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Institute
Wissenschaftsmanagement
(2018)
Forschungsfrage: Erstmals wird der Frage nachgegangen, inwieweit formale Kriterien der Gestaltung von Bewerbungsunterlagen valide Aussagen im Hinblick auf Persönlichkeitsmerkmale ermöglichen.
Methodik: Die Anschreiben und Lebensläufe von 127 realen Bewerbern/-innen werden hinsichtlich formaler Kriterien analysiert und anschließend der Zusammenhang zu sieben Persönlichkeitsmerkmalen berechnet. Nur vereinzelt fanden sich signifikante Zusammenhänge.
Praktische Implikationen: Es erscheint nicht sinnvoll, die regelkonforme Gestaltung von Bewerbungsunterlagen bei Auswahlentscheidungen zu berücksichtigen.
Mit immer größerer Dringlichkeit beim globalen Klimaschutz gewinnt auch die CO2-Bilanzierung von Unternehmen und Organisationen an Bedeutung. Drei Handlungsempfehlungen gewährleisten, dass aus einer einfachen CO2-Bilanzierung eine systematische CO2-Beratung wird, die im Unternehmen einen effektiven Beitrag zum Klimaschutz leistet.
Das Thema Digitalisierung ist in aller Munde – gerade auch im Bereich Krankenhaus. Allerdings noch nicht zuverlässig und im großen Stile valuiert sind die Fragen: Wie digitalisiert ist die Gesamtheit der deutschen Krankenhäuser tatsächlich? Wie entwickelt sich der Digitalisierungsgrad über die Zeit und im Vergleich zu anderen Nationen? Welchen Maßstab sollte man anlegen? Die Autoren stellen im folgenden Artikel ihren Ansatz für eine bundesweite Erfassung der Krankenhausdigitalisierung vor. Im Ergebnis weisen die betrachteten Krankenhäuser deutliche Optimierungspotenziale auf. Diese reichen von der mobilen Verfügbarkeit elektronischer Patientendaten und IT-Funktionen bis hinzu Fragen der Integration und Interoperabilität der im Einsatz befindlichen Systeme.
Volkskrankheit Kopfschmerz
(2018)
Verdeckte Stellenanzeigen
(2018)
Change-Projekte sollen Organisationen verändern. Was konkret erneuert wird, variiert je nach Projekt und den damit verbundenen Zielen. Typischerweise geht es um Strate-gien, Prozesse, Strukturen, Unternehmenskultur, Technologien oder auch die Raum- und Gebäudegestaltung. Was sich bei jedem Projekt verändern muss, egal um welches Thema es geht, sind Einstellungen, Verhaltensweisen und Interaktionsmuster der Menschen in der Organisation. Change Management sollte daher immer darauf abzielen, Verhaltensänderungen zu unterstützen.
Stromspeicher sind eine mögliche Flexibilitätsoption, um den Anteil fluktuierender Stromquellen aus erneuerbaren Energien im Stromsystem zu erhöhen. In der Vergangenheit wurde vor allem Haushalts- und Großspeichern große Aufmerksamkeit gewidmet. Quartierspeicherlösungen auf der Meso-Ebene werden bislang weitestgehend vernachlässigt. Lediglich im Kontext der Mieterstromdebatte wurden Quartierlösungen zuletzt verstärkt diskutiert. Der vorliegende Artikel geht im Kern der Frage nach, welche Herausforderungen sich im Kontext der Umsetzung von Stromspeichern auf Quartierebene derzeit in Deutschland ergeben. Dazu erfolgt zunächst eine Diskussion und Abgrenzung
des Begriffs Quartierspeicher. Anschließend werden wirtschaftlich-rechtliche und sozio-kulturelle als zentrale Herausforderungen bei der Umsetzung von Quartierspeicherlösungen in Deutschland vorgelegt und diskutiert. Aufbauend auf die Diskussion der aktuellen Herausforderungen werden dann mögliche Geschäftsmodelle zur Umsetzung und zum Betrieb von Quartierspeichern in Deutschland abgeleitet.
