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Der Muster- und Kulturwandel von Krankenhäusern spiegelt sich in Managementansätzen sowie der Organisation und Führung wider. Das Krankenhausmanagement folgt dabei den Rahmenbedingungen der Politik. Fundierte und theoriegeleitete Managementkonzepte - in der Praxis erprobt - können eine Grundlage bilden, um die erforderlichen Rahmenbedingungen für Krankenhäuser zu beschreiben, zu strukturieren, zu argumentieren, von der Politik zu fordern und in der Praxis zu gestalten.
Dieses Werk präzisiert in der 2. Auflage eine Krankenhaus-Managementlehre in Theorie und Praxis. In zahlreichen Beiträgen zeigen Hochschulvertreter und Krankenhausmanager basierend auf dem St. Galler Managementkonzept Ansätze und Aspekte eines integrierten Krankenhausmanagements auf und liefern damit zukunftsorientierte Handlungsempfehlungen für die Krankenhauspraxis und Gesundheitspolitik.
Der Band bestimmt die Ausgangsdaten, um ein Rechnungswesen für Gesundheitseinrichtungen aufbauen zu können, beschreibt und analysiert die Begriffsbestimmungen, Anforderungen und Funktionen eines Rechnungswesens und stellt die gesetzlichen Grundlagen vor. Die Finanzierung von Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen wird herausgearbeitet. Es werden Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung erläutert und darauf aufbauend das interne Rechnungswesen mit seinen theoretischen Grundlagen dargestellt. Zeit- und umfangsbezogene Kostenrechnungssysteme und das Kostenmanagement runden die Ausführungen ab. Die theoretischen Abhandlungen werden praxisrelevant mit Fragen, Aufgaben und Beispiel-Rechnungen hinterlegt.
Biomechanische Analysen sind in der Lage, menschliche Bewegungen valide und umfassend zu erfassen und auszuwerten. Neben den beiden großen Bereichen Kinetik und Kinematik bietet die Elektromyografie (EMG) eine zuverlässige Möglichkeit, die neuromuskuläre Aktivität zu analysieren. Mithilfe des EMG können neuromuskuläre Parameter erhoben werden, die präzise Aussagen beispielsweise zur inter- und intramuskulären Koordination, der Muskelfaserverteilung, des Ermüdungsverhaltens oder des Timings zulassen.
Für verlässliche Daten sind im klinischen Setting jedoch einige wichtige Faktoren zu berücksichtigen. Diese sind von großer Bedeutung und sollten vor einer Analyse beachtet werden. Daneben hängt ein effektiver Einsatz des EMG im klinischen Setting von der Integration in den Clinical-Reasoning-Prozess ab. Die jeweilige individuelle Patientensituation benötigt eine klare Fragestellung. Dazu kann auf ein Ebenenmodell aufgebaut werden, welches die biomechanischen Steuerungsgrößen in der klinischen Anwendung berücksichtigt.
Der Artikel stellt die physiologischen Grundlagen der Elektromyografie, die Einflüsse von Verletzungen auf die Muskelfaserzusammensetzung, die grundlegende Signalverarbeitung und Dateninterpretation, ein Ebenenmodell für die klinische Anwendung sowie Einsatzfelder in der Physiotherapie vor.
Der MDK-Prüfprozess: Effizienzsteigerungen durch optimal strukturierte, digitale Patientenakten
(2017)
Der zunehmende Digitalisierungsgrad in deutschen Krankenhäusern verspricht unter anderem Prozesseffizienzen, deren Ausmaß bisher jedoch noch nicht ausreichend untersucht wurde. Vor dem Hintergrund der Erlössicherung eines Krankenhauses spielen der MDK-Prüfprozess und dessen Vorbereitung eine wichtige Rolle. Es stellt sich daher die Frage, ob und in welchem Ausmaß digitale und optimal strukturierte Patientenakten die Bearbeitung von MDK-Anfragen unterstützen und beschleunigen können.
Durch eine Gegenüberstellung der Durchführung des MDK-Prüfprozesses mit papierbasierten sowie mit digitalisierten Patientenakten sollen mögliche Effizienzsteigerungen identifiziert werden. Des Weiteren wird untersucht, wie Patientenakten optimal strukturiert werden können: durch eine manuelle gegenüber einer automatisierten Sortierung von Dokumenten in ein vom Krankenhaus vorgegebenes Register.
Dieses Lehrbuch vermittelt fundiert und gut verständlich die theoretischen Grundlagen des öffentlichen Marketing. Stefanie Wesselmann und Bettina Hohn zeigen auf, wo eine Übertragung des (privatwirtschaftlichen) Marketing auf den öffentlichen Sektor sinnvoll ist. Vielfältige Praxisbeispiele aus öffentlichen Verwaltungen, Städten und Gemeinden sowie aus Nonprofit-Organisationen veranschaulichen, wie Marketing zur Verbesserung der Kundenorientierung beitragen kann. Die 4. Auflage wurde vollständig überarbeitet und um ein neues Kapitel zum Markenmanagement und eine Case Study erweitert.
