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Im Rahmen des Forschungsschwerpunktes „Inklusive Bildung“ der Hochschule Osnabrück wurde eine quantitative Erhebung mittels eines schriftlichen Fragebogens durchgeführt.Die Ergebnisse verweisen in vergleichender Perspektive auf unterschiedliche Handlungs- und Sichtweisen der Berufsgruppen hin. Damit ergeben sich verschiedene Chancen sowie Herausforderungen in der Kooperation der Bildungsbereiche – und die Notwendigkeit einer Systematisierung dieser Prozesse.
Der zentrale Referenzrahmen für die Überlegungen zu einer Ganztagsbildung, wie sie in diesem Handbuch entfaltet werden, ist ein erweitertes Bildungsverständnis. Dieses erweiterte Bildungsverständnis integriert die unterschiedlichen Bildungsund Lernorte sowie Akteure der Bildungsförderung zu einer gemeinsamen Perspektive: Junge Menschen lernen immer und überall, an unterschiedlichen Orten und in einem Zusammenspiel von formellen, informellen sowie non-formalen Bildungsqualitäten. Ein derart sozialpädagogisiertes Bildungsverständnis, die Maxime einer ‚Alltags- und Lebensbildung‘ (Rauschenbach, 2009), regt eine neue Qualität der Kooperation von Jugendhilfe und Schule an, eine Neujustierung beider Systeme, die weit über Fragen der Entwicklung von Kooperationspraxis in einzelnen Schulen hinausgeht und nachhaltige, strukturelle Verzahnungen in Form von Bildungslandschaften anstrebt (Maykus, 2015).
Kommunale Bildungsplanung
(2020)
Damit Bildungs- und Befähigungsgerechtigkeit unterstützt wird, wie es bereits im 13. Kinder- und Jugendbericht heißt (BMFSFJ, 2009, S. 250), wird eine interprofessionelle Vernetzung gefordert, die nicht nur die Etablierung von Gesundheitsförderung durch die Kinder- und Jugendhilfe im Bereich der Ganztagsbetreuung und Schulen allgemein meint (als institutionelle Verankerung der Kooperation), sondern Netzwerkbildung explizit in einen räumlich sowie kommunal zu verantwortenden Zusammenhang stellt und unmittelbar Bezüge zu Überlegungen einer Bildungslandschaft aufweist (ebd., S. 259). Diese Perspektive ist einerseits Inbegriff kommunal vernetzter Infrastruktur von sozialen Angeboten und andererseits eines Miteinanders, von Integration und Vielfalt, von Engagement und Partizipation der Bürger/innen in einer Kommune. Den Kommunen wird in diesem Zuge abverlangt, den eigenen Anteil an der Gestaltung von Lebensbedingungen, durch entsprechende Prioritätensetzungen in der kommunalen Sozialpolitik, zu stärken und eine Gesamtstrategie zu entwickeln, die anhand verbindlicher Leitorientierungen, auf der Grundlage planerischer Prozesse und ressortübergreifend, das Aufwachsen junger Menschen gezielt befördert (Maykus, 2010).
Stephan Maykus zeigt in seinem Artikel auf, was Integrierte Planung alles beinhalten kann, wenn sie in der Kommune konsequent umgesetzt wird. So könnte eine kommunale Struktur entstehen, die es ermöglicht, dass Bildung vor Ort geklärt ist, institutionelle Konzept- und Organisationsentwicklung mit Vernetzung verbindet und die dem datenbasierten kommunalen Bildungsmanagement ein Ziel gibt: eine pädagogische Entwicklung der Kommune, um Jugend zu ermöglichen.