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Hintergrund: In Deutschland gibt es in der physiotherapeutischen Praxis bisher lediglich 2 Fragebögen, die ellenbogenspezifische Beschwerden aus
der Patientenperspektive erfassen und einen therapeutischen Erfolg messen.
Ziel: Das Ziel dieser Studie war daher die Übersetzung des englischen „Oxford Elbow Score“ (OES)
ins Deutsche.
Methode: Der OES wurde anhand von 2 Leitlinien
zur kulturellen Adaption ins Deutsche übersetzt.
Es wurden 2 unabhängige Vorwärtsübersetzungen
erstellt und miteinander verglichen. Anschließend
erfolgten 2 unabhängige Rückwärtsübersetzungen,
gefolgt von einem Review. Der daraus resultierende
Fragebogen wurde in 2 Testphasen mit jeweils 5
Probanden qualitativ auf seine Verständlichkeit
und kulturelle Stimmigkeit überprüft.
Ergebnisse: Der OES wurde in die deutsche Version
der „Oxford Ellenbogen Bewertung“ (OEB) übersetzt und adaptiert. Nach der 1. Pilotphase wurden
kleinere Änderungen am Fragebogen vorgenommen. Die Überprüfung in der 2. Testphase machte
weitere Änderungen überflüssig.
Schlussfolgerung: Eine autorisierte Version des OES
konnte erfolgreich ins Deutsche übersetzt werden.
Deren Gütekriterien werden in einer nachfolgenden Studie untersucht.
Qualitative Ansätze in der teilhabeorientierten Aphasie-Diagnostik: Kennzeichen und Anwendungen
(2015)
Um eine an Teilhabe und Selbstbestimmung orientierte Sprachtherapie planen, gestalten und bewerten zu können, sind vielfältige und detaillierte Informationen über die
Teilhabesituation, die Teilhabeziele und das individuelle Erleben eines Menschen mit
Aphasie grundlegend. Eine therapierelevante und veränderungsorientierte Diagnostik
braucht methodische Zugänge, die der Individualität, Kontextbezogenheit und Subjektivität menschlicher Teilhabe gerecht werden können. Nach Auffassung der Autorinnen
bietet die qualitative Sozialforschung der Sprachtherapie hierfür ein viel versprechendes methodisches Repertoire. Der vorliegende Beitrag skizziert grundlegende Kennzeichen dieses Forschungsstils, der Sprachtherapeutinnen und -therapeuten oftmals
wenig vertraut ist. Ausgewählte Ansätze einer qualitativen teilhabeorientierten Aphasie-Diagnostik werden beispielhaft vorgestellt.
Eine aktuelle Anforderung an die Aphasie-Therapie ist ihre Ausrichtung an einer verbesserten Selbstbestimmung und Teilhabe der von einer Aphasie betroffenen Menschen. Dieses klientenzentrierte Ziel gilt es in der therapeutischen Praxis und in der anwendungsorientierten Forschung zu evaluieren. Um Teilhabe erfassen zu können, ist es zunächst erforderlich, den Begriff der kommunikativen Teilhabe zu bestimmen. Die Begriffsdiskussion verdeutlicht, dass kommunikative Teilhabe ein vielschichtiges und komplexes Konstrukt ist, das von zahlreichen Faktoren beeinflusst wird. Eine kritische Analyse quantitativer pragmatisch-funktionaler Diagnostikverfahren im deutschsprachigen Raum zeigt, dass diese nur unzureichend geeignet sind, das individuelle Erleben kontextspezifischer und gesprächspartnerbeeinflusster kommunikativer Teilhabe in alltäglichen Kommunikationssituationen zu erfassen. Eine Weiterentwicklung quantitativer Methoden sowie ihre Ergänzung durch qualitative Methoden wird als notwendig erachtet.
