Refine
Year of publication
Document Type
- Article (57) (remove)
Language
- German (57) (remove)
Is part of the Bibliography
- yes (57)
Keywords
- Expertenstandard (2)
- Häusliche Pflege (2)
- Pflegeberatung (2)
- Ambulanter Pflegedienst (1)
- Beratungsbesuch (1)
- Dekubitus (1)
- Dekubitusprophylaxe (1)
- Entwicklung (1)
- Evaluation (1)
- Evidenzbasierte Pflege (1)
Institute
Die größte Gruppe der Leistungsempfänger in der Pflegeversicherung sind die Pflegebedürftigen, die sich für die Pflegegeldleistung entschieden haben. Sie erhalten einen Geldbetrag, den sie zur Bewältigung ihrer Pflegebedürftigkeit einsetzen können. Die Inanspruchnahme der Geldleistung geht mit der Verpflichtung einher, regelmäßig eine Beratung durch einen ambulanten Pflegedienst oder eine anerkannte Beratungsstelle abzurufen. Über die Gestaltung und die Auswirkung dieser Beratungen wird ebenso wenig diskutiert wie über mögliche konzeptionelle Grundlagen der Beratung. In diesem Beitrag wird ein Konzept zur häuslichen Pflegeberatung im Rahmen der Beratungsbesuche nach § 37 Abs. 3 SGB XI vorgestellt, das auf Basis einer empirischen Bestandsaufnahme entwickelt und anschließend erprobt wurde. In dem Konzept werden fünf zentrale Aspekte häuslicher Pflegearrangements aufgegriffen, die innerhalb der Beratung thematisiert werden sollten: das familiale Netzwerk, die Finanzierung, pflegepraktische Fragen, das erweiterte Netzwerk und Entlastungsmöglichkeiten. Das Konzept hat sich als geeignet für die Beratungsbesuche erwiesen und liefert Hinweise für die Weiterentwicklung von Beratungsansätzen zur Stabilisierung häuslicher Pflegearrangements im Rahmen der Pflegeversicherung.
Neuere Arbeiten zur palliativen Versorgung schwerstkranker Kinder betonen, wie bedeutend die Berücksicbtigung unterschiedlicher Perspektiven für das Verständnis der Situation und die Qualität der Pflege ist. Wie Eltern die familiale Pflege ihrer kranken Kinder erleben und bewältigen, ist jedoch bisher kaum beschrieben. Der vorliegende Beitrag geht dieser Frage nach und stellt Teilergebnisse einer Grounded Theory Studie zur Perspektive von Eltern schwerstkranker Kinder zur Diskussion. Anhand von Daten aus neun Familien mit iebenslimitierend erkrankten Kindern wurde ein Realisierungsprozess der Eltern rekonstruiert, aus dem drei unterschiedliche Typen von Sorgearbeit resultieren. Je nach Typus wird die Situation des Kindes anders gedeutet und Pflegearrangements werden unterschiedlich gestaltet. Der Realisierungsprozess der Eltern wird indirekt durch die Situation des Kindes und maßgeblich durch Erfahrungen mit Akteurinnen und Akteuren des Versorgungssystems geprägt. Es konnte der Einfluss des Versorgungssystems auf die elterliche Bewältigung kritischer Lebensereignisse aufgezeigt werden. Diesem Einfluss sollte zukünftig mehr Bedeutung beigemessen werden. Eltern von der Diagnosestellung an im Prozess der Realisierung professionell zu begleiten, könnte ein Weg sein um die Versorgungsqualität von Familien mit erkrankten Kindern nachhaltig zu steigern.
Die Expertenstandards des DNQP haben sich als wichtiges Qualitätsinstrument in der Pflege etabliert und sind weit verbreitet. Wenig diskutiert sind Ansätze zur Untersuchung ihrer Wirksamkeit. In diesem Beitrag werden – ausgehend von der Untersuchung der Wirksamkeit des Expertenstandards zur Erhaltung und Förderung der Mobilität – Anforderungen an die Untersuchung der Wirksamkeit von Expertenstandards formuliert. Die Intention und Methodik von Expertenstandards werden dabei als Programm verstanden. Aufbauend auf einer Darstellung wesentlicher Aspekte von Programmen und Programmtheorien werden Hinweise zum Ausmaß und zu den Dimensionen von Evaluationsstrategien aufgezeigt und anhand von sieben Ebenen der Effektmessung konkretisiert. Um Aussagen darüber treffen zu können, warum die Arbeit mit Expertenstandards zu Ergebnissen geführt hat oder gesetzte Ziele nicht erreichen konnte, ist eine umfassend angelegte Evaluationsstrategie erforderlich.
Hintergrund
International stellen präventive Hausbesuche (PHB) ein implementiertes Konzept dar. Aufgrund des demografischen Wandels und andauernden Fachkräftemangels werden alternative Versorgungsformen wie PHB benötigt. Ziel der PHB ist, älteren Menschen den Verbleib in ihrem Zuhause und somit ihre präferierte Lebensform möglichst lange zu ermöglichen.
Methodik
Im Rahmen des vorliegenden Scoping-Reviews wurde eine datenbankgestützte, systematische Literaturreche durchgeführt, um einen Überblick der Literatur über PHB darzustellen. Der Fokus der Literaturanalyse lag auf den Effekten PHB, die aus internationalen und nationalen Reviews abgeleitet werden konnten, nationale Studien dienten der Analyse des Konzepts PHB. Es wurden 9 internationale und ein nationales Review sowie 7 nationale Studien eingeschlossen.
Ergebnisse
Die PHB erzielen heterogene Effekte auf die Mortalität, den stationären Krankenhausaufenthalt, die Pflegeheimaufnahme, das Sturzereignis, den funktionellen Status und die Lebensqualität. Die Ergebnisse sprechen tendenziell dafür, dass durch die PHB Pflegebedürftigkeit hinausgezögert oder gar vermieden werden kann.
