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Vor dem Hintergrund historischer und aktueller Entwicklungen soll in diesem Band das Spannungsfeld zwischen tradierten jugendamtlichen Funktionsbestimmungen einerseits und Herausforderungen in der Zivilgesellschaft andererseits in den Blick genommen werden.
Während in den fünfziger und sechziger Jahren Kontrolle und Disziplinierung einen hohen Stellenwert erhielten, wurden Jugendämter seit den achtziger Jahren zunehmend als Dienstleister für Kinder, Jugendliche und Familien entlang ökonomischer Kriterien verortet. Aus einer historisch-sozialpädagogischen und gesellschaftstheoretischen Perspektive werden in diesem Band die sich bis heute wandelnden Funktionsbestimmungen des Jugendamtes mit der Frage nach der zivilgesellschaftlichen Bedeutung verbunden. Die Autoren nehmen hier eine Standortbestimmung des Jugendamtes als sozialpädagogische und demokratiebildende Institution für Bürgerinnen und Bürger vor, die in und für Gesellschaft aktiv werden – mit dem Ziel, einer Orientierung größeres Gewicht zu verleihen, die das Jugendamt als Erziehungs- und Bildungsinstitution innerhalb der Zivilgesellschaft verortet.
Hilfen zur Erziehung, wie man sie heute kennt, gab es nicht immer. Die Entwicklung von großen Heimen mit Schlafsälen hin zu kleinen familienanalogen Wohngruppen benötigte mehrere Dekaden und viele Zwischenschritte. Welche Reformen in der Zeit seit den 1950er Jahren bis heute stattgefunden haben und welche Auswirkungen sie auf die konkrete Ausgestaltung der verschiedenen Angebote der Kinder- und Jugendhilfe hatten, ist ein Thema, das viele Generationen beschäftigt hat. Nachdem der Journalist Peter Wensierski 2003 im Spiegel eine Reportage zu Heimkindern der 1960er Jahre veröffentlichte, entfachte eine öffentliche Diskussion über die skandalösen Verhältnisse in den Erziehungsanstalten jener Zeit. Seitdem besteht ein großer Bedarf ehemaliger Heimkinder, ihre teils traumatischen Erlebnisse aus damaliger Zeit aufzuarbeiten. Doch hat sich im Laufe der Jahre vieles geändert, Drill und Strafe gehören der Vergangenheit an und sind Paradigmen wie der Lebensweltorientierung und Partizipation der jungen Menschen gewichen. Der Band „Reformgeschichte(n). Beiträge zur Geschichte der Erziehungshilfe. Im Spiegel einer Ausstellung: Entwicklungen von 1950 bis heute“ ermöglicht einen kompakten Überblick über Entwicklungen und Reformen in der Geschichte der Heimerziehung seit den 1950er Jahren.
Angesichts zunehmender Veränderungen im öffentlichen Sektor werden Managementkenntnisse in allen Bereichen des Gesundheits- und Sozialwesens immer wichtiger. Dieses Buch gibt eine umfassende Einführung in die allgemeinen Begrifflichkeiten des Themenbereichs Gesundheits- und Sozialmanagement. Es bietet differenziertes Grundlagenwissen zu den Leitbegriffen und Inhalten des Managements von Gesundheits- und Sozialorganisationen und führt zu einem fundierten theoretischen Verständnis für die Entwicklung von Handlungskompetenzen.
In dieser grundlegenden Darstellung wird ein orientierender Einblick in das Handlungsfeld, seine Geschichte, seine Organisationsformen und die auslösenden gesellschaftlichen Problemlagen gegeben. Die arbeitsfeldbezogenen Berichte und Übersichten liefern fundierte Sachinformation, beleuchten Entwicklungstrends, markieren Grenzen und zeigen Widersprüche zwischen Anspruch und Wirklichkeit auf. Der Band ist ein Basistext für Ausbildung und Praxis in der Kinder- und Jugendhilfe.