Der Inhalt - Grundbegriffe des Marketing- Stadtmarketing als Antwort auf den Städtewettbewerb- Marketing-Prozess- Case Study: Entwicklung einer Stadtmarke mit Hilfe von Design Thinking- Fundraising - Spenden und Sponsoring im Public Marketing- Qualitätsmanagement
In einem vielbeachteten Gutachten des Wissenschaftlichen Beirats der Bundesregierung (WBGU) im Jahr 2011 wird ein notwendiger Transformationsprozess zu einer klimafreundlicheren Gesellschaft angemahnt (WBGU 2011). Im Jahr 2014 wird diese Forderung im Sondergutachten Klimaschutz als Weltbürgerbewegung aktualisiert (WBGU 2014). Studien verdeutlichen, dass viele Unternehmen in den letzten Jahren diesem geforderten Transformationsprozess nur sehr langsam und einseitig nachgehen. Danach sind nachhaltige Verhaltensweisen scheinbar nur dann relevant, wenn sie dem Unternehmen einen strategischen Wettbewerbsvorteil ermöglichen (Corporate Responsibility Index 2013). Werte und Normen von Unternehmensvertretern sowie deren gesellschaftlich verantwortungsvolles Handeln, verändern sich nur sehr strategisch. Das mag u. a. daran liegen, dass in der Vergangenheit primär technische Innovationen, z. B. effizientere Motoren, im Mittelpunkt standen, um den Transformationsprozess zu unterstützen und weniger die Veränderung von Einstellungen und Verhalten der Individuen (Stengel 2011). In den letzten Jahren haben jedoch soziale Innovationen (z. B. Sharing‐Economy) mit dem Ziel an Bedeutung gewonnen, die Ressourceneffizienz zu erhöhen. Ergänzend zeigen sich vielfältige Potenziale, wie sich gesellschaftliche Veränderungen durch innovative Formen der Kooperation, z. B. Reallabore, voranbringen lassen.
Im Studium kommen Sie am Bürgerlichen Recht kaum vorbei und das zu Recht: Es ist eben nunmal wichtig. Oliver Tillmann erklärt Ihnen die Systematik des BGB und was Sie zum Allgemeinen Teil wissen sollten. Hier erfahren Sie, das Wichtigste zu Willenserklärungen, Verträge, Stellvertretung, Rechts- und Geschäftsfähigkeit. Außerdem führt er Sie in das Schuldrecht und das Sachenrecht ein. Kursorisch streift er gegen Ende des Buches auch noch das Familien- und Erbrecht. Zahlreiche Übungsaufgaben mit Lösungen helfen Ihnen, Ihr Wissen zu testen und zu festigen.
Managerscheitern
(2017)
In diesem Beitrag sollen aus einer psychologischen Perspektive Implikationen für das Change Monitoring formuliert werden. Hierzu werden im ersten Teil zunächst individuelle Reaktionen auf Veränderungen anhand unterschiedlicher einstellungs- und verhaltensbezogener Konzeptualisierungen modelliert. Hierbei werden Konstrukte wie Commitment to change, Zynismus gegenüber Wandel oder Widerstand bei Veränderungen thematisiert. Der zweite Teil zeigt auf, wie die individuellen Reaktionen auf Veränderungen durch verschiedene Faktoren wie personale Merkmale, Change Kontext, Change Prozess oder Change Charakteristika beeinflusst werden. Im dritten Teil steht die Frage im Vordergrund, welche Ansatzpunkte es gibt, um eine Verhaltensänderung im Sinne der Ziele eines Change Projekts zu unterstützen. Hierzu wird zunächst aufgezeigt, wann Bereitschaft für eine Veränderung entsteht. Außerdem wird die zentrale Rolle der Selbstwirksamkeitserwartung für die Änderung und Aufrechterhaltung von Verhalten dargestellt. Schließlich wird ein Überblick zu verschiedenen konkreten Interventionen gegeben, die Verhaltensänderungen unterstützen können. Im abschließenden Teil des Beitrags werden aufbauend auf den Vorüberlegungen konkrete Implikationen für ein psychologisch-fokussiertes Change Monitoring herausgearbeitet.
In diesem Praxishandbuch werden zunächst die wichtigsten Grundlagen der kindlichen Entwicklung behandelt. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der Anwendung entwicklungspsychologischen Wissens in der Praxis und der Förderung von Entwicklungs- und Bildungsprozessen in der frühen Kindheit. Das Praxishandbuch wendet sich besonders an frühpädagogische Fachkräfte in Tageseinrichtungen und gibt Anregungen für die Gestaltung der pädagogischen Arbeit mit Kindern bis zum Alter von sechs Jahren.Das Praxishandbuch umfasst drei Teile: Im ersten Teil wird aktuelles Grundlagenwissen zu Entwicklungsverläufen im frühen Kindesalter vermittelt. Dies hilft frühpädagogischen Fachkräften, die kognitive, sprachliche, sozial-emotionale, motorische sowie Selbst- und Identitätsentwicklung von Kindern besser zu verstehen.Im zweiten Teil wird die Entwicklungsbegleitung und -dokumentation im Kindergarten thematisiert. Es werden praxisorientierte und anwenderfreundliche Verfahren zur Beobachtung und zum Screening von Entwicklungsverläufen vorgestellt, die von frühpädagogischen Fachkräften eingesetzt werden können.Der dritte und umfangreichste Teil des Praxishandbuches gibt Anregungen, wie die Entwicklung von Kindern in den verschiedenen Bildungsbereichen gefördert und damit verbessert werden kann. Darüber hinaus werden ausgewählte Fokusthemen (z.B. Inklusion, Resilienz, Mehrsprachigkeit) von Kindertageseinrichtungen aufgegriffen und die interdisziplinäre Vernetzung mit weiteren Arbeitsbereichen (z.B. Übergang zur Grundschule, Familienzentren, Jugendhilfe) aufgezeigt.