Sabine Krener ist enttäuscht. Sie bereitet sich auf einen Halbmarathon vor, hat aber zunehmend Probleme beim Laufen. Dass ihre Achillessehne schmerzt, kennt sie schon seit Jahren – nun wird es aber schlimmer, und es treten zudem ständig Krämpfe im rechten Bein auf. Zu allem Überfluss hat sie in den letzten sechs Wochen acht Kilo zugenommen.
„Wissen ist Macht“. Diese Redewendung ist sicherlich keine Neuheit. Im Rahmen des Knowledge Managements wird die aktuelle Gültigkeit dieses geflügelten Wortes jedoch mehr denn je unterstrichen. Das Wissen über den Kunden gilt als zentraler Erfolgsfaktor, wodurch den Methoden zur Generierung dieses Wissens eine signifikante Bedeutung zukommt. Immer mehr Unternehmen beschäftigen sich mit dem Thema Kundentracking im stationären Handel und das Angebot von Dienstleistungen in diesem Bereich steigt folglich stetig. Durch die gewonnen Daten können Vertriebs- und Marketingaktivitäten zielgerichtet durchgeführt werden, wodurch das Einkaufserlebnis der Kunden und die Verkaufszahlen von Einzelhändlern nachhaltig gesteigert werden können. Die beidseitigen Vorteile des Kundentrackings hat auch das Modehaus Lengermann und Trieschmann GmbH & Co. KG aus Osnabrück erkannt. Hierbei handelt es sich um das größte inhabergeführte Modehaus Norddeutschlands.
The paradox of Indian women’s declining presence in the labor market despite their
advancements in higher education leads to questions regarding how this “leaky pipeline” can be
patched and (partly) prevented. At the same time, female educational advancement in Western
countries, such as Germany, does not equate to significantly more females in leadership positions
or changes in gender role expectations. In both the Indian and German contextual setting, women
face hurdles in developing their career and the risk of lifelong dependency or poverty.
This paper clarifies the perspectives of young females on leadership careers and success
before they enter the labor market and uses the results from career research to show “blind spots”
that might lead to hurdles for their future careers. The second contribution of the paper is
envisioning future teaching that (1) prevents females from making decisions that might lead to
dependency and poverty while fulfilling organizational and societal gender role expectations and
(2) fosters organizational changes that facilitates female careers. The Paper also reflects on the
learning stages necessary for transforming theoretical knowledge into practical solutions and
promoting more equal opportunities in the labor market.
Predictive Analytics könnte zu einem Erfolgsfaktor für das Personalmanagement werden. Den optimistischen Argumenten der Softwareanbieter stehen die Personalentscheider jedoch eher skeptisch gegenüber. Eine explorative Studie mit Experten beider Bereiche zeigt die Potenziale für die Zukunft, weist aber auch auf rechtliche, praktische und ethische Grenzen hin.
Personalsicherung ist eine gesundheitspolitische und
krankenhausmanagementbezogene Aufgabe. Die Verbindung zwischen Politik und Management kann über geeignete externe, politische Rahmenbedingungen und interne, managementbezogene Struktur- und Steuerungsmaßnahmen hergestellt werden. Dabei stellt sich zur Zeit die Frage, inwieweit über Gesetze und Verordnungen Vorgaben zum Personalbedarf gemacht werden sollen. Aktuelle Diskussionen zum Spannungsfeld zwischen politischer Gestaltung und Freiräumen des Managements bis hin zur Frage, inwieweit der Personalbedarf in einem Preissystem adäquat abgebildet werden kann, bilden den Gegenstand dieses Beitrags.
Im Projekt „PartiziQ“1 wurden für verschiedene Beratungsangebote zu Pflegefragen auf Basis eines partizipativen Vorgehens Qualitätsanforderungen für die Beratung erarbeitet. Im Zentrum des Projekts standen die Nutzer/-innen der Beratungsangebote, die das erforderliche Qualitätsniveau definieren sollten. Es zeigte sich, dass die Nutzer/-innen an die strukturellen Rahmenbedingungen, die Kompetenzen der Berater/-innen, die Beratungsinhalte und die Gestaltung des Beratungsprozesses konkrete Erwartungen haben, die durch eine gleichberechtigte Zusammenarbeit explizit und für die qualitative Weiterentwicklung der Beratungslandschaft nutzbar gemacht werden können.
