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Die öffentlich-rechtlichen Medienanstalten spielen rechtlich wie wirtschaftlich eine besondere Rolle im deutschen Mediensystem. Verhandlungen um Sport-Übertragungsrechte stehen vor diesem Hintergrund und in Anbetracht der Preise für die Lizenzpakete stets unter medialer Beobachtung.
Von kommunikationswissenschaftlichem Interesse ist deshalb, wie sich die Öffentlich-Rechtlichen in Deutschland in einer solchen Diskussion präsentieren und welchen Einfluss sie tatsächlich auf die Medienberichterstattung ausüben können. Als Fallbeispiel dienen in diesem Beitrag die Verhandlungen um die Olympia-Übertragungsrechte 2018 bis 2024. Auf der theoretischen Grundlage des Framings nach Robert Entman wurde ein inhaltsanalytisches Instrumentarium angewendet, mit dem sich strategische wie mediale Deutungsmuster offenlegen lassen. Es zeigte sich, dass ARD und ZDF über alle Phasen der Verhandlungen hinweg in der Lage waren, die Aussagen ihrer Sprecher in den Berichten zu positionieren.
Aus diesen Erkenntnissen ließen sich im Kern drei Ableitungen für die Kommunikationsarbeit der Öffentlich-Rechtlichen treffen. Erstens sollten sie sich ihrer außergewöhnlichen Kommunikatorposition bewusst sein. Außerdem sollten sie diese Position nutzen, um medial noch mehr zu agieren statt zu reagieren. Im Kontext von Sportrechteverhandlungen sollten sie zudem den Aspekt des verantwortungsvollen Umgangs mit Gebührengeldern stärker betonen.
Wann waren Sie das letzte Mal für längere Zeit offline? Sie können sich nicht erinnern? So geht es vielen Arbeitnehmern, die sowohl im Privat- als auch im Berufsleben „permanently online, permanently connected“ sind. Unternehmen und Beschäftigte suchen deshalb nach Wegen, die Nutzung digitaler Medien einzuschränken.
Wie der Beitrag von Leoni Bieckmann zeigt, wollen Beschäftigte vor allem eines, nämlich selbst entscheiden, wie sie sich zwischen „Always Online“ und „Digital Detox“ bewegen.
Die sechs Aufsätze der ersten CCJ-Ausgabe des Jahres 2020 sind allesamt aus aktuellen Bachelor- und Masterarbeiten hervorgegangen. Sie zeigen das breite Spektrum von Themen, mit denen sich eine Querschnittsdisziplin wie das Kommunikationsmanagement befasst.
Inhalt:
Editorial (Dagmar Schütte, Detlev Dirkers, Susanne Knorre)
Zwischen „Always Online“ und „Digital Detox“
Strategien von Unternehmen und Beschäftigten, die Nutzung digitaler Medien zur Stressreduktion einzugrenzen (Leoni Bieckmann)
Der Büroraum als Katalysator neuer Organisationsformen
Ein Beitrag zu einem unterschätzten Mittel der Internen Kommunikation (Conny Reinhard)
Olympia-Übertragung im öffentlich-rechtlichen Rundfunk
Zum Einfluss strategischer Frames auf die Medienberichterstattung (Lena Küpper)
Fakten vs. Fiktionen? Ergebnisse eines Vergleichs des kommunikations-wissenschaftlichen und des journalistischen Diskurses über Social Bots (Wiebke Beck)
Strategische Rechtskommunikation als Berufsperspektive für das Kommunikationsmanagement - Theorie und Praxis der Begleitung von Rechtsstreitigkeiten durch PR (Henrike Determann, Nino Ostheim)
Narrative für Nachhaltigkeit: Geschichten über Gelingendes erzählen (Marian Hüer)