Entwicklungsrisiken und -chancen: Kindergartenkinder begleiten und fördern
Der Begriff Arbeiten 4.0 umschreibt die fortschreitende Digitalisierung der Wirtschaft, aus dem
vielfältige Impulse und Veränderungen für den Arbeitsmarkt hervorgehen. IT-Zukunftsthemen
wie z.B. Industrie 4.0, Internet der Dinge, Big Data und Cloud Computing erfordern dabei neue
Kompetenzen von Mitarbeitern.
In der Literatur und der unternehmerischen Praxis wurde bislang nur unzureichend berücksichtigt, inwiefern die zur Digitalisierung benötigten Kompetenzen auch dem Leitbild einer nachhaltigen Entwicklung entsprechen. So verspricht die Digitalisierung von Unternehmensprozessen und Wertschöpfungsketten zukünftig ein potenziell maßgebliches Instrumentarium zur Erreichung von Nachhaltigkeitszielen zu werden.
Daher geht die vorliegende Untersuchung der Fragestellung nach, inwieweit die Digitalisierung
von mittelständischen Unternehmen als ein relevanter Treiber für eine nachhaltige Entwicklung
wahrgenommen und reflektiert wird. Zu diesem Zweck werden die Ergebnisse einer explorativen Stellenanzeigenanalyse vorgelegt, mit der 23.696 Stellenanzeigen aus Jobportalen für Stellenausschreibungen aus dem deutschen Mittelstand untersucht worden sind. Im Zuge der Analyse ist ermittelt worden, welche Bedeutung die beiden forschungsleitenden Konzepte der nachhaltigen Entwicklung und Digitalisierung derzeit am Arbeitsmarkt besitzen und welche Berufsbilder in diesem Umfeld nachgefragt werden. Die Ergebnisse zeigen, dass das Leitbild einer
nachhaltigen Entwicklung bei Personalbeschaffungsmaßnahmen nur von geringer Bedeutung
ist, aber in diesem Zusammenhang insbesondere technisch-entwicklungsorientierte sowie betriebswirtschaftlich-managementorientierte Berufsbilder gesucht werden.
Die Arbeit ist das Teilergebnis einer Forschungsgruppe, die sich im Rahmen eines von der
„Deutschen Bundesstiftung für Umwelt (DBU)“ geförderten Projekts mit der Digitalisierung
der mittelständischen Wirtschaft beschäftigt.
Gibt es die Generation Y?
(2017)
Kolumne Wirtschaftspsychologie
So mancher Mythos geistert durch die Personalabteilungen - gerade wenn es um psychologisches Wissen geht. Professor Uwe P. Kanning klärt in seiner Kolumne über die Fakten auf. Heute: Warum Astrologen nichts - und wirklich gar nichts - als Berater für HR beitragen können.
Kolumne Wirtschaftspsychologie
So mancher Mythos geistert durch die Personalabteilungen - gerade wenn es um psychologisches Wissen geht. Professor Uwe P. Kanning klärt in seiner Kolumne über die Fakten auf. Heute geht es um Stellenausschreibungen ohne Anforderungsprofile und Anforderungsprofile voller Worthülsen.
Unter dem Begriff der Digitalisierung werden derzeit IT-Zukunftsthemen wie Industrie 4.0, Cloud Computing und Big Data diskutiert, die die digitale Transformation von Unternehmensprozessen, Wertschöpfungsketten und Märkten forcieren. Im Zuge dieser Entwicklung bilden sich neue Berufsbilder heraus, die wirtschaftliche und informationstechnische Kompetenzen bündeln. Eine in Theorie und Praxis bislang nur unzureichend berücksichtigte Fragestellung ist, inwiefern die für die Digitalisierung benötigten Berufsbilder und Kompetenzen auch dem Leitbild einer nachhaltigen Entwicklung entsprechen. So verspricht die Digitalisierung zukünftig ein potenziell maßgebliches Instrumentarium zur Erreichung von Nachhaltigkeitszielen zu werden. Daher liefert der vorliegende Projektbericht einen Überblick über die Ergebnisse einer explorativen Stellenanzeigenanalyse, die Vakanzen aus Jobportalen für den deutschen Mittelstand untersucht hat. Im Zuge der Analyse ist ermittelt worden, welche Bedeutung die Konzepte der Nachhaltigkeit und Digitalisierung derzeit am Arbeitsmarkt besitzen und welche Berufsbilder in diesem Kontext nachgefragt werden. Die Arbeit ist das Teilergebnis einer Forschungsgruppe, die sich im Rahmen eines von der Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) geförderten Projekts mit der Digitalisierung der mittelständischen Wirtschaft beschäftigt.
