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Derzeit existieren wegen des Einflusses sozialer Erwünschtheit nur wenige psychologische Untersuchungen über Korruption. Die bisherige Korruptionsforschung hat sich stark auf die Ausprägung des Korruptionsniveaus gestützt und nicht den Einfluss von Kultur und der dadurch bedingten Wirkungen der Denk- und Verhaltensmuster auf das Konzept und die Ausprägung von Korruption untersucht. Dies ist die Fragestellung der vorliegenden Untersuchung. Die Ergebnisse zeigen, dass unterschiedliche Konzepte von Korruption in Deutschland und Indonesien existieren. Das Konzept der Korruption bezieht sich auf die Frage, welche regelwidrigen Verhaltensweisen in welchem Ausmaß als korrupt bewertet werden. Dieses Korruptionskonzept ist von kulturellen Dimensionen wie Kollektivismus und Menschlichkeit abhängig, wobei diese auch innerhalb der Kulturen Varianzen aufweisen. Die Ergebnisse verdeutlichen die methodischen Probleme der Messung von Korruption und die Schwierigkeiten der Verifizierung einer kulturübergreifenden Konstruktvalidität.
Kolumne Wirtschaftspsychologie
So manchen Mythos in der HR-Welt konnte Professor Uwe P. Kanning schon in seiner Kolumne aufklären. Mit psychologischen Fakten und einer großen Portion bissigem Humor begegnet er den Anhängern des Bauchgefühls – heute denen, die sich zu viel vom Konzept "The Work" versprechen.
Prof. Dr. Uwe P. Kanning Wirtschaftspsychologe von der Hochschule Osnabrück spricht über Personalauswahl zwischen Anspruch und Wirklichkeit. Dieser unterhaltsame Vortrag basiert auf den Erkenntnissen seiner langjährigen wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit der für die Praxis äusserst relevanten Thematik.
12plusEins
(2018)
Die Personalauswahl gehört zu den wichtigsten Investitionsentscheidungen eines Unternehmens. Dennoch wird sie im Alltag stiefmütterlich behandelt. Obwohl jährlich mehr als 700 wissenschaftliche Publikationen erscheinen, wählen die meisten Unternehmen immer noch nach dem Bauchgefühl aus. Dies zu ändern ist das zentrale Anliegen dieses Buches. Es richtet sich an alle, die sich mit Fragen der Personalauswahl beschäftigen - insbesondere Personaler, Führungskräfte und Studierende. Es räumt auf mit weitverbreiteten Mythen der Personalauswahl und bereitet wissenschaftliche Erkenntnisse prägnant mit konkreten Praxisempfehlungen auf. Dabei werden alle Bausteine eines Auswahlverfahrens behandelt: Anforderungsanalyse, Personalmarketing, Sichtung der Bewerbungsunterlagen, Einstellungsinterview, Testverfahren und Assessment Center. 50 Negativbeispiele aus der Praxis verdeutlichen, wie man es nicht machen sollte. Eine Checkliste hilft, die Schwächen des eigenen Auswahlverfahrens zu erkennen.
Zur Erstellung einer Normwertkurve der mütterlichen Gewichtszunahme während der Schwangerschaft wurden die Daten von 1 763 063 Frauen im Zeitraum von 1995 bis 1997 analysiert. Bei einer Spannbreite der Gewichtsveränderung von - 2 kg bis + 24 kg zeigte sich eine durchschnittliche Gewichtszunahme von 13 kg. Mit diesen Ergebnissen konnten somit erstmals Perzentilkurven der mütterlichen Gewichtszunahme für Deutschland erstellt werden.
Im Rahmen dieser Arbeit sollen anhand der PEFA Bewertung, welche im Jahr 2018 stattfand
und die Qualität des öffentlichen Finanzmanagements der Stadt Osnabrück auf Grundlage von internationalen Standards darstellt, Handlungsempfehlungen zur Verbesserung der Transparenz erarbeitet werden. Die entwickelten Maßnahmen sollen den Grundsätzen der Open Government Partnership entsprechen und die Weiterentwicklung der Stadt Osnabrück,
insbesondere im Bereich der Transparenz, unterstützen. Sie sind somit dem übergeordneten
Begriff Open Data zuzuordnen. Um Handlungsempfehlungen zu erarbeiten, werden aus den insgesamt 31 Leistungsindikatoren mit den verschiedenen Dimensionen, die bewertet wurden, diejenigen ausgesucht, welche schlechter als A bewertet wurden. Die gesamten 31 Leistungsindikatoren wurden im Jahr 2018 von A bis D auf einer vierstufigen Ordinalskala bemessen. Anhand der Leistungsindikatoren, die Verbesserungsbedarf aufweisen, werden Maßnahmen entwickelt, die sowohl die Bewertung der Stadt Osnabrück in der PEFA-Analyse verbessern, als auch die Transparenz, das Bürgerengagement und die Modernisierung der Verwaltung im Mindesten unterstützen, wenn nicht sogar verbessern.
