftlich-managementorientierte Berufsbilder gesucht werden.
Die Arbeit ist das Teilergebnis einer Forschungsgruppe, die sich im Rahmen eines von der
„Deutschen Bundesstiftung für Umwelt (DBU)“ geförderten Projekts mit der Digitalisierung
der mittelständischen Wirtschaft beschäftigt.
Unter dem Begriff der Digitalisierung werden derzeit IT-Zukunftsthemen wie Industrie 4.0, Cloud Computing und Big Data diskutiert, die die digitale Transformation von Unternehmensprozessen, Wertschöpfungsketten und Märkten forcieren. Im Zuge dieser Entwicklung bilden sich neue Berufsbilder heraus, die wirtschaftliche und informationstechnische Kompetenzen bündeln. Eine in Theorie und Praxis bislang nur unzureichend berücksichtigte Fragestellung ist, inwiefern die für die Digitalisierung benötigten Berufsbilder und Kompetenzen auch dem Leitbild einer nachhaltigen Entwicklung entsprechen. So verspricht die Digitalisierung zukünftig ein potenziell maßgebliches Instrumentarium zur Erreichung von Nachhaltigkeitszielen zu werden. Daher liefert der vorliegende Projektbericht einen Überblick über die Ergebnisse einer explorativen Stellenanzeigenanalyse, die Vakanzen aus Jobportalen für den deutschen Mittelstand untersucht hat. Im Zuge der Analyse ist ermittelt worden, welche Bedeutung die Konzepte der Nachhaltigkeit und Digitalisierung derzeit am Arbeitsmarkt besitzen und welche Berufsbilder in diesem Kontext nachgefragt werden. Die Arbeit ist das Teilergebnis einer Forschungsgruppe, die sich im Rahmen eines von der Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) geförderten Projekts mit der Digitalisierung der mittelständischen Wirtschaft beschäftigt.
Aktualisierter Expertenstandard Das Deutsche Netzwerk für Qualitätsentwicklung in der Pflege (DNQP) hat den Expertenstandard „Dekubitusprophylaxe in der Pflege zum zweiten Mal an den aktuellen Stand des Wissens angepasst. Änderungen nahmen die Autoren bei den Kommentierungen und dem Aufbau des Expertenstandards vor. Zudem wurde ein sogenanntes Indikatorenset entwickelt.
Die Primärversorgung in Brasilien ist in den letzten Jahren international viel diskutiert worden. Dieser Beitrag skizziert die Entwicklung des Gesundheitssystems und ihren Bezug zum Demokratisierungsprozess in Brasilien. Der Schwerpunkt liegt auf der Darstellung der Familiengesundheitsstrategie, die mit ihren Prinzipien des universellen Zugangs, der sektorübergreifenden Herangehensweise und Partizipation der Bevölkerung prägend für die Primärversorgung ist. Der Pflege kommt in diesem System eine zentrale Bedeutung zu, die in dem Beitrag ebenso ausgeführt wird wie Fragen der Qualifizierung. Den Abschluss bilden Überlegungen, welche Lehren sich aus den brasilianischen Erfahrungen für anstehende Diskussionen zur Rolle der Pflege in der Primärversorgung in Deutschland ziehen lassen.
Ein Date mit der IMTA
(2017)
Geoffrey Maitlands Behandlungsweise prägt die Physiotherapie bis heute und hat nichts an Aktualität verloren. 1992 gründete er mit von ihm ausgebildeten Instruktoren die Internationale Maitland Teacher Association (IMTA). Diese feiert am 27. Januar 2018 in Stuttgart ihr 25-jähriges Bestehen im Rahmen des physiokongresses. Es erwarten Sie zehn Vorträge von hochkarätigen Referenten.
Jetzt sind Sie gefragt!