Changeprozesse gehören heute zum Tagesgeschehen, mit dem sichOrganisationen auseinander setzen müssen. Die bisherige Forschungzum Change Management bezieht sich zum überwiegenden Teil aufprivatwirtschaftliche Organisationen und es ist nicht abschließendklar, inwiefern die beforschten Zusammenhänge auf den Bereich derNonprofit Organisationen (NPO) übertragbar sind. NPO unter-scheiden sich grundlegend von privatwirtschaftlichen Unternehmenund auf ihre Besonderheiten nimmt der vorliegende Beitrag Bezug.Hierbei wird eine ganzheitliche Sichtweise gewählt, die sowohl ge-sellschaftliche, organisationale als auch individuelle Dimensionenmiteinbezieht. Am Beispiel von NPO im Kindertagesstättenbereich,als typisches Beispiel für Drittleistungs-NPO, welche von einem ra-dikalen Wandel in der deutschen Bildungslandschaft betroffen sind,und deren Beschäftigten testen wir die aus der Literatur ent-wickelten Zusammenhänge anhand eines Mehrebenenmodells. Die Ergebnisse verdeutli-chen die positive Wirksamkeit von strategischer Personalentwicklung auf die Arbeitszu-friedenheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
While the importance of supervisors’ communication for the successful implementation of organisational change is often emphasised, evidence regarding the actual dimensions of change communication and the reaction of change recipients is scarce. As communication is highly context and culture specific, this study included participants from Germany and India. To meet these research aims, we conducted focus group discussions (FGD) with overall 50 graduate students with work experiences from Germany and India. We identified key dimensions of informative, empathic and participatory change communication that are of high importance for change recipients. The German and Indian participants had similar expectations regarding the informative and empathic dimensions of change communication. However, interestingly, their assessment of the actual participation differed substantially, with consequences for their emotional responses. The findings emphasise the crucial role of supervisors’ communication for employees’ emotions in times of change. Supervisors thereby need to consider the diverse dimensions of their communication and stimulate employees’ expectations regarding information, empathy and participation with different communicative activities and approaches. This study provides important insights into organisational change communication by analysing its key dimensions, linking it to employees’ emotions and considering the cultural context.
Schmerzen im Bereich des Steißbeins werden häufig unter dem Begriff Kokzygodynie zusammengefasst. Ursache der Beschwerden können hierbei lokal oder entfernt liegende Strukturen sein. Außerdem gibt es eine Reihe von inneren und psychischen Erkrankungen, die eine Kokzygodynie vortäuschen können und differenzialdiagnostisch abgeklärt werden müssen.
Dieser Artikel gibt eine Übersicht über Anatomie, Ätiopathologie, Diagnostik, Differenzialdiagnostik und Therapiemöglichkeiten bei Kokzygodynie. Der Schwerpunkt liegt dabei auf muskuloskeletaler Therapie. Es werden Techniken am Steißbein aus 4 manualtherapeutischen Konzepten vorgestellt.
Klinische Klassifikation von Gesichtsschmerzen : Implementierung der Evidenz in die klinische Praxis
(2017)
Orofaziale Schmerzen sind aufgrund ihrer Komplexität schwierig zu diagnostizieren. Die Autoren bieten einen Überblick über die Pathophysiologie und die beitragenden Faktoren der orofazialen Schmerzen inklusiver einer Klassifikation, die Physio- und Manualtherapeuten in der Praxis unterstützt – Handwerkszeug, um Patienten mit Gesichtsschmerzen adäquat zu untersuchen und zu therapieren.
Die funktionelle Dysphonie (FD) präsentiert sich klinisch mit ventralen Halsschmerzen, Heiserkeit und Stimmstörungen. Organisch liegt kein pathologischer Befund vor, aber möglicherweise spielen laryngeale Strukturen, die Muskulatur und neurale Ansteuerung eine ursächliche Rolle. Die FD wird zwar primär von Logopäden und Sprachtherapeuten behandelt, aber spezialisierte Manualtherapeuten können wesentlich dazu beitragen, dass die Therapie erfolgreich verläuft.
Viele „Overhead Athletes“ leiden am Glenohumeral Internal Rotation Deficit Syndrome (GIRD; glenohumerales Innenrotationsdefizit). Die persistierenden Schulterbeschwerden werden durch Überbelastung im oberen Quadranten verursacht. Bislang ist der Einfluss der orofazialen Region und der dentalen Okklusion auf die (motorische) Funktion bei den betroffenen Patienten nicht systematisch erforscht.
Diese Fallserie untersuchte bei (semi)professionellen Overhead Athletes die Einschränkung ihrer Innen- und Außenrotation sowie der statischen Kraft in 4 Bewegunsrichtungen. Aufgrund der Resultate wurde aus der 1. Gruppe eine 2. Gruppe gebildet, die 3 manualtherapeutische Behandlungen und anschließend eine Dentalschiene erhielt.
Die multidisziplinäre Behandlung durch den Zahnarzt und einen (spezialisierten) Manualtherapeuten reduzierte signifikant die Beschwerden und Dysfunktionen. Eine orofaziale klinische Diagnose nach den Richtlinien der Diagnostic Criteria/Temporomandibular Dysfunctions (DC/TDM) und der okklusale kinästhetische Sensibilisierungstest (OKST) scheinen prognostische Indikatoren für die Behandlung des GIRD-Syndroms zu sein.
Die Kieferregion und die HWS stehen neuroanatomisch und biomechanisch in enger Verbindung zueinander. Darüber hinaus hat die kraniomandibuläre Region durch ihren funktionellen Aufbau, ihre anatomische Positionierung und ihre neurologische Wertigkeit eine Bedeutung für den gesamten menschlichen Organismus.
