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PR- und Kommunikationsagenturen gelten als Frauendomäne, mit einer Ausnahme. In den obersten Führungsebenen sind immer noch wenige weibliche Führungskräfte vertreten. Der vorliegende Beitrag nimmt Frauen in Führungspositionen in deutschen Agenturen in den Blick. Die Forschungsfragen beziehen sich auf Faktoren, die Frauen auf einem vertikalen Karriereweg unterstützen, die Bedeutung des Faktors Geschlecht und die Führungsstile von Frauen in PR- und Kommunikationsagenturen.
Diese Thematiken finden derzeit im Forschungsbereich PR wenig Beachtung – anders als in anderen Bereichen. Um die Fragen zu beantworten, wurden im Rahmen einer Masterarbeit sieben leitfadengestützte Interviews mit Frauen im Management von großen PR- und Kommunikationsagenturen in Deutschland geführt. Die Ergebnisse zeigen, dass flexible, offene Organisationskulturen und unterstützende Mentor*innen insbesondere für Frauen mit Kindern für eine vertikale Karriere förderlich sind. Ein Herausstellen der wenigen Führungsfrauen in der Branche wird als nicht zielführend bewertet, um mehr Frauen für das Topmanagement zu gewinnen. Bezüglich des Führungsstils präferieren die Befragten einen Stil mit kooperativen und kollaborativen Elementen.
Unter dem Schlagwort "Positive Leadership" werden seit der Jahrtausendwende vielfältige Führungskonzepte und -ansätze diskutiert. Diese finden auch verstärkt in der Unternehmenspraxis Anklang. Die Arbeit greift die bestehende Diskussion in Wissenschaft und Praxis auf und macht Positive Leadership mittels Scoping-Review und inhaltsanalytischer Methoden greifbar. Herausgearbeitet werden zentrale Merkmale, wissenschaftliche Erkenntnisse und Lücken in der Betrachtung der Führungskonzepte. Das Potenzial von Positive Leadership-Konzepten wird vor dem Hintergrund aktueller positiver Bewegungen herausgestellt.
Dieser Beitrag behandelt Deutungsmuster in der Print-Berichterstattung zum Übertragungsnetzausbau in Deutschland. Er geht der Frage nach, ob die gesetzliche Erdverkabelungsentscheidung sowie das geografische Verbreitungsgebiet eines Mediums einen Einfluss auf die Berichterstattung haben. Dazu werden Artikel zweier Regionalzeitungen über die Südlink-Stromtrasse in Niedersachsen und Bayern analysiert. Der Framing-Ansatz dient als theoretische Grundlage. Er nimmt an, dass Themen in den Medien mit unterschiedlichen Rahmen (Frames) versehen werden (vgl. Matthes, 2014, S. 10). Um nachzuweisen, welche Medien-Frames in der Berichterstattung über den Südlink auftauchen, wird eine quantitative standardisierte Inhaltsanalyse über verschiedene Medien und Zeiträume hinweg durchgeführt. Sehr viele wissenschaftliche Disziplinen beschäftigen sich mit dem Framing, weshalb die Quellenlage üppig ist (vgl. Dahinden, 2006, S. 21). Dieser Beitrag konzentriert sich auf die kommunikationswissenschaftliche Perspektive, in der die Framing-Forschung der wichtigste Ansatz zur Untersuchung von Medieninhalten bzw. -wirkungen ist (vgl. Matthes, 2014, S. 35). Die Medien-Frames dieses Beitrags leiten sich deduktiv aus verschiedenen Studien zur Energiewende, zu Infrastrukturprojekten sowie zum Stromnetzausbau ab. Die Medien-Inhaltsanalyse zeigt, dass die gesetzliche Entscheidung zum Erdkabelvorrang einen Einfluss auf die Rahmung hat. Im ersten Untersuchungszeitraum spielen andere Problemdefinitionen eine Rolle als im zweiten. Außerdem bewerten die Journalisten einzelne Aspekte beim Stromnetzausbau nach der Erdkabelentscheidung positiver. Beim Nord-Süd-Vergleich zeigt sich, dass die Bewertung im süddeutschen Medium extremer ausfällt, im norddeutschen Medium eher gemäßigt ist. Insgesamt dominieren der politische Frame und der Bürger-Frame. Die Ergebnisse der Studie deuten auf regionale Unterschiede in der Berichterstattung über den Südlink hin, die weitergehend untersucht werden sollten. Vorsichtige Verallgemeinerungen auf den gesamten Stromnetzausbau sind möglich.