Abschlussbericht der Lügde-Kommission beim Landespräventionsrat Niedersachsen vom 3. Dezember 2020
(2020)
Die Hochschule Osnabrück zeichnet sich durch einen Forschungsschwerpunkt Familienorientierte geburtshilfliche Versorgung aus, welcher auf der Forschungslandkarte der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) verzeichnet ist. Seit 2000 werden Studien zur geburtshilflichen Versorgung durchgeführt. Im Forschungsschwerpunkt IsQua wurden in vier Teilprojekten A bis D, verschiedene Instrumente zur sektorenübergreifenden Qualitätssicherung in der Lebensphase von Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett entwickelt, erprobt und evaluiert. Mit der Entwicklung von diesen Instrumenten wird das Ziel verfolgt, Prozesse, die die physiologische Geburt befördern, zu unterstützen. Damit soll der derzeitigen Entwicklung in der Geburtshilfe gegengesteuert werden, die u. a. von hohen Interventionsraten, wie z.B. von einer anhaltend hohen Kaiserschnittrate von 32% (IQTIG [Hg.], 2017) gekennzeichnet ist.
Alle genannten Aspekte werden im Kontext eines Theorie Praxis Transfers gedacht. Instrumente wurden unter Beteiligung der Berufsgruppe der Hebammen heraus entwickelt. Sie wurden auf Anwenderebene – i. d. Regel durch Hebammen – und auf Ebene der Nutzerinnen bzw. Klientinnen, den schwangeren Frauen bzw. Müttern nach der Geburt, erprobt. Hierzu wurden vielfältige Kooperationen mit Einrichtungen des Gesundheitswesens geknüpft und verschiedene Zugänge eines Wissenstransfers hergestellt. Dieses war die Aufgabe von Teilprojekt E, welches horizontal zu den Teilprojekten A bis D angelegt war. Dabei wurde teilweise interdisziplinär mit Kollegen und Kolleginnen aus der Pflegewissenschaft und Gesundheitsökonomie gearbeitet. Inhaltlich stellt der Forschungsschwerpunkt ein nachgefragtes Thema zur Verbesserung der geburtshilflichen Versorgungsqualität regional und überregional dar.
Die dem Forschungsschwerpunkt angegliederte Graduiertenförderung im Umfang von drei Stipendien eröffnete erstmalig die Möglichkeit zur strukturierten Förderung von wissenschaftlichem Nachwuchs an Fachhochschulen in der jungen Disziplin Hebammenwissenschaft. Seit 2011 kann über eine Kooperation zwischen der Hochschule Osnabrück und der privaten Universität Witten Herdecke, Fakultät Gesundheit, die Promotion verfolgt werden. Eine weitere Dissertation konnte mit Teilprojekt A assoziiert werden. Alle Promotionen waren inhaltlich mit den einzelnen Teilprojekten verbunden.
Abschlussbericht zum Projekt „Partizipative Qualitätsentwicklung in der Pflegeberatung (PartiziQ)“
(2018)
Die „Studie zur Kompetenz und Zufriedenheit von niedersächsischen Erzieherinnen“ (Hochschule
Osnabrück) bezog erstmalig die in der Praxis tätigen Erzieherinnen1
in den Professionalisierungsprozess ein und erfragte via Selbsteinschätzung deren Meinungen, Befinden und Erfahrungen zu
den vier großen Themenbereichen: Zufriedenheit/ Akademisierung, psychische Gesundheitslage,
Weiterbildungsmotivation und berufliches Kompetenzempfinden.
Wie zufrieden sind die befragten Erzieherinnen mit ihrer Ausbildung und den verschiedenen
Merkmalen ihrer Arbeit? Wie psychisch gesund schätzen sie sich ein? Wie steht es um die Weiterbildungsbereitschaft der befragten Erzieherinnen? Wie kompetent schätzen sie sich ein? Diese
und weitere Forschungsfragen standen im Fokus der Studie. Den theoretischen Rahmen lieferten
psychologische, soziologische, arbeitswissenschaftliche sowie neurobiologische Theorien und Modelle.