(2017)
Zusammenhang zwischen Lücken im Lebenslauf und Berufserfolg : ein Mythos der Personalauswahlpraxis
(2017)
Mit dieser explorativ angelegten Studie (N = 2225) wird kritisch hinterfragt, ob und inwieweit Lücken im Lebenslauf Indikatoren für den Berufserfolg darstellen. Dabei bilden die Lückendauer im Allgemeinen sowie separiert nach neun Gründen für deren Entstehen die Prädiktoren. Als Kriterien für den Berufserfolg dienen Entwicklung und Höhe des Einkommens, beruflicher Status sowie subjektive Erfolgseinschätzungen. Effekte des Geschlechts, Alters, der Ausbildung sowie sozial erwünschten Antwortverhaltens wurden herauspartialisiert. Für die Gesamtstichprobe ergeben sich signifikante negative Zusammenhänge zwischen der Lückendauer und allen Berufserfolgskriterien, die jedoch als gering anzusehen sind. Bei Berücksichtigung der Ursachen für die Lücken zeigt sich, dass die Lückendauer aufgrund von Reisen mit keinem der Kriterien einen signifikanten Zusammenhang aufweist. Das Gegenteil zeigt sich bei einer unfreiwilligen Arbeitslosigkeit. Aufgrund der geringen Varianzaufklärung des Berufserfolgs durch Lücken im Lebenslauf und den in sich differenziert zu betrachtenden Ergebnissen, erscheint eine pauschale Nutzung von Lücken im Lebenslauf als Kriterium in der Personalauswahl nicht empfehlenswert.
Bei der Sichtung von Bewerbungsunterlagen werden in der Praxis u. a. Freizeitaktivitäten wie etwa sportliche Betätigungen zur Bewertung der Kandidaten herangezogen. Im Rahmen einer Studie mit 291 Probanden wird erstmals differenziert untersucht, inwieweit sportliche Aktivitäten einen Indikator der Leistungsmotivation darstellen und sich somit als Kriterium zur Sichtung von Bewerbungsunterlagen eignen. Die Probanden füllen mehrere Skalen zur Messung ihrer beruflichen Leistungsmotivation aus und machen zusätzlich Angaben zu Art und Intensität sportlicher Aktivitäten inklusive der Teilnahme an sportlichen Wettkämpfen. Im Ergebnis zeigt sich, dass die Intensität der sportlichen Betätigung mit erhöhten Werten auf den meisten Skalen der beruflichen Leistungsmotivation einhergeht. Die Wettkampfintensität zeigt positive Zusammenhänge zu Wettbewerbsorientierung, Leistungsstolz und Beharrlichkeit. Weder die Sportart (Individual- vs. Mannschaftssport) noch die Dauer der Jahre, über die hinweg Sport betrieben wurde, ermöglichen jedoch eine Aussage über die berufliche Leistungsmotivation. Aus den Befunden werden Empfehlungen für die Praxis der Sichtung von Bewerbungsunterlagen abgeleitet.
Schmerzen im Bereich des Steißbeins werden häufig unter dem Begriff Kokzygodynie zusammengefasst. Ursache der Beschwerden können hierbei lokal oder entfernt liegende Strukturen sein. Außerdem gibt es eine Reihe von inneren und psychischen Erkrankungen, die eine Kokzygodynie vortäuschen können und differenzialdiagnostisch abgeklärt werden müssen.
Dieser Artikel gibt eine Übersicht über Anatomie, Ätiopathologie, Diagnostik, Differenzialdiagnostik und Therapiemöglichkeiten bei Kokzygodynie. Der Schwerpunkt liegt dabei auf muskuloskeletaler Therapie. Es werden Techniken am Steißbein aus 4 manualtherapeutischen Konzepten vorgestellt.
