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Achtsam durch den Change
(2019)
In vielen Wirtschaftsunternehmen, aber auch in Institutionen wie Schulen oder Hochschulen haben Achtsamkeitsübungen Einzug gehalten. Die Forschungsprojekte und Publikationen dazu boomen und stoßen auf großes Interesse in der Öffentlichkeit. Man will beispielsweise wissen, wie sich Achtsamkeit auf die psychische und physische Gesundheit, das Konzentrationsvermögen, die Selbstund Emotionsregulation, die Entscheidungskompetenz, das Konfliktverhalten, die soziale und moralische Kompetenz, die Kreativität oder auch die Lernfähigkeit auswirkt. Da liegt es nahe zu fragen: Kann Achtsamkeit auch für das Change Management bedeutsam sein?
Hintergrund: Geburtshilfliche Interventionen nehmen weltweit zu, auch in Deutschland. Um deren Zahl zu reduzieren entstehen verschiedene Ansätze zur Förderung der normalen Geburt, so auch der deutsche „Expertinnenstandard Förderung der physiologischen Geburt“. Unter anderem wird darin eine Hebammensprechstunde gefordert. Inwieweit Hebammensprechstunden in Einrichtungen, die den Expertinnenstandard eingeführt haben, implementiert sind und ob sie in ihrer Ausgestaltung den Empfehlungen, so wie sie von den Entwicklerinnen intendiert waren (Adhärenz), folgen, ist bisher nicht bekannt. Ziel dieser Studie ist es, Analysemerkmale für die Hebammensprechstunde zu entwickeln, die Zielgruppe und Inhalte zu identifizieren und die Adhärenz zu untersuchen.
Methode: Eine Delphi-Befragung zur Entwicklung von Analysemerkmalen mit 3 Entwicklerinnen und eine quantitative Dokumentenanalyse der Dokumente der Hebammensprechstunden zweier Krankenhäuser wurde durchgeführt (Krankenhaus 1: n=92; Krankenhaus 2: n=62).
Ergebnisse: Sechs Merkmale (Dokumentation von „Sorgen und Ängste“, „Absprachen“, „Beratungsthemen“, „Themen, die besprochen wurden“, „Nachvollziehbarkeit der Möglichkeiten der Geburtsplanung“ und „Optionen der Geburtsplanung) wurden aus dem Expertinnenstandard identifiziert. Vor allem Erstgebärende (77,2%) nehmen die Hebammensprechstunde in Anspruch. Es zeigt sich ein breites Spektrum an Themen, die im Rahmen der Hebammensprechstunde angesprochen werden. Die Dokumente von Krankenhaus 2 belegen eine hohe Adhärenz, während die Dokumente von Krankenhaus 1 eine mittlere Adhärenz zeigen.
Schlussfolgerungen: Die Untersuchung der Adhärenz ermöglicht es Krankenhäusern, die Hebammensprechstunde auf ihre Umsetzung hin einzuschätzen. Auf Grundlage der hier vorgestellten Analyse können Anpassungen, z. B. an der Dokumentenstruktur oder den Beratungsinhalten vorgenommen werden. Im Kontext der Hebammensprechstunde besteht weiterer Forschungsbedarf zu den Implementierungsprozessen, um vorhandene Unterschiede in der Adhärenz besser zu erklären.
Die Expertenstandards des DNQP haben sich als wichtiges Qualitätsinstrument in der Pflege etabliert und sind weit verbreitet. Wenig diskutiert sind Ansätze zur Untersuchung ihrer Wirksamkeit. In diesem Beitrag werden – ausgehend von der Untersuchung der Wirksamkeit des Expertenstandards zur Erhaltung und Förderung der Mobilität – Anforderungen an die Untersuchung der Wirksamkeit von Expertenstandards formuliert. Die Intention und Methodik von Expertenstandards werden dabei als Programm verstanden. Aufbauend auf einer Darstellung wesentlicher Aspekte von Programmen und Programmtheorien werden Hinweise zum Ausmaß und zu den Dimensionen von Evaluationsstrategien aufgezeigt und anhand von sieben Ebenen der Effektmessung konkretisiert. Um Aussagen darüber treffen zu können, warum die Arbeit mit Expertenstandards zu Ergebnissen geführt hat oder gesetzte Ziele nicht erreichen konnte, ist eine umfassend angelegte Evaluationsstrategie erforderlich.
Aus der Praxis und für die Praxis : Entwicklung von pflegedidaktisch reflektierten Transferaufgaben
(2019)
Mit dem Start von primärqualifizierenden Pflegestudiengängen stehen die Hochschulen und die Pflegepraxis vor Herausforderungen, in denen die Vernetzung von Praxis und Theorie besondere Bedeutung hat. Pflegepraxis und akademisches Pflegewissen stehen im Besonderen dialektisch, in ihrer wechselseitigen Dynamik, im Mittelpunkt der Diskussion.
In der Schriftenreihe „Voneinander Lehren lernen“, die vom LearningCenter der Hochschule Osnabrück herausgegeben wird, werden anwendungsbezogene Beiträge zur Qualitätsentwicklung in Studium und Lehre publiziert.