In der Studie wurden insgesamt 841 Erzieherinnen aus Niedersachsen befragt. 399 hatten soeben
ihre Fachschulausbildung abgeschlossen, 80 waren bis zu zwei Jahre berufstätig, 343 waren mehr
als acht Jahre berufstätig und 19 hatten sich zu einem Studium entschlossen. Die „Studie zur
Kompetenz und Zufriedenheit von niedersächsischen Erzieherinnen“ ist nicht repräsentativ.
Die im Vorfeld der schriftlichen Befragung stattgefundenen explorativen halbstandardisierten Interviews mit elf Vertretern/-innen der frühpädagogischen Praxis und Ausbildung dienten der Entwicklung des Fragebogens. Abschließend wurden in zwei Gruppendiskussionen (kommunikative Validierung) die zentralen Ergebnisse von 12 Experten/-innen der frühpädagogischen Praxis diskutiert.
Die zentralen Ergebnisse sind: Vor allem Kita-Leitungen bemängeln die fehlenden Wertschätzung
für den Beruf, und dass die Ausbildung der Fachschulabsolventinnen für die beruflichen Anforderungen in der Kita-Praxis nicht ausreiche. 41,3% der 331 befragten Erzieherinnen mit mehr als
acht Jahren Berufserfahrung und 45,6% der Kita-Leitungen zählen aufgrund emotionaler Erschöpfung zur Risikogruppe bzw. ordnen sich einem kritischen Bereich (Behandlungsbedarf) zu. Bei den
beruflichen Kompetenzen schätzen sich mehr als 90% der Erzieherinnen eher oder sehr kompetent ein. Weiterbildungsbedarf für sich sehen die Befragten vor allem in den Themenbereichen
Diversity, Sprachentwicklung und -förderung und Arbeiten mit Kindern unter drei Jahren. Insgesamt ist festzustellen, dass sich die Studierenden der Frühpädagogik kompetenter einschätzen als
Fachschulabsolventinnen, Berufsanfängerinnen und langjährig Berufserfahrenen. Die Mehrheit der
befragten Erzieherinnen zeigt eine sehr große Bereitschaft, sich weiterzubilden - sowohl aus eigenem, inneren Antrieb heraus als auch aus extrinsischer Motivation.
Achtsam durch den Change
(2019)
In vielen Wirtschaftsunternehmen, aber auch in Institutionen wie Schulen oder Hochschulen haben Achtsamkeitsübungen Einzug gehalten. Die Forschungsprojekte und Publikationen dazu boomen und stoßen auf großes Interesse in der Öffentlichkeit. Man will beispielsweise wissen, wie sich Achtsamkeit auf die psychische und physische Gesundheit, das Konzentrationsvermögen, die Selbstund Emotionsregulation, die Entscheidungskompetenz, das Konfliktverhalten, die soziale und moralische Kompetenz, die Kreativität oder auch die Lernfähigkeit auswirkt. Da liegt es nahe zu fragen: Kann Achtsamkeit auch für das Change Management bedeutsam sein?
Hintergrund: Geburtshilfliche Interventionen nehmen weltweit zu, auch in Deutschland. Um deren Zahl zu reduzieren entstehen verschiedene Ansätze zur Förderung der normalen Geburt, so auch der deutsche „Expertinnenstandard Förderung der physiologischen Geburt“. Unter anderem wird darin eine Hebammensprechstunde gefordert. Inwieweit Hebammensprechstunden in Einrichtungen, die den Expertinnenstandard eingeführt haben, implementiert sind und ob sie in ihrer Ausgestaltung den Empfehlungen, so wie sie von den Entwicklerinnen intendiert waren (Adhärenz), folgen, ist bisher nicht bekannt. Ziel dieser Studie ist es, Analysemerkmale für die Hebammensprechstunde zu entwickeln, die Zielgruppe und Inhalte zu identifizieren und die Adhärenz zu untersuchen.
Methode: Eine Delphi-Befragung zur Entwicklung von Analysemerkmalen mit 3 Entwicklerinnen und eine quantitative Dokumentenanalyse der Dokumente der Hebammensprechstunden zweier Krankenhäuser wurde durchgeführt (Krankenhaus 1: n=92; Krankenhaus 2: n=62).