Partizipative Folgenabschätzung : Ein beziehungsorientierter Ansatz der StakeholderIntegration
(2018)
Partizipative Folgenabschätzungen ermitteln die Auswirkungen einer folgenschweren Maßnahme ganzheitlich, indem man potenziell betroffene Stakeholder miteinbezieht, um ausgewogene, nachhaltige Entscheidungen treffen zu können. So werden nicht nur Informationen über mögliche Folgen gewonnen, sondern auch die Beziehungen zu Stakeholdern beeinflusst.
Der Beitrag erörtert Gestaltungsmöglichkeiten der Stakeholder-Integration.
Ab dem Jahr 2017 müssen bestimmte große Unternehmen eine nichtfinanzielle
Erklärung veröffentlichen, die berichtspflichtige Aspekte zu Umwelt-, Arbeitnehmer-, und
Sozialbelange sowie Aspekte zur Achtung der Menschenrechte und der Bekämpfung von Korruption
und Bestechung beinhaltet. Dies erweitert die Berichtsanforderungen vor allem mit dem Ziel, die
Informationsbedürfnisse der Interessengruppen zu erfüllen und die Wirtschaft auf eine nachhaltige
Orientierung zu lenken. Ziel dieses Aufsatzes ist es, ausgewählte Osnabrücker Unternehmen
hinsichtlich der Veröffentlichung von MD&As hinsichtlich einer nichtfinanziellen Erklärung zu untersuchen.
Den Schwerpunkt stellt die Analyse der Lageberichte der Unternehmen im Berichtsjahr
2015 dar, um die Frage zu beantworten, ob die Unternehmen bereits in den Jahresabschlüssen
nichtfinanzielle Aspekte veröffentlichen. Dies soll einen Beitrag zur Zukunftssicherung leisten und
als Grundlage für Forschungsarbeiten nach Erstanwendung der neuen Regelungen dienen. Es wird
festgestellt, dass einige der Aspekte bereits in der Berichterstattung angesprochen werden, während
andere Aspekte nicht angegeben sind. Zudem wurde herausgefunden, dass alle analysierten Unternehmen
zumindest spezifische nichtfinanzieller Aspekte angeben. Eine eingehendere Analyse listet
diese Aspekte der einzelnen Unternehmen gesondert auf.
Das Selbstkonzept von Menschen wird heute stark durch ihre Arbeit und die Zugehörigkeit zu den Gruppen ihres Unternehmens geprägt. Change-Prozesse verändern, was man tut, und oft auch, mit wem man zusammenarbeitet. Dies kann die Identität der Betroffenen bedrohen, zu Stress führen und Unterstützung für den Wandel blockieren. Change ist somit identitätsrelevant und Verantwortliche sollten unterschiedliche Bedrohungen des Selbstkonzepts kennen und gezielt Maßnahmen einsetzen, um sie abzuschwächen.
Naturentfremdung
(2018)
Hintergrund
Gegenwärtig besteht ein Mangel in der Versorgung von Menschen, die eine Sepsis überlebt haben. Eine Ursache ist möglicherweise, dass kaum Informationen zum nachstationären Verlauf von Überlebenden existieren.
Zielstellung
Identifizierung und Bewertung bisheriger Forschungserkenntnisse zum nachstationären Verlauf überlebter Sepsis.
Material und Methode
Systematische Literaturstudie in Form eines Scoping Reviews. Aufgrund einer gesundheitswissenschaftlichen Perspektive wurden die Datenbanken PubMed, Cochrane, Cinahl und Gesis Sowiport genutzt. Eingeschlossene Publikationen wurden mit dem Critical Appraisal Skills Programme (CASP) bewertet.