Das Ziel der Studie war es zu beobachten, ob eine durch eine veränderte dentale Okklusion hervorgerufene Veränderung im Mandibulabereich einen direkten Einfluss auf die aktive und passive physiologische HWS-Beweglichkeit ausübt.
Neben der Gruppenauswertung wurden die 61 Probanden zusätzlich von einem Zahnarzt in die verschiedenen Angle-Klassifikationen (Klasse 1, 2a, 2b und 3) eingeteilt und auf Unterschiede untersucht. Bei allen Probanden wurde die physiologische Beweglichkeit der HWS mit dem CROM Device gemessen und der Flexions-Rotations-Test (FRT) für die passive physiologische Bewegungsüberprüfung mit einem digitalen Goniometer durchgeführt. Die Messungen erfolgten jeweils 2-mal innerhalb eines kurzen Zeitabstands, und zwar einmal ohne und einmal mit Veränderung der Okklusion durch einen Papierstreifen.
Beim Vergleich der beiden Messungen der gesamten Stichprobe zeigte sich eine signifikant vergrößerte Beweglichkeit in jeder gemessenen Bewegungsrichtung. Zwischen den Angle-Klassifikationen waren keine signifikanten Unterschiede zu beobachten.
Kreuzbandrisse (Rupturen des vorderen Kreuzbands, VKB) ziehen oft eine langwierige Rehabilitation und Wiedereingliederung nach sich. Die physiotherapeutische Nachbehandlung beinhaltet aktive und passive Maßnahmen. Bislang existieren keine Studien zu neurodynamischen Aspekten der Rehabilitation von Kreuzbandrissen. Das Ziel der vorliegenden Studie bestand darin, die Veränderung der Bewegung des N. tibialis des betroffenen und nicht betroffenen Beins bei Probanden nach einer VKB-Ruptur zu untersuchen.
Bestandteil der verblindeten Untersuchung der 19 Probanden waren der Knee Outcome Survey für alltägliche Aktivitäten (KOS) und verschiedene Funktionsuntersuchungen (Slump-Test mit passiver Knieextension, Long Sitting Slump Test mit passiver Dorsalextension des oberen Sprunggelenks, Straight Leg Raise Test, belastete Dorsalextension im Stand). Die longitudinale Nervenexkursion des N. tibialis wurde mit bildgebendem Ultraschall in sitzender Slump-Position untersucht. Die Auswertung der Ultraschallvideos erfolgte mit einer Frame-by-frame Cross Correlation Software.
Die Ergebnisse zeigten eine signifikant geringere Nervenexkursion des N. tibialis am betroffenen Knie. Allerdings fand sich kein klinisch signifikanter Zusammenhang zu den Funktionsuntersuchungen.
Ein Date mit der IMTA
(2017)
Geoffrey Maitlands Behandlungsweise prägt die Physiotherapie bis heute und hat nichts an Aktualität verloren. 1992 gründete er mit von ihm ausgebildeten Instruktoren die Internationale Maitland Teacher Association (IMTA). Diese feiert am 27. Januar 2018 in Stuttgart ihr 25-jähriges Bestehen im Rahmen des physiokongresses. Es erwarten Sie zehn Vorträge von hochkarätigen Referenten.
Preise erzeugen Emotionen - sei es Freude über ein Schnäppchen, eine gute Marge oder Ärger über ein zu teures Produkt. Was aber, wenn der Preis an sich schon positive Gefühle hervorruft? Emotional Pricing ist ein neuer Ansatz, bei dem nicht der Wert des Produktes, sondern die absolute Zahl eine Rolle spielt. Dies erhöht nicht nur die Zahlungsbereitschaft sondern zahlt gleichzeitig auch auf die Marke ein.
The acceptance of mobile payments has been limited. This paper, therefore, attempts to investigate the determinants of mobile payment adoption. To this end, it examines the relationships between the personality trait dimensions of the Technology Readiness Index 2.0 and the system-specific dimensions of the Technology Acceptance Model in Germany and South Africa. The model was tested using structural equation modeling. Results show that some, but not all, of the Technology Readiness Index 2.0 variables had a significant influence on the dimensions of the Technology Acceptance Model. Perceived Usefulness was the strongest predictor of the intention to use mobile payments. The factor “country” did not moderate the structural relationships.
Hintergrund
Ziel dieser Studie ist es, die Auswirkungen einer Kinesiophobie auf die Emotions- sowie Lateralitätserkennung zu untersuchen.
Material und Methoden
67 Probanden mit chronischen muskuloskeletalen Schmerzen wurden untersucht. Hierbei erzielten 24 Probanden einen Wert von >37 auf der Tampa-Skala für Kinesiophobie und wurden in die Querschnittstudie eingeschlossen. Die Fähigkeit zur Erkennung mimisch codierter Basisemotionen wurde mittels des Facially-Expressed-Emotion-Labeling(FEEL)-Tests und die Lateralitätserkennung anhand eines speziellen Face-Mirroring-Assessment-and-Treatment-Programms ermittelt. Die Toronto-Alexithymie-Skala (TAS) 26 diente zur Erfassung einer Alexithymie.
Ergebnisse
Der FEEL-Score der Probanden mit Kinesiophobie war signifikant niedriger (p = 0,019). Die Basisemotionen Angst (p = 0,026), Ärger (p = 0,027) und Überraschung (p = 0,014) verdeutlichten einen signifikanten Unterschied zwischen den Ergebnissen der Querschnittstudie und gesunden Probanden. Der Alexithymiefragebogen TAS-26 zeigte lediglich in der TAS 1 (Schwierigkeiten bei der Identifikation von Gefühlen; p = 0,008) einen signifikanten Unterschied zwischen Probanden mit Kinesiophobie.