Ergebnisse: Sechs Merkmale (Dokumentation von „Sorgen und Ängste“, „Absprachen“, „Beratungsthemen“, „Themen, die besprochen wurden“, „Nachvollziehbarkeit der Möglichkeiten der Geburtsplanung“ und „Optionen der Geburtsplanung) wurden aus dem Expertinnenstandard identifiziert. Vor allem Erstgebärende (77,2%) nehmen die Hebammensprechstunde in Anspruch. Es zeigt sich ein breites Spektrum an Themen, die im Rahmen der Hebammensprechstunde angesprochen werden. Die Dokumente von Krankenhaus 2 belegen eine hohe Adhärenz, während die Dokumente von Krankenhaus 1 eine mittlere Adhärenz zeigen.
Schlussfolgerungen: Die Untersuchung der Adhärenz ermöglicht es Krankenhäusern, die Hebammensprechstunde auf ihre Umsetzung hin einzuschätzen. Auf Grundlage der hier vorgestellten Analyse können Anpassungen, z. B. an der Dokumentenstruktur oder den Beratungsinhalten vorgenommen werden. Im Kontext der Hebammensprechstunde besteht weiterer Forschungsbedarf zu den Implementierungsprozessen, um vorhandene Unterschiede in der Adhärenz besser zu erklären.
ADS / ADHS
(2015)
Hintergrund und Ziele:
In der Physio- und Ergotherapie sowie in der Logopädie in Deutschland herrscht bereits seit mehreren Jahren ein Fachkräftemangel. Die Gründe für diesen Mangel sind vielschichtig, in vorhandenen Studien werden jedoch nur einzelne Ursachen genauer beleuchtet. Ziel dieser Arbeit ist es daher auf der einen Seite, die Einflussgrößen auf die Fachkräfteentwicklung zusammenzustellen. Da durch Diskussionen immer wieder die These aufgestellt wird, dass eine Vollakademisierung einen negativen Effekt auf die Fachkräfteentwicklung hat, sollen auf der anderen Seite die Veränderungen der Studierenden-, Absolventen- und Beschäftigtenzahlen in Österreich und der Schweiz vor und nach der Akademisierung untersucht und dargestellt werden.
Methode:
Zur Untersuchung der verschiedenen Gründe für den Fachkräftemangel in den Therapieberufen wurde eine systematische Literaturrecherche im Sinne eines Scoping Reviews durchgeführt. Die Daten zu Studierenden-, Absolventen- und Beschäftigtenzahlen in Österreich und der Schweiz wurden als Sekundärdatenanalyse erhoben und interpretiert.
Ergebnisse:
Die Gründe für den Fachkräftemangel in den Therapieberufen sind viel-schichtig. Als Kategorien wurden der demografische Wandel, die Bedingungen der Ausbildung sowie die Berufsflucht recherchiert. Die Ursachen zum Verlassen des Berufes findet man in finanziellen Aspekten, den Arbeitsbedingungen insgesamt und der fehlenden Anerkennung und Wertschätzung. Die erhobenen Daten aus Österreich und der Schweiz zeigen insgesamt einen positiven Trend in den letzten Jahren. Die Studierenden- und Absolventenzahlen sind in den genannten Ländern stetig gestiegen und führten daher auch zu einer Erhöhung der Beschäftigtenzahlen.
Schlussfolgerung:
Die verschiedenen Gründe für den Fachkräftemangel konzentrieren sich grundsätzlich darauf, dass die Attraktivität der Berufsfelder gesteigert werden muss, um Schulabsolventen für die Berufe zu gewinnen und Beschäftigte im Beruf zu halten. Als Lösungsmöglichkeit wird die Akademisierung gefordert, die zu einer Attraktivitätssteigerung führen könnte. Die Zahlen aus Österreich und der Schweiz zeigen, dass es durch die Akademisierung nicht zu einem Einbruch der Zahlen von Personen in Ausbildung in den untersuchten Berufsgruppen gekommen ist und weiterhin sehr viele junge Menschen an einer akademischen Ausbildung in den Heilmittelberufen interessiert sind.
Akzeptanz für Algorithmen
(2021)
Seit mehr als 20 Jahren beschäftigt sich die personaldiagnostische Forschung u. a. mit der Frage, wie Bewerberinnen und Bewerber diagnostische Verfahren der Personalauswahl bewerten. Nachfolgend wird von Ergebnissen berichtet, die sich mit der Akzeptanz von 10 Übungen bzw. Verfahren beschäftigen, die im Assessment Center zum Einsatz kommen. Die Untersuchung basiert auf sieben Assessment Centern (N = 237). Im Ergebnis zeigt sich, dass AC-Teilnehmer eine Übung umso mehr akzeptieren, je mehr sie das Verhalten des einzelnen Teilnehmers in den Vordergrund stellt und dabei Aufgaben des Berufsalltags simuliert. In Übereinstimmung mit dem Selbstwertansatz fällt die Bewertung einer Übung dabei umso positiver aus, je besser die AC-Teilnehmer nach eigener Einschätzung darin abschneiden.