Ergebnisse
Es wurden 53 Studien identifiziert, die Aussagen zum nachstationären Verlauf bei überlebter Sepsis treffen. Überlebende leiden häufig unter chronischen Erkrankungen wie Polyneuropathien und erleiden eine Verringerung der gesundheitsbezogenen Lebensqualität im Vergleich zum Zeitpunkt vor der Erkrankung. Die Mortalität ein Jahr nach Entlassung beträgt schätzungsweise bis zu 43 %. Ein wichtiger sozialer Aspekt im nachstationären Verlauf ist, dass Überlebende oftmals Hilfe in der Bewältigung ihres Alltags benötigen und auf die Unterstützung von Familienmitgliedern angewiesen sind. Dabei können Angehörige im Zuge der Sepsis selbst Erkrankungen wie Depressionen erleiden, was die Rehabilitation des Überlebenden stark belastet. Wie Betroffene und Angehörige derartige Krisen bewältigen, ist derzeit unerforscht.
Schlussfolgerung
Die 53 identifizierten Studien zum Thema nachstationärer Verlauf bei überlebter Sepsis bilden ein breites Spektrum an gesundheitlich relevanten Themen ab. Neben der Erforschung körperlicher und psychischer Auswirkungen sollten zukünftige Arbeiten bewältigungsorientierte Fragestellungen verfolgen.
Musikermedizin
(2018)
Mehr Start-up im Konzern
(2018)
Mehr Power für die Pflege
(2018)
Heime, ambulante Dienste und Kliniken suchen händeringend nach Pflegekräften. Dennoch fehlt es der Berufsgruppe hierzulande an Selbstbewusstsein. Sie lässt ihre Möglichkeiten zur politischen Meinungs- und Willensbildung weitgehend ungenutzt.
Zu den Gründen gehört die geringe Akademisierung: Während beispielsweise in Skandinavien die Pflege seit langem ein Studienfach ist, bleibt die Akademikerquote hierzulande unter den angestrebten zehn bis 20 Prozent.
Pflegekräfte klagen über fehlende gesellschaftliche Anerkennung und ein schlechtes Image. Es gelingt im deutschen Pflege- und Gesundheitssystem offensichtlich nicht, der größten Berufsgruppe ausreichende Wertschätzung entgegen zu bringen.
Sporadische Initiativen wie Stellenförderprogramme bleiben wirkungslos, wenn mittel- und langfristige Lösungen zur Bewältigung des Pflegebedarfs fehlen. Nicht zuletzt wird sich die Berufsgruppe selbst weiter professionalisieren müssen.
Krankenhauskultur – eine Frage der Entscheidung : Warum gelebte Werte und Normen entscheidend sind
(2018)
Ein Fallbeispiel offenbart das komplexe Zusammenspiel von Kopfschmerzen und Alltagsbelastungen. Es macht deutlich, wie viele Ansätze es bei der Behandlung von Kopfschmerzerkrankungen gibt, und wie oft die Betroffenen von Pontius zu Pilatus geschickt werden, um adäquate Hilfe zu erhalten. Hierbei werden physiotherapeutische Interventionen außer Acht gelassen, oder sie dienen nur als ultimo ratio – zu Unrecht, wie aktuelle Studien belegen.
Die meisten Kinder, die einer Palliativversorgung bedürfen, leiden unter einer lebenslimitierenden Erkrankung. In Deutschland sind es schätzungsweise 60.000 Kinder und Jugendliche. Über ihre subjektive Sichtweise ist bislang wenig bekannt. Als Teil einer mehrperspektivischen Grounded Theory Studie beschreibt der Artikel die Ergebnisse zur Perspektive erkrankter Kinder. Nach ethischem Clearing wurden qualitative Interviews mit sieben schwerstkranken Kindern und weiteren an der Versorgung beteiligten Personen durchgeführt (n=23). Das Krankheitsspektrum der Kinder umfasst alle vier Kategorien einer lebenslimitierenden Erkrankung. Alle Kinder werden im häuslichen Umfeld gepflegt. Vier zentrale Phänomene skizzieren den Prozess des Kindseins mit einer lebenslimitierenden Erkrankung: (1) Pendeln zwischen guten und schlechten Tagen, (2) Ausbalancieren von Fremdbestimmung und Handlungsmacht, (3) Entwicklung einer eigenen Sicht auf das Leben sowie (4) Bewusstes Lebenwollen. Die Ergebnisse zeigen, dass das positive Selbstkonzept der Kinder im direkten Gegensatz zur tendenziell defizitären Erwachsenensicht steht. Die Ergebnisse implizieren die Notwendigkeit, Möglichkeiten zu schaffen, damit Kinder eine aktive Rolle in ihrem Leben einnehmen können.