This paper introduces and empirically illustrates a pedagogical approach to teaching Public Relations (PR) in higher education. The approach is based on the Communities of Practice theory (Wenger, 1998). Based on this theory and for the purposes of this paper, learning is perceived as (1) a participation in a practice of (2) a social community and (3) the understanding of this practice. The pedagogical approach to teaching PR entails the facilitation of these three elements. The approach is illustrated through a case study. The authors conducted an international undergraduate course to teach students how to conduct a social media campaign to raise engagement for social issues. Twenty students from Netherlands and Germany enrolled. The paper offers an integrated understanding of theory and practice (see Wenger, 1998, p. 48). It contrasts many current approaches in PR education, which tend to differentiate between PR theory and practice. PR educators are encouraged to facilitate an equal negotiation between theory and practice and to enable students to match whatever is theorised with practice and whatever is practiced with theory.
Gegenseitige Verständigung ist die Grundlage strategischer Risikokommunikation. Ein gemeinsames Verständnis der Interessen- und Wahrnehmungskonflikte zwischen den an der Kommunikation beteiligten Akteuren steht im Zusammenhang mit effektiver und effizienter Kommunikation sowie vertrauensvollen Beziehungen. Bisherige Forschung vernachlässigt jedoch oft die gegenseitige Wahrnehmung. Einseitige Untersuchungen schlagen statische Risikokommunikationsziele und –mittel vor basierend auf politischen und wirtschaftlichen Zielen sowie psychologischen und soziokulturellen Eigenschaften von Zielgruppen (vgl. Boholm, 2009). Im Kern herrscht oft ein Sender-Empfänger-Modell von Risikokommunikation vor, das die Dynamik und die Wechselwirkungen sozialer Interaktionen nicht abdeckt. Solche Forschung wird der Kontextualität, Akteursvielfalt und den daraus folgenden Konflikten bei der Risikokommunikation nicht gerecht. An dieser Stelle setzt das in diesem Beitrag vorgestellte Forschungsprojekt Net Future Niedersachsen an der Hochschule Osnabrück an. Mit Hilfe des Symbolischen Interaktionismus (vgl. Mead, 1934) und des Koorientierungsmodells (vgl. Broom, 1977) werden Interessen- und Wahrnehmungskonflikte sowie ihre Wahrnehmung bei beteiligten Akteuren untersucht. Zusammenhänge zwischen gegenseitiger Wahrnehmung und einem effektiven/effizienten Handeln, einer vertrauensvollen Beziehung sowie einem gesellschaftspolitischen Diskurs werden erforscht. Praktiker erhalten Hinweise, wie sie ihre Selbst- und Fremdbilder anpassen können, um ihre Kommunikation und Beziehungen zu verbessern. Die Risikokommunikation wird anhand des Übertragungsnetzausbaus in Deutschland untersucht. Es werden Leitfadengespräche mit zentralen Akteuren wie Vertretern der Vorhabenträger, der Planungsbehörden sowie aus der Kommunalpolitik geführt. Erste Ergebnisse verdeutlichen die Bedeutung gegenseitiger Verständigung bei der Risikokommunikation.
Fördert Fairness die Akzeptanz? Gerechtigkeit als Faktor in der Bürgerbeteiligung von Bauprojekten
(2017)
Der Artikel geht der Frage nach, inwieweit eine nach Gerechtigkeitsaspekten orientierte Kommunikation in der Bürgerbeteiligung von Infrastrukturprojekten dazu beitragen kann, die Beteiligungsstrukturen zu optimieren und letztendlich Kontroversen und Verzögerungen beim Bau von Infrastrukturvorhaben entgegenzuwirken. Die Arbeit zeigt, dass die Übertragung der vier organisationalen Gerechtigkeitsaspekte auf die Bürgerbeteiligung sinnvoll ist und aktuelle Defizite beheben kann. In der Literatur gibt es bisher lediglich Werke zu organisationsinternen Untersuchungen von Gerechtigkeit. Eine externe Betrachtung erweist sich jedoch als sinnvoll. Für die Praxis der Bürgerbeteiligung können schon heute anhand der Literatur Handlungsempfehlungen abgeleitet werden. Der Artikel nennt für jeden Gerechtigkeitsaspekt eigene Praxisimplikationen, wie beispielsweise eine konsistente Kommunikation, und zeigt somit Wege zur Optimierung bisheriger Bürgerbeteiligung auf.
