710 Landschaftsgestaltung, Raumplanung
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Durch die Auswirkungen des Klimawandels – besonders durch Hitze – geraten viele indigene Baumarten innerhalb der nächsten 75 Jahre voraussichtlich an den Rand ihrer Existenz. Der Stadtstandort stellt eine zusätzliche Herausforderung dar, der durch menschliche Aktivitäten negativ, aber auch positiv beeinflusst werden kann. Besonders die Wasserverfügbarkeit kann durch geeignete vegetationstechnische Maßnahmen und intelligente Profilierung von Oberflächen befördert werden. Die Vegetation wird sich verändern. Mit gebietseinheimischen Genotypen und natürlicher Migration hitzeverträglicher Arten alleine lassen sich unsere Probleme nicht lösen. Wir brauchen Bäume in der Stadt, die beschatten und verdunsten.
Lösungsansätze sind die vielfältige Anpflanzung hitzeresistenter Genotypen indigener Arten, neuer, submediterraner Arten aus Süd- und Südosteuropa (assisted migration) sowie klimatoleranter Arten anderer Kontinente. Es ist allerdings davon auszugehen, dass sich diese Arten dann bei uns auch etablieren werden. Und das ist bei der durch die Eiszeiten verarmten Gehölzflora Mitteleuropas und für lebenswerte Städte auch gut so!
Aufgrund vermuteter, negativer Folgen, welche von der Etablierung und Ausbreitung gebietsfremder Art ausgehen können, ist um die Verwendung von Zukunftsbäumen im städtischen Raum eine Diskussion entstanden. Im Rahmen einer Forschungsarbeit an der Hochschule Osnabrück wurde daher untersucht, wie die Ausbreitungstendenz einzelner Arten von Mitarbeiter*innen in Grünflächenämtern und Botanischen Garten eingeschätzt wird.
Bilder, die hängen bleiben. Wie lassen sich transdisziplinäre Transformationsprozesse gestalten?
(2020)
In komplexen, landschaftlichen Transformationsprozessen, in denen Akteure mit unterschiedlichen fachlichen Hintergründen ko-kreativ Wege in eine nachhaltige Zukunft suchen, stellt sich die Frage: Wie lässt sich Komplexität so ausdrücken und darstellen, dass sie von möglichst vielen verstanden und als Herausforderung angenommen wird? Diese Frage steht vor allem in transdisziplinären Forschungssettings wie etwas Reallaboren im Mittelpunkt. Unterschiedliche bildliche Darstellungen können dabei, so die These dieses Beitrags, implizites Wissen versammeln und niedrigschwellige Zugänge zu komplexen Diskussionen schaffen. Anders als etwa lange textliche Darstellungen und Tabellen fungieren Bilder als Anker der Erinnerung, mit denen sich Akteure auch in länger andauernden Prozessen immer wieder verorten können. Um „die Landschaftsforschung anschlussfähig an den Erwartungs-, Erfahrungs-, Wissens- und Überzeugungshorizont betroffener Menschen zu machen“ (Berr 2018b, S. 4) können Erlebte, Konzipierte und Verhandelte Bilder zentrales Verständigungs-Medium sein.