710 Landschaftsgestaltung, Raumplanung
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Die Analyse der kommunalen Planungspraxis zur Auswahl und Bewertung von Siedlungsflächen in der Flächennutzungsplanung zeigt auf, welchen Einfluss Forschungsergebnisse auf die aktuelle Planungspraxis haben. Aufbauend auf einer Analyse des Forschungsstandes und der rechtlichen Rahmenbedingungen wird die Bewertung von Siedlungsflächen in 29 verschiedenen Flächennutzungsplänen untersucht. Als Ergebnis wurde ermittelt, dass in der Planungspraxis die Anzahl der Bewertungskriterien und die Komplexität der Bewertung in den letzten Jahren stark zugenommen hat. Außerdem kann gezeigt werden, dass und wie stark sich die Planungsmethodik und die verwendeten Kriterien zur Auswahl und Bewertung von Siedlungsflächen zwischen den einzelnen Gemeinden unterscheiden. Trotz umfangreicher anwendungsorientierter Forschung seit den 1990er Jahren zur Bewertung und Auswahl von Siedlungsflächen lassen sich jedoch nur indirekte Einflüsse der Forschungsergebnisse auf die Planungspraxis identifizieren. Teilweise wurde allerdings festgestellt, dass auch von den Gemeinden selbst neue Kriterien und Vorgehensweisen entwickelt werden.
Klimabäume scheinen in der Mitte der Gesellschaft angekommen zu sein. Zahlreiche Empfehlungen finden sich in Onlinemedien und stellen die fünf oder zehn besten Baumarten vor. Dabei gibt es Schnittmengen. Interessanterweise enthält das Sortiment weitgehend bekannte und auch heute schon verwendete Arten. Es steht eine breite Palette an zukunftsfähigen Klimabäumen zur Verfügung, die teilweise noch gar nicht beachtet werden. In zwei Teilen sollen bekannte und weniger bekannte Klimabäume bezüglich ihrer Verwendbarkeit im urbanen Raum, ihrer Herkunft und ihres Ausbreitungspotenzials diskutiert werden.
Durch die Auswirkungen des Klimawandels – besonders durch Hitze – geraten viele indigene Baumarten innerhalb der nächsten 75 Jahre voraussichtlich an den Rand ihrer Existenz. Der Stadtstandort stellt eine zusätzliche Herausforderung dar, der durch menschliche Aktivitäten negativ, aber auch positiv beeinflusst werden kann. Besonders die Wasserverfügbarkeit kann durch geeignete vegetationstechnische Maßnahmen und intelligente Profilierung von Oberflächen befördert werden. Die Vegetation wird sich verändern. Mit gebietseinheimischen Genotypen und natürlicher Migration hitzeverträglicher Arten alleine lassen sich unsere Probleme nicht lösen. Wir brauchen Bäume in der Stadt, die beschatten und verdunsten.
Lösungsansätze sind die vielfältige Anpflanzung hitzeresistenter Genotypen indigener Arten, neuer, submediterraner Arten aus Süd- und Südosteuropa (assisted migration) sowie klimatoleranter Arten anderer Kontinente. Es ist allerdings davon auszugehen, dass sich diese Arten dann bei uns auch etablieren werden. Und das ist bei der durch die Eiszeiten verarmten Gehölzflora Mitteleuropas und für lebenswerte Städte auch gut so!
Flexibility in planning through frequent amendments. The practice of land use planning in Germany
(2022)
How can formal planning deal with uncertainty and rapid change while maintaining high standards of procedural certainty? This paper, using Germany as an example, examines how municipalities handle this dilemma within their existing planning systems. Municipalities use different approaches, ranging from regular redrafting to comprehensive changes or regular amendments. Amendments and complementary informal plans are important components of flexibility in planning. We argue that the choice to make frequent amendments instead of redrafting the preparatory land-use plan does not necessarily lead to a loss of a city-wide, long-term perspective, provided amendments are prepared and justified using informal concepts.