Schlussfolgerung
Die Ergebnisse zeigen, dass kinesiophobische Patienten Veränderungen in der Emotions- und Lateralitätserkennung sowie alexithyme Merkmale aufweisen.
Berufliche Inklusion : Forschungsergebnisse von Unternehmen und Beschäftigten im Spiegel der Praxis
(2017)
Im vorliegenden Band werden Ergebnisse aus den bundesweiten quantitativen Erhebungen der Unternehmen als auch der Beschäftigten mit Beeinträchtigung vorgestellt. Fachbeiträge zu ausgewählten Themen beruflicher Inklusion sowie Berichte aus der Praxis und Best-Practice-Beispielen runden das Gesamtbild des aktuellen Inklusionsstands ab.
Die berufliche Inklusion von Beschäftigten mit Beeinträchtigungen ist für Unternehmen eine wichtige Herausforderung geworden. Welche Aufgaben ergeben sich daraus für das Personalmanagement, und wie realisieren Unternehmen die Umsetzung von beruflicher Inklusion? Wie erleben Beschäftigte mit einer Beeinträchtigung ihren Arbeitsalltag? Fühlen sie sich einbezogen und vorbehaltlos akzeptiert? Was könnte zukünftig noch verbessert werden? Der vorliegende Band versucht Antworten auf zentrale Fragen beruflicher Inklusionsforschung und -praxis zu geben. Er untersucht sowohl die Sicht von Unternehmen auf berufliche Inklusion als auch die Perspektive von Beschäftigten mit Beeinträchtigung. Die Ergebnisse aus den bundesweiten quantitativen Erhebungen werden durch Fachbeiträge zu ausgewählten Themen beruflicher Inklusion ergänzt. Berichte aus der Praxis sowie Best-Practice-Beispiele runden das Gesamtbild des aktuellen Inklusionsstands ab.
Kindeswohlgefährdung
(2017)
Der Big-Data-Bluff
(2017)
Zusammenhang zwischen Lücken im Lebenslauf und Berufserfolg : ein Mythos der Personalauswahlpraxis
(2017)
Mit dieser explorativ angelegten Studie (N = 2225) wird kritisch hinterfragt, ob und inwieweit Lücken im Lebenslauf Indikatoren für den Berufserfolg darstellen. Dabei bilden die Lückendauer im Allgemeinen sowie separiert nach neun Gründen für deren Entstehen die Prädiktoren. Als Kriterien für den Berufserfolg dienen Entwicklung und Höhe des Einkommens, beruflicher Status sowie subjektive Erfolgseinschätzungen. Effekte des Geschlechts, Alters, der Ausbildung sowie sozial erwünschten Antwortverhaltens wurden herauspartialisiert. Für die Gesamtstichprobe ergeben sich signifikante negative Zusammenhänge zwischen der Lückendauer und allen Berufserfolgskriterien, die jedoch als gering anzusehen sind. Bei Berücksichtigung der Ursachen für die Lücken zeigt sich, dass die Lückendauer aufgrund von Reisen mit keinem der Kriterien einen signifikanten Zusammenhang aufweist. Das Gegenteil zeigt sich bei einer unfreiwilligen Arbeitslosigkeit. Aufgrund der geringen Varianzaufklärung des Berufserfolgs durch Lücken im Lebenslauf und den in sich differenziert zu betrachtenden Ergebnissen, erscheint eine pauschale Nutzung von Lücken im Lebenslauf als Kriterium in der Personalauswahl nicht empfehlenswert.
Die vorliegende Studie untersucht erstmals differenziert konkrete Strategien, die Bewerber in der Phase der Vorbereitung sowie der Durchführung von Auswahlverfahren einsetzen. In einer Befragung von 999 Personen wird sowohl nach der Einstellung bezüglich derartiger Strategien als auch nach deren Umsetzung bezogen auf Bewerbungsunterlagen, Einstellungsinterview, Testverfahren und Assessment Center gefragt. Die Ergebnisse zeigen, dass eine Mehrheit der Bewerber in starkem Maße strategisch agiert. In der Vorbereitungsphase bezieht sich dies insbesondere auf die Sichtung von Ratgeberliteratur und den Austausch mit Freunden / Bekannten. Bewerbungstrainings haben demgegenüber eine untergeordnete Bedeutung. Bei der Verfassung von Bewerbungsunterlagen greift die Mehrheit unter anderem auf Vorlagen zurück, die nur noch angepasst werden. Im Einstellungsinterview wird unter anderem die Darstellung der eigenen Stärken an die Stellenanforderungen angepasst. Fast alle Befragten wenden wenigstens eine Strategie an. Bewerber, die sich in den letzten fünf Jahren beworben haben, agieren insgesamt aktiver als Personen, deren letzte Bewerbung länger zurückliegt.