Der Besuch eines Geburtsvorbereitungskurses für Schwangere ist seit dem Jahr 1972 in der Bundesrepublik eine Regelleistung der Krankenversicherung. Unter dem Begriff der „Psychologisierung“ der Geburtshilfe wurde damals anerkannt, dass Gebären und der Geburtsschmerz nicht nur durch medizinische klinische Mittel zu beeinflussen sind, sondern dass Schwangere und Gebärende selbst einen großen Einfluss auf die Geburt ausüben können. In Geburtsvorbereitungskursen wurden ihnen standardisierte Techniken vermittelt, die auf Selbstbestimmung und Selbstkontrolle über ihren Körper zielten, um die Wehenschmerzen zu lindern und die Effektivität des Gebärens zu steigern. Methoden einer möglichst schmerzarmen Geburt waren in den öffentlichen Medien Mitte der 1950er Jahre ein kontrovers diskutiertes Thema (vgl. Schumann, 2009, S. 129-168; dies. 2011, S. 38-50). Ver schiedene Zeitschriften wie die damals auflagenstärkste Illustrierte „Constanze“ und auch „Der Spiegel“ berichteten über Möglichkeiten der Wehenschmerzlinderung und deren Bewertung durch Frauen.
A patient presenting with local pain and limitation of movement in the temporomandibular region following surgery of the left temporomandibular joint (TMJ) is described. Manual techniques like distraction of the TMJ combined with motor control exercises to restore TMJ function were not sufficient to relieve the patient's symptoms and her orofacial functions. However, during manual assessment and treatment of cranial nervous tissue, in this case the auriculotemporal nerve and its interface, pain was relieved and orofacial functions improved.
Nach einer Bandscheiben-OP entwickelt Ina Zeiß diffuse Schmerzen im linken Bein und dumpfe Kopfschmerzen. Auch der seit fünf Jahren bestehende Tinnitus hat sich verstärkt. Die Symptome sind sehr wechselhaft und nicht durch Physiotherapie zu beeinflussen. Physiotherapeutin Fiona Morrison merkt schnell, dass dies keine typischen postoperativen Beschwerden sind, und schickt die Patientin zurück zum Arzt.
Otto Frisch, ein 74-jähriger Rentner, hat starke Rücken- und Beinschmerzen. Der Arzt diagnostiziert eine Ischialgie, spritzt ihn und verschreibt Ibuprofen. Aber nichts hilft, die Schmerzen werden unerträglich. Als Otto Frisch zu Physiotherapeutin Fiona Morrison kommt, schrillen bei ihr schnell alle Alarmglocken.
Entsendung ohne Wiederkehr
(2015)
Passive manuelle Bewegungen von Gelenk- und Neuralstrukturen werden häufig mit einem ersten (R 1 = erster fühlbarer Widerstand innerhalb einer passiven Bewegung) und zweiten Widerstand (R2 = fühlbarer Widerstand am Bewegungsende) gemessen.
Die vorliegende Arbeit gibt einen Überblick über die Zuverlässigkeit der Messung von R1 und R2. In den Datenbanken PubMed (Medline), The Cochrane Database, CINAHL und Web of Science wurde in einer systematischen Literaturrecherche nach Diagnostikstudien zu R1 und R2 gesucht und die eingeschlossenen Studien mit dem Quality Appraisal of Reliability Studies Tool (QAREL) bewertet.
Die Ergebnisse zeigten widersprüchliche Reliabilität bei neurodynamischen Tests. Passive Außenrotationen bei Schulterpathologien erzielten eine gute, passive akzessorische intervertebrale Bewegungen (PAIVM) eher eine geringere Reliabilität.
R2 scheint eine höhere Reliabilität als R1 aufzuweisen, und die Intrarater-Reliabilität bei neurodynamischen Tests besser zu sein als die Interrater-Reliabilität. Für die geringe Reliabilität werden verschiedene Ursachen diskutiert. Trotz der methodischen Mängel in einigen Studien scheinen Tests mit größerem Hebel eine höhere Reliabilität zu erreichen als PAIVM.
Paul Brand, 51 Jahre, hat seit sechs Wochen Schmerzen im rechten Nacken-, Hals- und Schläfenbereich. Zudem plagen ihn im rechten Auge pulsierende Schmerzen. Vor acht Wochen war er mit dem Rad auf Glatteis ausgerutscht. Doch in der Therapie wird schnell klar, dass der Unfall nichts mit den jetzigen Beschwerden zu tun hat.
