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Der Beitrag formuliert die Ausgangsthese, dass Vermitteln lediglich eine implizite Kategorie in der Sozialen Arbeit ist und dadurch doppelt entwertet wird: Entweder als pauschalisierter kommunikativer Prozess in Arbeitsbeziehungen oder als funktionalisierter Handlungsprozess für den gesellschaftlichen Auftrag der Sozialintegration. In diesem Beitrag wird Vermitteln im Gegensatz dazu als Kern sozialpädagogischen Denkens und Handelns entworfen und kategorial differenziert: Die moderne Gesellschaft wird demnach als eine Gesellschaft der Gegenwarten betrachtet, die auf Vermittlungen angewiesen ist. Diese gesellschaftlichen Formgebungen entstehen durch subjektives Vermittelt-Sein innerhalb von Optionen und soziales Vermitteln von Bedeutungen sowie Handlungsprozessen in der Gesellschaft. Formgebungen sind auch auf Gelegenheiten der Formierung durch Vermittlungsräume angewiesen.
Perspektiven und Möglichkeiten von Qualitätsentwicklung der schulbezogenen Jugendsozialarbeit
(2013)
Der zentrale Referenzrahmen für die Überlegungen zu einer Ganztagsbildung, wie sie in diesem Handbuch entfaltet werden, ist ein erweitertes Bildungsverständnis. Dieses erweiterte Bildungsverständnis integriert die unterschiedlichen Bildungsund Lernorte sowie Akteure der Bildungsförderung zu einer gemeinsamen Perspektive: Junge Menschen lernen immer und überall, an unterschiedlichen Orten und in einem Zusammenspiel von formellen, informellen sowie non-formalen Bildungsqualitäten. Ein derart sozialpädagogisiertes Bildungsverständnis, die Maxime einer ‚Alltags- und Lebensbildung‘ (Rauschenbach, 2009), regt eine neue Qualität der Kooperation von Jugendhilfe und Schule an, eine Neujustierung beider Systeme, die weit über Fragen der Entwicklung von Kooperationspraxis in einzelnen Schulen hinausgeht und nachhaltige, strukturelle Verzahnungen in Form von Bildungslandschaften anstrebt (Maykus, 2015).
Kommunale Bildungslandschaften stehen aktuell für die Vernetzung von Bildungsakteuren in Städten oder Gemeinden, um durch eine bessere Abstimmung die Planung und Steuerung der Bildungsangebote für junge Menschen zu optimieren. Schlüsselthemen der Bildungslandschaften sind u. a. die unklare Problemorientierung und die fehlende Beachtung des öffentlichen Raums als gesellschaftsbildenden Teil der Kommune. Offene Kinder- und Jugendarbeit ist gefordert, eine Positionsbestimmung in diesem Netzwerkgeschehen vorzunehmen: Insbesondere eine steuerungs- sowie eine bildungstheoretische Perspektive dieser Verortung erweisen sich für sie dabei als relevant. Der Beitrag entwirft auf dieser Grundlage die Potenziale, aber auch klare Grenzen der Einbeziehung Offener Kinder- und Jugendarbeit in kommunale Bildungsnetzwerke.