While the importance of supervisors’ communication for the successful implementation of organisational change is often emphasised, evidence regarding the actual dimensions of change communication and the reaction of change recipients is scarce. As communication is highly context and culture specific, this study included participants from Germany and India. To meet these research aims, we conducted focus group discussions (FGD) with overall 50 graduate students with work experiences from Germany and India. We identified key dimensions of informative, empathic and participatory change communication that are of high importance for change recipients. The German and Indian participants had similar expectations regarding the informative and empathic dimensions of change communication. However, interestingly, their assessment of the actual participation differed substantially, with consequences for their emotional responses. The findings emphasise the crucial role of supervisors’ communication for employees’ emotions in times of change. Supervisors thereby need to consider the diverse dimensions of their communication and stimulate employees’ expectations regarding information, empathy and participation with different communicative activities and approaches. This study provides important insights into organisational change communication by analysing its key dimensions, linking it to employees’ emotions and considering the cultural context.
In einem Online-Experiment mit 776 Probanden wird untersucht, inwieweit ein Adelsprädikat im Namen der Bewerber, ihr Geschlecht sowie die Auswahlerfahrung der Beurteiler einen Einfluss auf die Bewertung der Kandidaten nimmt. Als Stimulusmaterial wurde den Beurteilern der Lebenslauf eines fiktiven Bewerbers vorgelegt und in systematischer Weise sowohl das Adelsprädikat als auch das Geschlecht der Bewerber variiert. Im Ergebnis zeigt sich, dass Bewerber mit Adelsprädikat signifikant anders bewertet werden als solche, die über kein Adelsprädikat verfügen (bezogen auf ihre Offensivität sowie die Wahrscheinlichkeit einer späteren Einstellung). Dies gilt in besonderer Weise für weibliche Bewerber mit Adelsprädikat im Hinblick auf die Wahrscheinlichkeit einer Einstellung. Männliche Bewerber werden unabhängig vom Adelsprädikat hinsichtlich ihrer Professionalität negativer bewertet als Frauen. Die Erfahrung der Probanden in der Personalauswahl schützt nicht vor entsprechenden Urteilsverzerrungen.
Der Beitrag untersucht, worin die Mängel der schweizerischen Direktdemokratie bestehen, welches Verhältnis die AfD – auch unter rechtspolitischem, verfassungstheoretischem und ideengeschichtlichem Blickwinkel – zu Volksabstimmungen aufweist und was demgegenüber eine grundrechtsbasierte, streng rechtsstaatlich eingebundene Volksgesetzgebung im Kontext der deutschen Verfassungstradition auszeichnet.
IT und Emotion
(2017)
Der zunehmende Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnologie im Gesundheitswesen verlangt auch von Angehörigen der Pflegeberufe Kompetenzen zur Nutzung der entsprechenden Systeme und Verfahren. Vor diesem Hintergrund haben sich die AG „Informationsverarbeitung in der Pflege“ der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie (GMDS), die Österreichische Gesellschaft für Pflegeinformatik (ÖGPI) und die Schweizerische Interessensgruppe Pflegeinformatik (IGPI) innerhalb des Schweizer Berufsverband der Pflegefachfrauen und Pflegefachmänner (SBK) entschlossen, gemeinsame Empfehlungen für benötigte Kernkompetenzfelder in Pflegeinformatik zu erarbeiten. Auf Basis einer iterativen multimethodischen Vorgehensweise unter Einbeziehung von einer großen Anzahl von Fachexperten aus Deutschland, Österreich und der Schweiz (D-A-CH) wurden 24 notwendige Felder von Kernkompetenzen definiert und deren Relevanz für fünf typische Berufsfelder in der Pflege bewertet. Damit liegt erstmalig eine wissenschaftlich fundierte Empfehlung für zu vermittelnde Kernkompetenzfelder in der Pflegeinformatik für verschiedene pflegerische Berufsfelder vor. Sie richtet sich an alle Personen mit Verantwortung für die Planung von Studium, Lehre, Aus- und Weiterbildung in der Pflege.