The game must go on
(2015)
Einleitung
Ziel dieser Studie war es, zu untersuchen, ob es einen Zusammenhang gibt zwischen einer mechanisch gesteuerten Traktion am Handgelenk und den nächtlichen Kribbelparästhesien sowie der Funktionsfähigkeit bei Patienten mit Karpaltunnelsyndrom.
Methode
In der vorliegenden Interventionsstudie wurden 21 Patienten mit Karpaltunnelsyndrom präoperativ sechsmal mittels des Traktionsgerätes Phystrac GR 10 behandelt. Die Messung der Effekte wurde vor sowie nach der ersten, dritten und sechsten Intervention durchgeführt. Als Assessment-Instrumente wurden die Sonografie, der Hand Grip Dynamometer, die Visuelle Analogskala und der Boston Carpal Tunnel Syndrome Questionnaire genutzt. Letzterer wurde nur zu Beginn und am Ende der Studie ausgefüllt.
Ergebnisse
Statistisch signifikante Ergebnisse konnten für eine Verbesserung der Funktionsfähigkeit (p = 0,023) und eine Reduktion der nächtlichen Kribbelparästhesien (p = 0,001) nach sechs Interventionen erzielt werden. Zudem konnte eine Korrelation zwischen diesen Parametern nachgewiesen werden (r = 0,497 zu Beginn und r = 0,591 am Ende der Studie). Die Parameter Querschnittsfläche sowie transversales und longitudinales Gleiten des N. medianus, Greifkraft, Schmerzen beim Greifen und Symptome veränderten sich nicht signifikant.
Schlussfolgerungen
Die vorliegende Studie konnte aufzeigen, dass eine mechanisch gesteuerte Traktion eine wirkungsvolle konservative Intervention bei Karpaltunnelsyndrom darstellt und als mögliche Alternative zu operativen Eingriffen am Karpaltunnel gesehen werden sollte. Es ist davon auszugehen, dass eine mechanisch gesteuerte Traktion Einfluss auf die intraneuralen physiologischen Eigenschaften und weniger auf die Mechanik des N. medianus nimmt.
Einleitung
Lymphödeme können als direkte Erkrankung oder als Symptome bei vielen Krankheiten auftreten. Die gängigste Methode zur Behandlung von Lymphödemen ist die Komplexe Physikalische Entstauungstherapie (KPE), die sich aus Manueller Lymphdrainage (MLD), Kompression, Bewegungsübungen und Hautpflege zusammensetzt. In Deutschland wird meist nur MLD verschrieben. Das Ziel dieses systematischen Reviews ist es, die Effektivität der MLD zu überprüfen.
Methodik
Es wurde eine systematische Literaturrecherche durchgeführt und zusätzlich Kontakt zur Deutschen Gesellschaft für Lymphologie (DGL) aufgenommen. Die Studien wurden anhand von Kriterien der Cochrane Collaboration auf ihr Evidenzlevel hin überprüft und die methodische Qualität mithilfe der PEDro-Skala beurteilt.
Ergebnisse
37 in diese Übersichtsarbeit eingeschlossene Studien umfassen die Behandlungsmethoden MLD alleine, MLD in Kombination mit Kompression und MLD mit zusätzlicher Physiotherapie sowie mechanische Druckkompression und KPE. Die Evidenzlevel waren unterschiedlich und die methodische Qualität der Studien mäßig. Alle Studien zum Thema Lymphödembehandlung bei Brustkrebspatienten zeigten gute Erfolge, unabhängig von der Art der Intervention.
Schlussfolgerungen
Während zur Behandlung von Lymphödemen infolge von Brustkrebs einige Studien vorhanden sind, gibt es zu allen anderen Krankheitsbildern, die im Heilmittelkatalog angegeben sind, kaum Studien. Hier wird dringend weitere Forschung benötigt.