Der Aufsatz beschäftigt sich mit den Identifikationsressourcen von Kommunikationsexperten in Zeiten entgrenzter Arbeit in virtuellen Teams. Es wird untersucht, wie sich diese organisieren und Identifikation aufbauen. Zudem wird betrachtet, auf welche Bereiche, sog. Foci, sich Identifikation richten kann. Identifizieren sich die Kommunikationsexperten eher mit ihrer Organisation, ihrem Team oder ihrem Beruf? Welche Faktoren nehmen Einfluss auf die Verteilung der Ressourcen und welche Rolle spielt die persönliche bzw. medienvermittelte Kommunikation? Diese Fragen werden aus zwei theoretischen Perspektiven beleuchtet: Dem CCO-Ansatz und der funktionalen PR-Perspektive. Als empirische Untersuchung wurden zehn qualitative Leitfadeninterviews durchgeführt. So leiten sich die Ergebnisse sowohl aus der Theorie als auch aus der Praxis ab und liefern wichtige Erkenntnisse für weitere Forschungsvorhaben sowie Empfehlungen für die Praxis.
Es wird deutlich, dass sich die Befragten sowohl mit ihrer Organisation als auch mit ihrem Team und ihrem Beruf identifizieren. Eine klare Tendenz ist nicht erkennbar. Zudem können eine Reihe von Beeinflussungsfaktoren herausgestellt und die wichtige Rolle von Kommunikation ermittelt werden. Trotz zunehmend medienvermittelter Kommunikation behält auch die persönliche Face-to-Face-Kommunikation einen wichtigen, bislang unersetzbaren Stellenwert.
Dieser Aufsatz soll auf Grundlage einer quantitativen Online-Befragung diskutieren, inwiefern digitale Nudges zur Reduzierung der Smartphone-Nutzung als wirksam eingeschätzt werden und welche Mechanismen ihre eingeschätzte Wirkung beeinflussen.
Die COVID-19-Pandemie hat das Online- Verhalten der Deutschen noch einmal deutlich in die Höhe getrieben. Mit der gestiegenen medialen Internetnutzung (um 21 Minuten pro Tag) ist auch das Smartphone zu einem immer wichtigeren Begleiter im Alltag geworden. Doch immer mehr Menschen wollen einen Rückwärtsgang einlegen und bewusst ihr digitales Konsumverhalten einschränken. Da heutzutage vermehrt Entscheidungen auf digitalen Endgeräten getroffen werden, soll dieser Aufsatz auf Grundlage einer quantitativen Online-Befragung diskutieren, inwiefern digitale Nudges zur Reduzierung der Smartphone-Nutzung als wirksam eingeschätzt werden und welche (psychologischen) Mechanismen ihre eingeschätzte Wirkung beeinflussen. Mittels eines standardisierten Fragebogens wurden sowohl verschiedene Verhaltenstendenzen, die Smartphone-Sucht und die Art des Nudges als Einflussfaktoren auf die eingeschätzte Wirksamkeit digitaler Nudges als auch der Einfluss demographischer Merkmale (Geschlecht, Alter) auf die Tendenz zur Smartphone-Sucht analysiert. Die Ergebnisse zeigen, dass die eingeschätzte Wirksamkeit digitaler Nudges von vielen individuellen Faktoren abhängt, zum Beispiel, wie stark Personen zu einem Sucht-ähnlichen Nutzungsverhalten tendieren. Für das Kommunikationsmanagement bedeutet dies, dass zu Beginn der Konzeption und Platzierung von (digitalen) Nudges eine umfassende Zielgruppenanalyse notwendig ist, um zielgerichtet Verhalten zu beeinflussen.