Der Big-Data-Bluff
(2017)
Die vorliegende Studie untersucht erstmals differenziert konkrete Strategien, die Bewerber in der Phase der Vorbereitung sowie der Durchführung von Auswahlverfahren einsetzen. In einer Befragung von 999 Personen wird sowohl nach der Einstellung bezüglich derartiger Strategien als auch nach deren Umsetzung bezogen auf Bewerbungsunterlagen, Einstellungsinterview, Testverfahren und Assessment Center gefragt. Die Ergebnisse zeigen, dass eine Mehrheit der Bewerber in starkem Maße strategisch agiert. In der Vorbereitungsphase bezieht sich dies insbesondere auf die Sichtung von Ratgeberliteratur und den Austausch mit Freunden / Bekannten. Bewerbungstrainings haben demgegenüber eine untergeordnete Bedeutung. Bei der Verfassung von Bewerbungsunterlagen greift die Mehrheit unter anderem auf Vorlagen zurück, die nur noch angepasst werden. Im Einstellungsinterview wird unter anderem die Darstellung der eigenen Stärken an die Stellenanforderungen angepasst. Fast alle Befragten wenden wenigstens eine Strategie an. Bewerber, die sich in den letzten fünf Jahren beworben haben, agieren insgesamt aktiver als Personen, deren letzte Bewerbung länger zurückliegt.
Autopilot an, Augen zu?
(2017)
Stephan Maykus, ebenfalls Mitglied der Expertenkommission, kommentiert in diesem Beitrag den Teil des 15. Kinder- und Jugendberichts, der eine der zentralen Lebenswelten Jugendlicher in den Blick nimmt: die zuletzt sehr expansive Schule in Form der Ganztagsschule. Die Sachverständigenkommission kommt bei ihrer Bestandsaufnahme zur Ganztagsschule zu einer relativ bescheidenen Bilanz. Allerdings hatte die zunehmende Verschulung des Jugendalters weitreichende Auswirkungen auf die generationale Lage der Jugend insgesamt. Der Autor verweist darauf, dass mit dem neuesten Kinder- und Jugendbericht erstmalig eine dezidiert alters- und lebensphasenbezogene Bilanz der Ganztagsschulentwicklung vorgenommen wurde, die gerade auch für die Jugendarbeit vielfältige Herausforderungen offenbart. Die Ganztagsschule sei bisher kaum hinsichtlich ihrer Zielgruppe Jugend diskutiert und konzipiert worden, stellt Maykus fest. Er fragt, wie die Ganztagsschule so ausgestaltet werden könne, dass sie den Entwicklungsprozessen im Jugendalter pädagogisch gerecht werde. Der Autor belegt das Auseinanderklaffen von Wunsch und Wirklichkeit der Ganztagsschulen und betont, dass auch in der Forschung das Verhältnis von Ganztagsschule und Jugend kaum genauer untersucht worden sei. Er entwickelt schließlich vier Leitfragen zur Bewertung der Ganztagsschulentwicklung aus jugendpädagogischer Sicht.
Kreuzbandrisse (Rupturen des vorderen Kreuzbands, VKB) ziehen oft eine langwierige Rehabilitation und Wiedereingliederung nach sich. Die physiotherapeutische Nachbehandlung beinhaltet aktive und passive Maßnahmen. Bislang existieren keine Studien zu neurodynamischen Aspekten der Rehabilitation von Kreuzbandrissen. Das Ziel der vorliegenden Studie bestand darin, die Veränderung der Bewegung des N. tibialis des betroffenen und nicht betroffenen Beins bei Probanden nach einer VKB-Ruptur zu untersuchen.
Bestandteil der verblindeten Untersuchung der 19 Probanden waren der Knee Outcome Survey für alltägliche Aktivitäten (KOS) und verschiedene Funktionsuntersuchungen (Slump-Test mit passiver Knieextension, Long Sitting Slump Test mit passiver Dorsalextension des oberen Sprunggelenks, Straight Leg Raise Test, belastete Dorsalextension im Stand). Die longitudinale Nervenexkursion des N. tibialis wurde mit bildgebendem Ultraschall in sitzender Slump-Position untersucht. Die Auswertung der Ultraschallvideos erfolgte mit einer Frame-by-frame Cross Correlation Software.