Stephan Maykus, ebenfalls Mitglied der Expertenkommission, kommentiert in diesem Beitrag den Teil des 15. Kinder- und Jugendberichts, der eine der zentralen Lebenswelten Jugendlicher in den Blick nimmt: die zuletzt sehr expansive Schule in Form der Ganztagsschule. Die Sachverständigenkommission kommt bei ihrer Bestandsaufnahme zur Ganztagsschule zu einer relativ bescheidenen Bilanz. Allerdings hatte die zunehmende Verschulung des Jugendalters weitreichende Auswirkungen auf die generationale Lage der Jugend insgesamt. Der Autor verweist darauf, dass mit dem neuesten Kinder- und Jugendbericht erstmalig eine dezidiert alters- und lebensphasenbezogene Bilanz der Ganztagsschulentwicklung vorgenommen wurde, die gerade auch für die Jugendarbeit vielfältige Herausforderungen offenbart. Die Ganztagsschule sei bisher kaum hinsichtlich ihrer Zielgruppe Jugend diskutiert und konzipiert worden, stellt Maykus fest. Er fragt, wie die Ganztagsschule so ausgestaltet werden könne, dass sie den Entwicklungsprozessen im Jugendalter pädagogisch gerecht werde. Der Autor belegt das Auseinanderklaffen von Wunsch und Wirklichkeit der Ganztagsschulen und betont, dass auch in der Forschung das Verhältnis von Ganztagsschule und Jugend kaum genauer untersucht worden sei. Er entwickelt schließlich vier Leitfragen zur Bewertung der Ganztagsschulentwicklung aus jugendpädagogischer Sicht.
In einem Online-Experiment mit 776 Probanden wird untersucht, inwieweit ein Adelsprädikat im Namen der Bewerber, ihr Geschlecht sowie die Auswahlerfahrung der Beurteiler einen Einfluss auf die Bewertung der Kandidaten nimmt. Als Stimulusmaterial wurde den Beurteilern der Lebenslauf eines fiktiven Bewerbers vorgelegt und in systematischer Weise sowohl das Adelsprädikat als auch das Geschlecht der Bewerber variiert. Im Ergebnis zeigt sich, dass Bewerber mit Adelsprädikat signifikant anders bewertet werden als solche, die über kein Adelsprädikat verfügen (bezogen auf ihre Offensivität sowie die Wahrscheinlichkeit einer späteren Einstellung). Dies gilt in besonderer Weise für weibliche Bewerber mit Adelsprädikat im Hinblick auf die Wahrscheinlichkeit einer Einstellung. Männliche Bewerber werden unabhängig vom Adelsprädikat hinsichtlich ihrer Professionalität negativer bewertet als Frauen. Die Erfahrung der Probanden in der Personalauswahl schützt nicht vor entsprechenden Urteilsverzerrungen.
Bei der Sichtung von Bewerbungsunterlagen werden in der Praxis u. a. Freizeitaktivitäten wie etwa sportliche Betätigungen zur Bewertung der Kandidaten herangezogen. Im Rahmen einer Studie mit 291 Probanden wird erstmals differenziert untersucht, inwieweit sportliche Aktivitäten einen Indikator der Leistungsmotivation darstellen und sich somit als Kriterium zur Sichtung von Bewerbungsunterlagen eignen. Die Probanden füllen mehrere Skalen zur Messung ihrer beruflichen Leistungsmotivation aus und machen zusätzlich Angaben zu Art und Intensität sportlicher Aktivitäten inklusive der Teilnahme an sportlichen Wettkämpfen. Im Ergebnis zeigt sich, dass die Intensität der sportlichen Betätigung mit erhöhten Werten auf den meisten Skalen der beruflichen Leistungsmotivation einhergeht. Die Wettkampfintensität zeigt positive Zusammenhänge zu Wettbewerbsorientierung, Leistungsstolz und Beharrlichkeit. Weder die Sportart (Individual- vs. Mannschaftssport) noch die Dauer der Jahre, über die hinweg Sport betrieben wurde, ermöglichen jedoch eine Aussage über die berufliche Leistungsmotivation. Aus den Befunden werden Empfehlungen für die Praxis der Sichtung von Bewerbungsunterlagen abgeleitet.
Jugendpläne
(2017)
Kommunales Rechnungswesen in Niedersachsen Band 2: Jahresabschluss und Jahresabschlussanalyse
(2017)
Sozialpädagogik vollzieht sich immer in Räumen, in denen Menschen leben und in denen Institutionen ihren Ort haben. Theorie, konzeptionelle Grundsätze, Handlungsprinzipien und -felder einer kommunalen Sozialpädagogik werden in diesem Band begründet.
Die Kommunen, in diesem Band sind es im Schwerpunkt Städte mit ihren Stadtteilen, vermitteln die gesellschaftlichen Integrationsweisen von System und Lebenswelt. Kommunale Sozialpädagogik steht für die pädagogische angeleitete Ermöglichung von Zusammenhalt in der Stadtgesellschaft. Sie wird in diesem Band als intermediäre Instanz zwischen institutionell-professionellen und zivilgesellschaftlichen Öffentlichkeiten begründet. Ein gesellschaftstheoretischer Rahmen für die konzeptionelle Ausrichtung sozialpädagogischen Handelns in Stadtteilen ist ebenso Thema wie die daraus resultierenden Handlungsprinzipien und -felder.
Schule und Kinder- und Jugendhilfe sind in der Kommune gleichermaßen Gegenstand von Fachplanungen. Gerade inklusive Bildung verlangt ein Zusammenwirken beider Felder nicht nur in der (sozial-)pädagogischen Praxis, sondern auch in der kommunalen Steuerung sowie Planung entsprechender Angebotsstrukturen. Wie gelingen derartig abgestimmte Prozesse? Welches Verständnis von Inklusion leitet dabei das Planungsgeschehen und welche Maßstäbe lenken Steuerungsentscheidungen?