Despite the leaky pipeline of women on the way to top management positions, talent management research so far mostly neglects to integrate gender aspects in their concepts and theory. However, Gender studies show the relevant but mostly unconscious mechanism in society and organizations, which restrict career chances for women in a game in which the rules seem to be naturally set by traditional values and stereotypes. This qualitative study shows the perception of successful male and female managers concerning their perceptions of career options for both genders and gender equality in organizations, and what they expect from an equal-opportunity culture in organizations. The results show the necessity for a gender-sensitive Talent Management in research and practice.
Elektronisch unterstützte transsektorale Kommunikation im Gesundheitswesen ist eine der essentiellen Säulen von eHealth. Sie ist eine menschliche Handlung, die eine Verbesserung der Versorgung Einzelner und ganzer Bevölkerungsgruppen bewirken soll. Ethik bewertet menschliches Handeln in Bezug auf dessen Auswirkungen und die ihm zugrunde liegenden Werte und Normen. Dabei werden die Auswirkungen auf Individuen und Allgemeinheiten betrachtet. Im Gesundheits- und Sozialwesen gelten die Prinzipien der Autonomie, der Schadensverhütung, der Fürsorge und der Gerechtigkeit als Maßstäbe. Es gilt also die Fragen herauszuarbeiten, die an elektronische transsektorale Kommunikation aus ethischer Sicht gestellt werden müssen, um zu untersuchen, ob sie innerhalb der genannten Prinzipien ethischen Anforderungen genügt.
Aus den Ergebnissen einer systematischen Literaturrecherche wurden zunächst allgemein Aussagen zum Thema Information und Technologie im Zusammenhang mit Ethik extrahiert, und daraufhin geprüft, auf welche Fragen sie Antworten anbieten. Diese wurden innerhalb der genannten fünf Prinzipien als Fragen an elektronische transsektorale Kommunikation formuliert.
Aus den Aussagen der Literatur ließen sich sieben Fragen ableiten und den ethischen Prinzipien zuordnen, um mit ihnen elektronische transsektorale Kommunikation zu untersuchen. Auf diese Weise kann geprüft werden ob diese in der Lage sind, das Wohl Einzelner wie auch von Gemeinschaften im Gesundheitswesen zu fördern, wovon Betroffene, Professionelle und das Gesundheitssystem insgesamt profitieren könnten.
Hintergrund:
Wenn Kinder Schmerzen haben, reagieren Eltern kognitiv-affektiv und verhaltensbezogen. Dysfunktionale Reaktionen wie elterliches Katastrophisieren können zur Chronifizierung kindlicher Schmerzen beitragen.
Ziel der Arbeit:
Ziele der Online-Studie sind (1) die erstmalige psychometrische Überprüfung existierender Fragebögen zu kognitiv-affektiven (Pain Catastrophizing Scale for Parents; PCS-P) und verhaltensbezogenen Reaktionen (Inventar zum schmerzbezogenen Elternverhalten; ISEV-E) an 105 schmerzfreien Eltern, (2) der Vergleich der Reaktionen mit existierenden (inter-)nationalen klinischen und schmerzfreien Samples sowie mit 80 Eltern mit selbstberichteten chronischen Schmerzen.
Methode:
Die teilnehmenden Eltern machten per Online-Fragebogen Angaben zu ihren elterlichen Reaktionen auf kindlichen Schmerz.
Ergebnisse:
Die Faktoren des ISEV-E konnten nicht bestätigt werden; die Faktorenstruktur des PCS-P war replizierbar. Das elterliche Katastrophisieren der schmerzfreien Eltern war geringer als in klinischen Samples. Unterschiede zwischen schmerzfreien Eltern und Eltern mit selbstberichteten chronischen Schmerzen aus der Allgemeinbevölkerung zeigten sich nicht.
Diskussion:
Die Ergebnisse bieten eine Basis zur Einordnung des elterlichen Katastrophisierens, um Risikogruppen mit starker Katastrophisierungsneigung frühzeitig zu identifizieren.