Die Ergebnisse zeigten eine signifikant geringere Nervenexkursion des N. tibialis am betroffenen Knie. Allerdings fand sich kein klinisch signifikanter Zusammenhang zu den Funktionsuntersuchungen.
Biomechanische Analysen sind in der Lage, menschliche Bewegungen valide und umfassend zu erfassen und auszuwerten. Neben den beiden großen Bereichen Kinetik und Kinematik bietet die Elektromyografie (EMG) eine zuverlässige Möglichkeit, die neuromuskuläre Aktivität zu analysieren. Mithilfe des EMG können neuromuskuläre Parameter erhoben werden, die präzise Aussagen beispielsweise zur inter- und intramuskulären Koordination, der Muskelfaserverteilung, des Ermüdungsverhaltens oder des Timings zulassen.
Für verlässliche Daten sind im klinischen Setting jedoch einige wichtige Faktoren zu berücksichtigen. Diese sind von großer Bedeutung und sollten vor einer Analyse beachtet werden. Daneben hängt ein effektiver Einsatz des EMG im klinischen Setting von der Integration in den Clinical-Reasoning-Prozess ab. Die jeweilige individuelle Patientensituation benötigt eine klare Fragestellung. Dazu kann auf ein Ebenenmodell aufgebaut werden, welches die biomechanischen Steuerungsgrößen in der klinischen Anwendung berücksichtigt.
Der Artikel stellt die physiologischen Grundlagen der Elektromyografie, die Einflüsse von Verletzungen auf die Muskelfaserzusammensetzung, die grundlegende Signalverarbeitung und Dateninterpretation, ein Ebenenmodell für die klinische Anwendung sowie Einsatzfelder in der Physiotherapie vor.
Mutterschaft ab 35 Jahren: Das Altersrisiko in der Wahrnehmung von Frauen – eine Literaturstudie
(2017)
Hintergrund Die Anzahl derjenigen Frauen, die im Alter von 35 Jahren oder später Mutter werden, steigt in den Industrienationen weltweit. Mit dem höheren Alter ist eine Zunahme von Risiken für die Fertilität, für die Schwangerschaft, für die Geburt und für die Neugeborenen verbunden. Risikozuschreibungen in der Schwangerschaft beeinflussen die psychosoziale Situation von Frauen negativ. Daher stellt sich die Frage, wie Frauen das Altersrisiko erleben.
Methodik Die internationale systematische Literaturrecherche wurde zwischen Dezember 2015 und März 2016 in den elektronischen Datenbanken PubMed, CINAHL, PsycINFO und Sowiport durchgeführt. Eingeschlossen wurden Studien, welche die Wahrnehmung der reproduktiven Altersrisiken der Mutterschaft in fortgeschrittenem Alter, definiert als ≥ 35 Jahre, fokussieren.
Ergebnisse Es wurden elf Studien unterschiedlichen Designs ausgewertet. Mit Ausnahme von Kenntnissen über die durch das Alter abnehmende Fertilität und die Zunahme bei Trisomie 21 zeigen sich insgesamt geringe Kenntnisse der Teilnehmenden über altersassoziierte Risiken. In der Konfrontation mit den Risiken werden diese als bedrohlich erlebt. Strategien im Umgang mit der Besorgnis sind vielfältig: Informationsmanagement mit Problemen von Über- und Fehlinformation und Informationsvermeidung, Ablenkung von Gedanken an Risiken, Bedürfnis nach Kontrolle und guter Vorbereitung oder eine emotionale Distanz zur Schwangerschaft. Die persönliche Risikobewertung durch die Frauen ist komplex und bezieht ihre sozialen Lebensumstände und ihren Lebensstil mit ein. Dabei werden die medizinischen Zuschreibungen relativiert. Durch die Fokussierung ein gesundes Kind zu gebären unterbleibt häufig die Vorbereitung auf das Leben mit dem Neugeborenen. Auswirkungen auf das Erleben von Mutterschaft zeigen sich insbesondere in einer postpartalen Überforderung in der Versorgung des Neugeborenen.