Diesen Fragen geht das Buch nach, indem empirische Befunde aus Untersuchungen in drei niedersächsischen Kommunen dargestellt und Konsequenzen für Theorie, Forschung und Praxis in diesem Themenkomplex abgeleitet werden.
Seit 1. Januar 2017 gelten ein neuer Pflegebedürftigkeitsbegriff und ein neues Begutachtungsinstrument im Recht der Pflegeversicherung und in der Hilfe zur Pflege. Der neue Pflegebedürftig-keitsbegriff ist eine maßgebliche Grundlage für die Beschreibung des Personenkreises, der Zugang zu Leistungen hat. Er bezieht körperliche, kognitive und psychische Beeinträchtigungen gleichberechtigt ein. Wesentliches Element des neuen Pflegebedürftigkeitsbegriffs ist die Abkehr vom Verrichtungsbezug und vom Faktor Zeit als einzigem Maßstab für die Schwere der Betroffenheit. Neuer Maßstab für Pflegebedürftigkeit ist der Grad der Selbständigkeit der Pflegebedürftigen.
Aus dem neuen Pflegebedürftigkeitsbegriff leitet sich auch das Verständnis von Pflege in der Pflegeversicherung und der Hilfe zur Pflege ab. Dieses Verständnis von Pflege prägt alle Bereiche der Pflege: Von den Inhalten der Leistungen über die Pflegedokumentation bis hin zum Qualitätsverständnis. Es ist daher auch Bezugspunkt für die aktuellen Weiterentwicklungen und Prozesse in der Pflegeversicherung (z.B. Qualitätsentwicklung, Personalbemessungsverfahren, Pflegeberatung). Dabei folgt dieses Verständnis von Pflege der pflegefachlichen und pflegewissenschaftlichen Perspektive. Daher wurden und werden bereits viele Bestandteile davon in der Pflegeausbildung ge-lehrt und in der Praxis der Pflege umgesetzt.
Im Auftrag des Bundesministeriums für Gesundheit haben Dr. Klaus Wingenfeld von der Universität Bielefeld und Prof. Dr. Andreas Büscher von der Hochschule Osnabrück im Oktober 2017 eine Expertise vorgelegt, mit der die pflegerischen Aufgaben auf der Grundlage des neuen Pflegebedürftigkeitsbegriffs strukturiert und beschrieben werden.
Der Beirat zur Einführung des neuen Pflegebedürftigkeitsbegriffs (Begleitgremium nach § 18c SGB XI) sieht diese Strukturierung und Beschreibung als geeignete fachliche Grundlage für ein gemeinsames Verständnis von Pflege an und empfiehlt, sie für die Anpassung und Weiterentwicklung von fachlichen Konzepten und Vereinbarungen in der Pflege zu nutzen.
Die Fairness von Personalauswahlverfahren kann in vielfältiger Weise eingeschränkt sein: Bewerber werden „aus dem Bauch heraus“ ausgewählt, ohne dass die Entscheidungsträger dabei bemerken, dass sie in systematischer Weise bestimmte Personengruppen diskriminieren. An sich aussagekräftige Personalauswahlmethoden werden nicht professionell umgesetzt, wodurch die Validität der getroffenen Entscheidungen sinkt. Methoden, die in starkem Maße sprachgebunden sind, setzen Zuwanderer in einen Nachteil gegenüber Muttersprachlern. Darüber hinaus können manche Bevölkerungsgruppen bei auswahlrelevanten Merkmalen niedrigere Werte aufweisen, wodurch sie mit geringerer Erfolgswahrscheinlichkeit bestimmte Auswahlverfahren positiv durchlaufen. Die Akzeptanz der Personalauswahlverfahren hängt nur bedingt von ihrer diagnostischen Qualität ab. Grundsätzlich bevorzugen Bewerber Auswahlmethoden, die einen offensichtlichen Bezug zur Arbeitsplatzrealität aufweisen. Die Diskussion verschiedener Lösungsstrategien zeigt, dass insbesondere eine Orientierung an den wissenschaftlichen Prinzipien guter Personalauswahl zu einer Reduktion entsprechender Probleme beitragen kann.
Soziale Kompetenzen
(2017)
Personalauswahl – zumal die Auswahl von Führungskräften – ist eine der wichtigsten Aufgaben des Personalmanagements. Mit kaum einer anderen Intervention lässt sich bei vergleichbar geringem Aufwand so viel zum Unternehmenserfolg beitragen. Gleichwohl ist es um die alltägliche Auswahlpraxis nicht zum Besten bestellt. Die Aufgabe des vorliegenden Beitrags besteht darin, grundlegende wissenschaftliche Prinzipien und Methoden einer professionellen Personalauswahl darzulegen. Dafür wird zunächst der Status quo der Führungskräfteauswahl in Deutschland dargelegt. Es folgt die Erläuterung der Qualitätsprinzipien professioneller Personalauswahl, die anschließend bezogen auf die Vorauswahl, Testverfahren, Interviews und Assessment Center ausdifferenziert werden. Dem werden „zwielichtige“ Methoden und Anbieter gegenübergestellt.
IT und Emotion
(2017)