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Hintergrund
Demografisch bedingt wird sich die Anzahl pflegebedürftiger Menschen weiter erhöhen. Tragende Säule der pflegerischen Versorgung sind ihre Angehörigen, die den Großteil der Pflegeaufgaben übernehmen. Dies hat jedoch oftmals Auswirkungen auf ihre eigene Gesundheit und ihr Wohlbefinden.
Methodisches Vorgehen
Mit dem Fragebogen zur Angehörigenresilienz und -belastung (FARBE) liegt ein Instrument vor, um sowohl die Resilienz als auch Belastung pflegender Angehöriger zu ermitteln. Der Fragebogen wurde im Rahmen der Pflegestudie des VdK-Sozialverbands genutzt und von 12.475 Angehörigen komplett ausgefüllt. Durch eine multiple lineare Regression wurden Einflüsse und ihre Wirkstärke auf die Resilienz und Belastung analysiert.
Ergebnisse
Angehörige von Menschen mit Demenz, Depression oder hohem Pflegegrad weisen eine stärkere Belastung auf. Demenz und Depression mindern zudem die Resilienz. Positiv wirkt sich die soziale Unterstützung aus. Ebenso bedingt ein höheres Alter eine stärkere Resilienz.
Schlussfolgerungen
Im Ergebnis dieser Arbeit gelang eine Identifikation von relevanten Einflussfaktoren. Dies ermöglicht, Unterstützungs- und Entlastungsangebote auf ihre Anwendung und Wirksamkeit zu überprüfen. Besondere Bedeutung haben Unterstützungsangebote für Angehörige von Menschen mit Demenz, Depression und/oder höheren Pflegegraden. Stressreduzierende Maßnahmen und das Bilden sozialer Netzwerke für Angehörige können weitere Maßnahmen zur Stärkung der Resilienz und Abschwächung von Belastung sein.
Im Rahmen eines Unterauftrags durch die Universität Bremen, die vom Verein Geschäftsstelle Qualitätsausschuss Pflege e.V. mit der Entwicklung eines wissenschaftlich fundierten Verfahrens zur einheitlichen Bemessung des Personalbedarfs in Pflegeeinrichtungen nach qualitativen und quantitativen Maßstäben nach § 113c SGB XI beauftragt wurde, hat die Hochschule Osnabrück Personalfragen in der ambulanten Pflege untersucht.
Studiengänge zur Versorgungsforschung in Deutschland : aktueller Stand und zukünftige Perspektiven
(2020)
Ziel der Studie: Ziel dieser Untersuchung war es, die derzeit akkreditierten Versorgungsforschungsstudiengänge in Deutschland im Hinblick auf ihre Strukturdaten und Inhalte zu analysieren.
Methodik: Im Rahmen eines deskriptiven qualitativen Designs wurden die aktuellen Studienverlaufspläne, die Modulhandbücher und die Steckbriefe akkreditierter Masterstudiengänge der Versorgungsforschung inhaltsanalytisch ausgewertet.
Ergebnisse: Die 6 analysierten Studiengänge zeigen sich hinsichtlich ihrer strukturellen Merkmale und lehr-lerninhaltlichen Ausrichtung in den wesentlichen Punkten als homogen. Ziel aller Studiengänge ist es, fach- und disziplinübergreifende personale und soziale Kompetenzen zu fördern, um Versorgungsbedarfe im Gesundheitswesen zu identifizieren, Innovationen der Versorgung zu entwickeln, zu initiieren, zu evaluieren und kritisch zu reflektieren.
Schlussfolgerungen: Trotz ähnlicher Lehr-Lerninhalte bestehen spezifische Ausrichtungen, für die sich die Studierenden vor dem Hintergrund ihrer individuellen Präferenzen entscheiden können. Diese Ergebnisse könnten unter Berücksichtigung aktueller Diskurse und weiterer Erkenntnisse als Grundlage für Empfehlungen zur Entwicklung eines Kerncurriculums dienen.
Aufgrund des demografischen Wandels und andauernden Fachkräftemangels werden alternative Versorgungsformen wie Präventive Hausbesuche (PH) benötigt. PH reduzieren die Gefahr von Pflegebedürftigkeit und ermöglichen somit älteren Menschen möglichst lange in ihrem Zuhause wohnen bleiben zu können. Das Ziel dieses Forschungsvorhabens ist die Akzeptanzanalyse PH und Messung des Effekts auf den Verlauf des Gesundheitszustands. In der Mixed-Methods-Studie werden PH als pflegerische Intervention Menschen angeboten, die zwischen 65 und 85 Jahre alt sind, Deutsch verstehen und sprechen, nicht pflegebedürftig im Sinne des SGB XI sind und in der Samtgemeinde in Niedersachsen wohnen, in der das Projekt durchgeführt wird. Die Stichprobe umfasst 75 Personen. Erwartet wird, dass die Studienergebnisse das bisherige Wissen über das Konzept der PH ergänzen.