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Schmerzen im Bereich des Steißbeins werden häufig unter dem Begriff Kokzygodynie zusammengefasst. Ursache der Beschwerden können hierbei lokal oder entfernt liegende Strukturen sein. Außerdem gibt es eine Reihe von inneren und psychischen Erkrankungen, die eine Kokzygodynie vortäuschen können und differenzialdiagnostisch abgeklärt werden müssen.
Dieser Artikel gibt eine Übersicht über Anatomie, Ätiopathologie, Diagnostik, Differenzialdiagnostik und Therapiemöglichkeiten bei Kokzygodynie. Der Schwerpunkt liegt dabei auf muskuloskeletaler Therapie. Es werden Techniken am Steißbein aus 4 manualtherapeutischen Konzepten vorgestellt.
Bericht über das 35. Symposium der Performing Arts Medicine Association in Snowmass, Colorado
(2018)
Für die Schmerzentstehung von Kokzygodynie können sowohl lokale als auch entfernte Strukturen verantwortlich sein. Deshalb gilt es, die Quellen der Symptome für jeden Einzelfall zu identifizieren und durch Clinical Reasoning zu untermauern. Da keine Korrelation zwischen den Symptomen und dem Grad der Steißbeinkrümmung besteht, lässt sich ein Behandlungserfolg nicht mit der Korrektur der Steißbeinstellung erklären. Der Therapieverlauf muss durch andere Parameter kontrolliert werden, wie z. B. Schmerzreduktion und Verbesserung der funktionalen Beeinträchtigungen. Da die Kokzygodynie eng mit psychosozialen Prozessen in Verbindung zu stehen scheint, ist bei Kindern und chronischen Schmerzgeschehen besondere Aufmerksamkeit geboten.
Eine gängige Behandlungsoption bei Kokzygodynie stellt die muskuloskeletale Therapie dar, über deren Wirksamkeit allerdings wenig bekannt ist. Aus diesem Grund ging dieser systematische Literaturreview der Forschungsfrage nach, ob sich Kokzygodynie mit muskuloskeletaler Therapie effektiv behandeln lässt. Obwohl die Validität der ausgewählten Studien eher gering ausfiel, waren ihre Ergebnisse durchweg positiv. Insgesamt erwies sich muskuloskeletale Therapie bei Kokzygodynie als effektive Behandlungsform.
Eine Nackenflexion beeinflusst nachweislich die Mechanosensibilität von neurodynamischen Testungen der unteren Extremität. In der Literatur wird diskutiert, ob sich dieses Phänomen durch eine erhöhte (intraneurale) Spannung des Nervengewebes und/oder einen protektiven Reflexmechanismus des motorischen Systems erklären lässt. Bislang konnte kein protektiver Mechanismus in Form einer modifizierten muskulären Rekrutierung als mechanosensibler Parameter zwischen der passiven Nackenflexion und der unteren Extremität gemessen werden.
Alle in diese Querschnittsstudie eingeschlossenen 30 asymptomatischen, männlichen Probanden führten den neurodynamischen Straight-Leg-Raise-Test und Slump-Test durch. Um einen möglichen Einfluss der passiven Nackenflexion auf die muskuläre Rekrutierung der unteren Extremität festzustellen, wurden während dieser sensibilisierenden Bewegung die muskuläre Rekrutierung und das Bewegungsausmaß mittels Elektromyografie und Inertialsensorik (kinematische Messtechnik) gemessen.
Die Studienergebnisse bestätigten einen segmentübergreifenden Einfluss der passiven Nackenflexion auf die muskuläre Rekrutierung der unteren Extremität. Deren Muster deuten möglicherweise auf einen protektiven muskulären Mechanismus in endgradigen neurodynamischen Positionen hin.
Vergleich der Effekte eines funktionellen Stabilisations- mit einem Standardtraining auf Schmerz, Funktion, Kinematik der unteren Extremität und des Rumpfes, Ausdauerfähigkeit der Rumpfmuskulatur und der Kraft der exzentrischen Kniegelenks- und Hüftmuskultur bei Frauen mit patellofemoralen Schmerzen.
Die Behandlung des Schädels ist derzeit ein sehr schnell wachsendes Gebiet im Bereich des Assessments und der neuromuskuloskeletalen Behandlung. Ziel dieses systematischen Literaturreviews war es, eine Übersicht zu Studien bezüglich der Wirkung von passiven Techniken auf das Kranium zu geben.
Bei den 37 gefundenen Studien zu kieferorthopädischer Schienen-, kraniosakraler oder Manueller Therapie als passive Maßnahmen waren kraniomandibuläre Dysfunktionen das am häufigsten vorkommende Krankheitsbild.
Hinsichtlich der Wirkung der unterschiedlichen Therapieansätze unter anderem auf Kopfschmerzen ebenso wie auf psychische Probleme ergab sich für alle Behandlungstechniken nur geringe Evidenz.
Insgesamt lässt die derzeitige Studienlage keine eindeutige Aussage zur Effektivität der untersuchten Maßnahmen zu.
Hintergrund
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) initiierte 2016 die Open-Access-Initiative. Open Access bedeutet, Wissen online kostenlos freizugänglich zu machen. Dieser Anspruch setzt eine Digitalisierung voraus, die hochschulübergreifend professionelles Wissen öffentlich macht. Dazu passt die Etablierung einer entsprechenden Online-Datenbank.
Ziel
Mithilfe einer Online-Befragung die Erwartungen potentieller Nutzer an eine Volltextdatenbank zu untersuchen. Mittels eines Fragebogens sollen Nutzerverhalten, Bedürfnisse, Notwendigkeiten erforscht sowie Ideen, Anregungen, persönliche Einschätzungen und mögliche Vor- und Nachteile erfasst werden.
Methode
Durchführung einer Online-Befragung mit 20 Fragen, welche in vier Abschnitte eingeteilt wurden. Geschlossene Fragen wurden deskriptiv ausgewertet, offene Fragen wurden mit der Kernsatzmethode nach Leithäuser und Volmerg (1988) ausgewertet.
Ergebnisse
Insgesamt 84,87 % der 337 Befragten zeigten Interesse an einer Volltextdatenbank für Abschlussarbeiten aus den Therapiewissenschaften. Wünsche der Befragten konnten in den Anforderungskatalog für die zu entwickelnde Volltextdatenbank aufgenommen werden. 67,95 % der Befragten würden sich ein Profil in einer Volltextdatenbank anlegen. Die Vorstellung, eine Abschlussarbeit in einem Videoporträt anzulegen, wurde hingegen von 36,50 % als nicht nützlich bewertet.
Schlussfolgerung
Anhand der Online-Befragung konnten die Rechercheaktivität und die Wünsche an eine Volltextdatenbank abgefragt werden. Die Nutzerakzeptanz kann erst zu einem späteren Zeitpunkt hinreichend bewertet werden, mithilfe einer Evaluationsstudie.