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Lachgas (N₂O) ist ein klimarelevantes Gas, das sowohl zur globalen Erderwärmung beiträgt als auch die Ozonschicht in der Stratosphäre schädigt. Im Gemüsebau kommt es insbesondere nach der Einarbeitung von stickstoffreichen, leicht zersetzbaren Ernterückständen zu einer hohen N₂O-Emission aus Böden. Inwieweit Nitrifikationsinhibitoren zur Verminderung dieser N₂O-Emission beitragen können, wird im Rahmen des Forschungsprojekts MILAGON untersucht. In der vorliegenden Studie wurde der Einfluss des Nitrifikationsinhibitors 3,4-Dimethylpyrazolphosphat (DMPP, 2,7 L ha⁻¹) auf die N₂O- und Kohlenstoffdioxid (CO₂)-Emissionen inkubierter Bodensäulen nach Einarbeitung von Blumenkohlernterückständen in Abhängigkeit von der Bodenfeuchte (65, 70, 75, 80 und 85 % WFPS, engl. „water filled pore space“) unter kontrollierten Bedingungen im Labor analysiert. Unmittelbar nach der Einarbeitung der Ernterückstände in den Boden war ein starker Anstieg der CO₂- und N₂O-Emissionen zu verzeichnen. Während Bodensäulen ohne Ernterückstände maximal 0,02 kg N₂O-N d⁻¹ ha⁻¹ freisetzten, stieg die Menge in den Varianten mit Ernterückständen teilweise auf über 1,0 kg N₂O-N d⁻¹ ha⁻¹ an. Der Einsatz des Nitrifikationsinhibitors führte dabei zu einer signifikanten Verminderung der N₂O-Emission. Über alle Varianten hinweg war die N₂O-Emission mit DMPP um rund ein Drittel geringer als bei Bodensäulen ohne DMPP. Die stärksten Effekte traten bei der niedrigsten und höchsten Bodenfeuchte auf, mit einer Reduktion von 55 % bzw. 58 %. Die kumulierte N₂O-Emission folgte in Abhängigkeit von der Bodenfeuchte einer glockenförmigen Verteilung, mit einem Maximum bei 75 % WFPS. Insgesamt wurden in dieser Variante über 28 Tage ohne DMPP 2,35 kg N₂O-N ha⁻¹ emittiert, mit DMPP waren es 1,85 kg N₂O-N ha⁻¹. Ob Nitrifikationsinhibitoren auch in der gemüsebaulichen Praxis im Freiland zur Reduktion der N₂O-Emission beitragen können, soll in nachfolgenden Feldversuchen geprüft werden.