Diskussion Das Altersrisiko kann von den Betroffenen nur unzureichend eingeschätzt werden. Es zeigen sich verschiedene aus der Risikoforschung bekannte Phänomene. Die medizinische Risikoeinschätzung unterscheidet sich von der Risikowahrnehmung der Frauen. Die Folgen für das Erleben der Mutterschaft machen das Konzept des Altersrisikos diskussionswürdig. Diese Ergebnisse legen für die Gesundheitsberufe nahe, die Versorgung von Schwangeren in fortgeschrittenem Alter stärker auf gesundheitsfördernde Aspekte, Partnerschaft und das Neugeborene auszurichten.
Die Kieferregion und die HWS stehen neuroanatomisch und biomechanisch in enger Verbindung zueinander. Darüber hinaus hat die kraniomandibuläre Region durch ihren funktionellen Aufbau, ihre anatomische Positionierung und ihre neurologische Wertigkeit eine Bedeutung für den gesamten menschlichen Organismus.
Das Ziel der Studie war es zu beobachten, ob eine durch eine veränderte dentale Okklusion hervorgerufene Veränderung im Mandibulabereich einen direkten Einfluss auf die aktive und passive physiologische HWS-Beweglichkeit ausübt.
Neben der Gruppenauswertung wurden die 61 Probanden zusätzlich von einem Zahnarzt in die verschiedenen Angle-Klassifikationen (Klasse 1, 2a, 2b und 3) eingeteilt und auf Unterschiede untersucht. Bei allen Probanden wurde die physiologische Beweglichkeit der HWS mit dem CROM Device gemessen und der Flexions-Rotations-Test (FRT) für die passive physiologische Bewegungsüberprüfung mit einem digitalen Goniometer durchgeführt. Die Messungen erfolgten jeweils 2-mal innerhalb eines kurzen Zeitabstands, und zwar einmal ohne und einmal mit Veränderung der Okklusion durch einen Papierstreifen.
Beim Vergleich der beiden Messungen der gesamten Stichprobe zeigte sich eine signifikant vergrößerte Beweglichkeit in jeder gemessenen Bewegungsrichtung. Zwischen den Angle-Klassifikationen waren keine signifikanten Unterschiede zu beobachten.
Für die Versorgungsforschung ist wichtig, dass verteilte und heterogene Daten so integriert werden, dass sie offen für neue Analyse-Anforderungen und leicht um neue Datenquellen erweiterbar sind. Für die Integration von Versorgungsdaten werden bislang hauptsächlich Data-Warehouses eingesetzt, die Daten dimensional oder als Entity-Attribute-Value-Struktur (EAV) modellieren. Diese Datenmodelle sind jedoch entweder unflexibel oder weisen ein zu geringes Maß an Datenorganisation auf, was longitudinale Analysen erschwert. Wir haben den EAV-Ansatz um die Data-Vault-Modellierung ergänzt und damit die Datenstrukturen der Krankenhaus-Qualitätsberichte des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) modelliert sowie die Daten der Jahre 2011 bis 2015 integriert. Dies ermöglicht eine Historisierung der Metadaten für Merkmale, insbesondere der Qualitätsindikatoren, sowie ein hohes Maß an Erweiterbarkeit gegenüber neuen heterogenen Datenquellen. Der vorgeschlagene Ansatz erlaubt es, den Abstraktionsgrad für die zu modellierenden Entitäten frei zu wählen, so dass auch ein vollständig generisches EAV-Modell mit historisierten Metadaten erstellt werden kann.
Preise erzeugen Emotionen - sei es Freude über ein Schnäppchen, eine gute Marge oder Ärger über ein zu teures Produkt. Was aber, wenn der Preis an sich schon positive Gefühle hervorruft? Emotional Pricing ist ein neuer Ansatz, bei dem nicht der Wert des Produktes, sondern die absolute Zahl eine Rolle spielt. Dies erhöht nicht nur die Zahlungsbereitschaft sondern zahlt gleichzeitig auch auf die Marke ein.