Ambient assisted living und Pflegebedürftigkeit : wie finden Anspruch und Realität zueinander?
(2010)
Gegenstand dieses Beitrages, der auf einer Grounded Theory Studie zur Situation von Geschwistern von Kindern und Jugendlichen mit chronischer Erkrankung basiert, ist ihr Erleben von Ambivalenz und Ambiguität. Dieses dialektische Verhältnis von Gefühlen, Gedanken und Handlungen prägt die Geschwisterbeziehung und somit die Persönlichkeitsentwicklung. Ist das alltägliche Leben durch die Präsenz einer chronischen Erkrankung irritiert, verändert sich die Konstellation in den geschwisterlichen Rollen. Neben Ambivalenz- und Ambiguitätserfahrungen beschäftigt sich der Aufsatz auch mit den resultierenden Umgangs- und Bewältigungsformen der gesunden Geschwister. Ein besonderes Potential bietet in diesem Kontext die Ambiguitätstoleranz als die Fähigkeit, Widersprüche und Mehrdeutigkeit auszuhalten.
Ambulante Pflege
(2014)
Hintergrund:
Das zentrale Instrument in der Gesundheitsversorgung zur Messung von Qualität sind Qualitätsindikatoren. Die Qualität der Messung von Versorgungsqualität hängt von der Güte der Indikatoren ab. Mit dem QUALIFY Instrument kann diese Güte auf wissenschaftlicher Grundlage bestimmt werden. Die vorliegende Arbeit evaluiert QUALIFY und gibt Hinweise für eine Weiterentwicklung.
Methode:
Die Evaluation des QUALIFY Instruments erfolgte in Form von strukturierten qualitativen Interviews (Fokusgruppen-Interviews). Die Teilnehmer der ersten Fokusgruppe waren sowohl an der Entwicklung des Instruments beteiligt als auch in der Anwendung erfahren. In der zweiten Fokusgruppe Beteiligte waren ausschließlich QUALIFY Anwender.
Ergebnisse:
Zwischen beiden Gruppen traten keine wesentlichen Unterschiede in der Beurteilung auf. QUALIFY wurde bislang für die Bestimmung von Qualitätsindikatoren des Qualitätsberichts, für eine Vorauswahl von Indikatoren für die nationalen Versorgungsleitlinien und für ein Projekt Arzneimittelsicherheit des Aktionsbündnisses Patientensicherheit angewendet. Als Hemmschwelle für eine weitere Verbreitung wurde gesehen, dass das Instrument in seiner derzeitigen Anwendungsform eine nicht unerhebliche Komplexität aufweist und damit in der Anwendung auch entsprechend ressourcenaufwendig ist. Dennoch wurde die Kosten-Effektivität als angemessen eingestuft, da sich aus dem Einsatz nicht angemessener Qualitätsindikatoren erhebliche Folgekosten ableiten können. Ziel könnte es daher sein, QUALIFY für verschiedene Einsatzzwecke in der Komplexität abzustufen und zudem auch international stärker zu verankern.
Diskussion:
Mit QUALIFY und damit der Bewertung von Qualitätsindikatoren wurde weitgehend Neuland betreten. Die zukünftige Bedeutung von Qualitätsmessung macht die weitere Evaluation und Entwicklung entsprechender Instrumente notwendig. Fokusgruppeninterviews können hierbei ein geeigneter Ansatz sein, um die Akzeptanz und Umsetzungsprobleme in der Praxis zu evaluieren.
Dieses erfolgreiche Lehrbuch brilliert durch prägnante Texte, viele Beispielen aus der Praxis und über 950 Farbabbildungen, die komplexe Inhalte lernfreundlich gestalten. Zielgenau auf die Physiotherapieausbildung abgestimmt finden Sie das gesamte Prüfungswissen der theoretischen Grundlagenfächer komplett aktualisiert und erweitertet. Neu in der 2. Auflage: - Mehr zur funktionellen Anatomie, Oberflächenanatomie und Palpation - Funktionelle Aspekte von Haltung und Bewegung - Zusätzliche Informationen zur Neurophysiologie und zur Physiologie des Schmerzes - Erweiterungen der Leistungsphysiologie und Trainingslehre