Schlussfolgerungen
Weitere Forschungsarbeiten zu PHB sind notwendig, um das bisherige Wissen zu ergänzen und mögliche Konzeptanpassungen für eine größere Akzeptanz der Zielgruppe sowie die deutschlandweite Implementierung zu erreichen. Zudem ist die Politik gefordert, die Finanzierung innerhalb Deutschlands sicherzustellen. In Deutschland sind PHB noch nicht flächendeckend implementiert, obwohl verschiedene Projekte in unterschiedlichen Kontexten auf einen anhaltenden gesellschaftlichen Bedarf für und Interesse an PHB hindeuten.
Studiengänge zur Versorgungsforschung in Deutschland : aktueller Stand und zukünftige Perspektiven
(2020)
Ziel der Studie: Ziel dieser Untersuchung war es, die derzeit akkreditierten Versorgungsforschungsstudiengänge in Deutschland im Hinblick auf ihre Strukturdaten und Inhalte zu analysieren.
Methodik: Im Rahmen eines deskriptiven qualitativen Designs wurden die aktuellen Studienverlaufspläne, die Modulhandbücher und die Steckbriefe akkreditierter Masterstudiengänge der Versorgungsforschung inhaltsanalytisch ausgewertet.
Ergebnisse: Die 6 analysierten Studiengänge zeigen sich hinsichtlich ihrer strukturellen Merkmale und lehr-lerninhaltlichen Ausrichtung in den wesentlichen Punkten als homogen. Ziel aller Studiengänge ist es, fach- und disziplinübergreifende personale und soziale Kompetenzen zu fördern, um Versorgungsbedarfe im Gesundheitswesen zu identifizieren, Innovationen der Versorgung zu entwickeln, zu initiieren, zu evaluieren und kritisch zu reflektieren.
Schlussfolgerungen: Trotz ähnlicher Lehr-Lerninhalte bestehen spezifische Ausrichtungen, für die sich die Studierenden vor dem Hintergrund ihrer individuellen Präferenzen entscheiden können. Diese Ergebnisse könnten unter Berücksichtigung aktueller Diskurse und weiterer Erkenntnisse als Grundlage für Empfehlungen zur Entwicklung eines Kerncurriculums dienen.
Die meisten Kinder, die einer Palliativversorgung bedürfen, leiden unter einer lebenslimitierenden Erkrankung. In Deutschland sind es schätzungsweise 60.000 Kinder und Jugendliche. Über ihre subjektive Sichtweise ist bislang wenig bekannt. Als Teil einer mehrperspektivischen Grounded Theory Studie beschreibt der Artikel die Ergebnisse zur Perspektive erkrankter Kinder. Nach ethischem Clearing wurden qualitative Interviews mit sieben schwerstkranken Kindern und weiteren an der Versorgung beteiligten Personen durchgeführt (n=23). Das Krankheitsspektrum der Kinder umfasst alle vier Kategorien einer lebenslimitierenden Erkrankung. Alle Kinder werden im häuslichen Umfeld gepflegt. Vier zentrale Phänomene skizzieren den Prozess des Kindseins mit einer lebenslimitierenden Erkrankung: (1) Pendeln zwischen guten und schlechten Tagen, (2) Ausbalancieren von Fremdbestimmung und Handlungsmacht, (3) Entwicklung einer eigenen Sicht auf das Leben sowie (4) Bewusstes Lebenwollen. Die Ergebnisse zeigen, dass das positive Selbstkonzept der Kinder im direkten Gegensatz zur tendenziell defizitären Erwachsenensicht steht. Die Ergebnisse implizieren die Notwendigkeit, Möglichkeiten zu schaffen, damit Kinder eine aktive Rolle in ihrem Leben einnehmen können.
Die COVID-19-Pandemie stellt qualitativ Forschende in Pflege- und Gesundheitswissenschaft vor besondere Herausforderungen: Persönliche Interviews von Angesicht zu Angesicht sind ethisch nur schwer zu rechtfertigen. Dieser Artikel beleuchtet methodische Aspekte sowie Vor- und Nachteile zweier alternativer Formen der Interviewdurchführung: des digitalen Videointerviews und des qualitativen Telefoninterviews. Beide Varianten können für die qualitative Interviewforschung eingesetzt werden, sofern technische und ethische Aspekte sowie Vorschriften des Datenschutzes ausreichend beachtet werden. Die Chancen hinsichtlich Durchführbarkeit, Praktikabilität, Anwendbarkeit, TeilnehmerInnenrekrutierung und Teilhabe sind als hoch einzuschätzen.
Aufgrund des demografischen Wandels und andauernden Fachkräftemangels werden alternative Versorgungsformen wie Präventive Hausbesuche (PH) benötigt. PH reduzieren die Gefahr von Pflegebedürftigkeit und ermöglichen somit älteren Menschen möglichst lange in ihrem Zuhause wohnen bleiben zu können. Das Ziel dieses Forschungsvorhabens ist die Akzeptanzanalyse PH und Messung des Effekts auf den Verlauf des Gesundheitszustands. In der Mixed-Methods-Studie werden PH als pflegerische Intervention Menschen angeboten, die zwischen 65 und 85 Jahre alt sind, Deutsch verstehen und sprechen, nicht pflegebedürftig im Sinne des SGB XI sind und in der Samtgemeinde in Niedersachsen wohnen, in der das Projekt durchgeführt wird. Die Stichprobe umfasst 75 Personen. Erwartet wird, dass die Studienergebnisse das bisherige Wissen über das Konzept der PH ergänzen.