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In einem vielbeachteten Gutachten des Wissenschaftlichen Beirats der Bundesregierung
(WBGU) im Jahr 2011 wird ein notwendiger Transformationsprozess zu einer
klimafreundlicheren Gesellschaft angemahnt (WBGU 2011). Im Jahr 2014 wird diese
Forderung im Sondergutachten Klimaschutz als Weltbürgerbewegung aktualisiert (WBGU
2014). Studien verdeutlichen, dass viele Unternehmen in den letzten Jahren diesem
geforderten Transformationsprozess nur sehr langsam und einseitig nachgehen. Danach
sind nachhaltige Verhaltensweisen scheinbar nur dann relevant, wenn sie dem Unternehmen
einen strategischen Wettbewerbsvorteil ermöglichen (Corporate Responsibility
Index 2013). Werte und Normen von Unternehmensvertretern sowie deren gesellschaftlich
verantwortungsvolles Handeln, verändern sich nur sehr strategisch. Das mag u. a.
daran liegen, dass in der Vergangenheit primär technische Innovationen, z. B. effizientere
Motoren, im Mittelpunkt standen, um den Transformationsprozess zu unterstützen und
weniger die Veränderung von Einstellungen und Verhalten der Individuen (Stengel 2011).
In den letzten Jahren haben jedoch soziale Innovationen (z. B. Sharing-Economy) mit dem
Ziel an Bedeutung gewonnen, die Ressourceneffizienz zu erhöhen. Ergänzend zeigen sich vielfältige Potenziale, wie sich gesellschaftliche Veränderungen durch innovative Formen
der Kooperation, z. B. Reallabore, voranbringen lassen.
Vor diesem Hintergrund ist es das Ziel dieses Beitrags, der Frage nachzugehen, warum
das von Elkington (1997) begründete Triple-bottom-line(TBL)-Konzept, das die aktuelle
Nachhaltigkeitsdiskussion bei Unternehmen dominiert (Kenning 2015, S. 3; Chabowski
et al. 2011; Bansal 2005), nicht die erhoffte Wirkung im Hinblick auf den geforderten
Transformationsprozess entfaltet. Anschließend wird der Ansatz der servicedominierten
Logik (SDL) als wirkungsvolle soziale Erweiterung und Innovation des bestehenden TBL Konzepts diskutiert.