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Biomechanische Analysen sind in der Lage, menschliche Bewegungen valide und umfassend zu erfassen und auszuwerten. Neben den beiden großen Bereichen Kinetik und Kinematik bietet die Elektromyografie (EMG) eine zuverlässige Möglichkeit, die neuromuskuläre Aktivität zu analysieren. Mithilfe des EMG können neuromuskuläre Parameter erhoben werden, die präzise Aussagen beispielsweise zur inter- und intramuskulären Koordination, der Muskelfaserverteilung, des Ermüdungsverhaltens oder des Timings zulassen.
Für verlässliche Daten sind im klinischen Setting jedoch einige wichtige Faktoren zu berücksichtigen. Diese sind von großer Bedeutung und sollten vor einer Analyse beachtet werden. Daneben hängt ein effektiver Einsatz des EMG im klinischen Setting von der Integration in den Clinical-Reasoning-Prozess ab. Die jeweilige individuelle Patientensituation benötigt eine klare Fragestellung. Dazu kann auf ein Ebenenmodell aufgebaut werden, welches die biomechanischen Steuerungsgrößen in der klinischen Anwendung berücksichtigt.
Der Artikel stellt die physiologischen Grundlagen der Elektromyografie, die Einflüsse von Verletzungen auf die Muskelfaserzusammensetzung, die grundlegende Signalverarbeitung und Dateninterpretation, ein Ebenenmodell für die klinische Anwendung sowie Einsatzfelder in der Physiotherapie vor.
Ziel des Workshops ist es, das besondere Potential der Physiotherapie im multidisziplinären Management von Sängerinnen und Sängern mit funktionellen Stimmstörungen aufzuzeigen. Anhand eines Fallbeispiels aus der physiotherapeutischen Musikersprechstunde wird der physiotherapeutische Behandlungsansatz vorgestellt. Die Sängerin mit ärztlich diagnostizierter hyperfunktioneller Stimmstörung zeigte Symptome wie ein sternales Atemmuster und Hypertonus der Nacken-, Kiefer- und der äußeren Kehlkopf-Muskulatur. Basierend auf der aktuellen Evidenzlage und der Anatomie werden die theoretischen Überlegungen der klinischen Urteilsbildung erläutert. Das Vorgehen im Behandlungsprozess wird beschrieben und einige praktische Beispiele von Behandlungstechniken, z.B. manualtherapeutische Techniken am Kehlkopf, werden demonstriert.
Sängerinnen und Sänger gehören zu der Gruppe der sogenannten „Professional Voice User“ bzw. der BerufssprecherInnen. Diese Gruppe ist den höchsten Anforderungen hinsichtlich der Stimmqualität und der Stimmbelastung ausgesetzt. Deshalb haben SängerInnen ein hohes Risiko eine Stimmstörung zu entwickeln, die wiederum ihre Arbeitsfähigkeit und Lebensqualität beeinträchtigen kann. Neben Stimmstörungen mit organischen Ursachen gibt es funktionelle Stimmstörungen, die z.B. durch ein ungünstiges Atemmuster oder Hypertonus der Schulter-, Nacken- und Halsmuskulatur verursacht werden können. In diesem Vortrag werden die unterschiedlichen Risikofaktoren für die Entwicklung einer Stimmstörung bei SängerInnen aufgezeigt. Anschließend werden physiotherapeutische Behandlungsansätze vorgestellt, die als Teil eines multidisziplinären Managements von funktionellen Stimmstörungen bei SängerInnen eingesetzt werden können.