Die Schriftenreihe ist an das hochschuldidaktische Konzept des „Scholarship of Teaching and Learning“ angelehnt. Demnach soll sie insbesondere den Fachlehrenden aller Studiengänge als Plattform dienen, um ihre eigenen Erfahrungen, Ideen und Konzepte zur Lehr- und Studiengangentwicklung systematisch zu reflektieren und entsprechende Erkenntnisse für andere nutzbar zu machen. Ziel ist es, den Diskurs über hochschuldidaktische Themen in die Fächer zu tragen und so nachhaltig zu einer hohen Qualität der Lehr-Lernprozesse in den Studiengängen beizutragen. Ergänzt werden die Texte der Fachlehrenden um Beiträge von Mitarbeiter*innen der im Bereich Studium und Lehre tätigen Organisationseinheiten.
Die Schriftenreihe ist eng an das Lehrkolleg der Hochschule Osnabrück gekoppelt. Dabei handelt es sich um ein Angebotsformat des LearningCenters, in dem Professor*innen und Lehrkräfte für besondere Aufgaben die Möglichkeit haben, unter hochschuldidaktischer Begleitung innovative Lehrentwicklungsprojekte in ihren eigenen Lehrveranstaltungen und Modulen umzusetzen. Der erste Band der Schriftenreihe enthält Beiträge von Teilnehmer*innen des Lehrkollegs 2018, in dem verschiedene Entwicklungsprojekte zur Förderung von Kompetenzen für selbstreguliertes Lernen durchgeführt wurden.
Bewertung von Krankenhäusern
(2019)
Beziehungsgestaltung in der ambulanten Pflege : Ergebnisse einer qualitativ-explorativen Studie
(2019)
Die Beziehungsgestaltung zwischen Pflegenden und pflegebedürftigen Menschen ist ein wichtiger Aspekt der ambulanten Pflege, der bislang kaum erforscht ist. In einer qualitativen Studie wurde die pflegerische Beziehungsgestaltung im deutschen, ambulanten Pflegesetting untersucht. Die Studie orientierte sich an den Prinzipien der Grounded-Theory nach Strauss und Corbin. Acht Interviews mit beruflich Pflegenden und 24 teilnehmende Beobachtungen wurden durchgeführt. Dem Ergebnis zufolge investieren Pflegende zu Beginn in den Beziehungsaufbau, um einen Zugang zum Gegenüber zu erhalten und förderliche sowie hinderliche Einflussfaktoren auf die Beziehung auszubalancieren. Die Ausrichtung der Beziehung auf dieser Ebene ist funktional in enger Anlehnung an pflegerische Tätigkeiten. Ausgehend von einem erfolgreichen Beziehungsaufbau auf der funktionalen Ebene können Pflegende optional die Beziehung auf einer menschlich-privaten Ebene gestalten. Diese ist geprägt von Reziprozität, dem Zeigen von Geßihlen und verstärktem Sich privat involvieren. Die Ergebnisse zeigen, dass es einer Sensibilisierung der Pflegepraxis für Beziehungsentwicklung bedarf. Es gilt, bereits in der Ausbildung Fähigkeiten zur Reflexion und Abgrenzung zu fördern, damit Pflegende Beziehungen bewusst gestalten lernen.
Die Akzente im Stadtmarketing haben sich in den letzten Jahren in vielen Städten verschoben: Stand früher die Ausrichtung auf externe Stakeholder wie Touristen, Unternehmen oder potenzielle Arbeitskräfte im Zentrum, so richtet sich die Aufmerksamkeit heute in zunehmendem Maße auf interne Stakeholder, insbesondere auf die Bürgerinnen und Bürger. Diese werden nicht nur auf ihre Rolle als Kunden reduziert, sondern sie werden als Mitgestalter in Beteiligungsprozesse integriert. Der Beitrag beschreibt die Entwicklung einer Dachmarke in einem beteiligungsorientierten Stadtmarketing-Prozess unter besonderer Berücksichtigung der Methode Design Thinking.
Background
Lay family caregivers of patients receiving palliative care often confront stressful situations in the care of their loved ones. This is particularly true for families in the home-based palliative care settings, where the family caregivers are responsible for a substantial amount of the patient’s care. Yet, to our knowledge, no study to date has examined the family caregivers’ exposure to critical events and distress with home-based palliative care has been reported from Germany. Therefore, we attempt to assess family caregiver exposure to the dying patient’s critical health events and relate that to the caregiver’s own psychological distress to examine associations with general health within a home-based palliative care situation in Germany.
Methods
A cross-sectional study was conducted among 106 family caregivers with home-based palliative care in the Federal State of North Rhine Westphalia, Germany. We administered the Stressful Caregiving Adult Reactions to Experiences of Dying (SCARED) Scale. Descriptive statistics and linear regression models relating general health (SF-36) were used to analyze the data.
Results
The frequency of the caregiver’s exposure, or witness of, critical health events of the patient ranged from 95.2% “pain/discomfort” to 20.8% “family caregiver thought patient was dead”. The highest distress scores assessing fear and helpfulness were associated with “family caregiver felt patient had enough’” and “family caregiver thought patient was dead”. Linear regression analyses revealed significant inverse associations between SCARED critical health event exposure frequency (beta = .408, p = .025) and total score (beta = .377, p = .007) with general health in family caregivers.
Conclusions
Family caregivers with home-based palliative care in Germany frequently experience exposure to a large number of critical health events in caring for their family members who are terminally ill. These exposures are associated with the family caregiver’s degree of fear and helplessness and are associated with their worse general health. Thus the SCARED Scale, which is brief and easy to administer, appears able to identify these potentially upsetting critical health events among family caregivers of palliative care patients receiving care at home. Because it identified commonly encountered critical events in these patients and related them to adverse general health of family caregivers, the SCARED may add to clinically useful screens to identify family caregivers who may be struggling.