Dieser Artikel setzt sich anhand eines Beispiels mit der Frage auseinander, welchen Beitrag soziale Medien für die Pflege des kollektiven Gedächtnisses leisten und welche Risiken mit dem Einsatz von sozialen Medien in der Erinnerungskultur einhergehen. Anhand des Instagram-Projekts @ichbinsophiescholl vom SWR und BR wurden die Vor- und Nachteile von sozialen Medien unter Berücksichtigung von wissenschaftlichen Publikationen diskutiert. Zehn Monate lang, von Mai 2021 bis Februar 2022, konnten Instagram-Nutzer das Leben einer fiktiven Sophie Scholl verfolgen. Durch Storytelling und die Kombination aus fiktiven und realen Inhalten versuchten die Projektverantwortlichen, die Geschichte der Widerstandskämpferin auf dem Instagram-Kanal @ichbinsophiescholl zu erzählen. Aufgrund von fehlenden Quellenangaben und dem Verzicht darauf, fiktive Inhalte kenntlich zu machen, wurde das Projekt kritisiert. Der Vorwurf, dass das Projekt ein falsches Bild von Sophie Scholl erschafft, wurde laut. Damit trifft die Sorge, dass in sozialen Medien nicht immer zwischen anerkannter Geschichtsdarstellung, Fiktion oder Unwahrheit unterschieden werden kann, auch auf @ichbinsophiescholl zu. Es ist noch ein langer Weg, bis solche Projekte einen wertvollen Beitrag zum Erhalt der Erinnerungskultur beitragen können, ohne Gefahr zu laufen, Geschichte falsch oder unangemessen darzustellen. Um herauszufinden, wie Erinnerungsprojekte aufgebaut sein müssen, um als sinnvoller Beitrag zum kollektiven Gedächtnis wahrgenommen zu werden und eine Balance zwischen dem aktuellen Zeitgeist und einer trivialisierenden Darstellung zu finden, werden weitere wissenschaftliche Untersuchungen benötigt.
Betriebswirtschaftslehre
(2000)
Unternehmensführung
(2000)
Duale Studiengänge
(2007)
Abstract
Kommunikation ist integraler Bestandteil einer gut funktionierenden Corporate Governance (CG) in Unternehmen. CG steckt einen Handlungsrahmen für die institutionelle Unternehmensführung ab – die Richtlinien der Unternehmensverfassung gilt es einzuhalten. Kommunikation wirkt hierbei unterstützend. Führungserfolg tritt ein, wenn die Führungskraft sich in die Lage versetzt, Glaubwürdigkeit und Vertrauen in das eigene, regelgerechte Handeln zu vermitteln. Ein kontinuierliches Erklären und Rückmelden wird in Zeiten eines steten Wandels von Unternehmensregelungen immer wichtiger; es erweist sich gar als unerlässlich, damit ein Unternehmen erfolgreich geführt werden kann. Vor diesem Hintergrund setzt sich dieser Aufsatz mit der Rolle der Unternehmensverfassung und der Principal-Agent-Theorie auseinander. Aufgaben einer kommunikativen Steuerung werden vor diesem Hintergrund formuliert und thematische Konsequenzen daraus abgeleitet. Eine zentrale Rolle spielt hier die Compliance-Kommunikation. Das CG-Thema ist vielfach beschrieben und erörtert. Ein konkreter Bezug zu deren kommunikativer Begleitung erfolgt hingegen seltener; eine tiefergehende Betrachtung erscheint daher lohnenswert. Als Literaturbasis dient (u. a.) die klassische Managementliteratur von Al-Laham & Welge (2008), Macharzina & Wolf (2012) sowie Piwinger & Zerfaß (2014).
Communication within a good working corporate governance (CG) in a company is essential. A framework for institutional management actions is provided by CG – guidelines of a corporate’s constitution are to be complied. An appropriate communication is supportive to this. Management success occurs if the executive is able to convey trust and authenticity. Communication is important and is essential for successful management. This essay deals with the role of the corporate constitution and the issues within the principal-agent-theory. The tasks of communicative control are defined and thematic consequences are derived within this context. Compliance-communication plays a key role. CG has been discussed many times – although a concrete reference between CG and the role of communication is rare. An in depth discussion of this topic is an important area to focus on. As a literature base serve the classics by Al-Laham & Welge (2008), Macharzina & Wolf (2012), Piwinger & Zerfaß (2014).
Gedruckte Mitarbeiterzeitungen und Mitarbeitermagazine tauchen heutzutage immer weniger im Medien-Mix der internen Kommunikation auf. Die digitale Transformation hat Einzug in die Unternehmenskommunikation gehalten und löst einen Wandel der Funktionen von Printmedien in der internen Kommunikation aus. Das Ziel der dieses Aufsatzes zugrunde liegende Masterarbeit war es herauszufinden, inwieweit sich die Anforderungen an das Printmedium Mitarbeiterzeitung im Kontext der digitalen Transformation verändert haben. Dazu wird folgende Forschungsfrage gestellt: Wie haben sich Anforderungen an das Printmedium Mitarbeiterzeitung in der internen Kommunikation im Kontext der digitalen Transformation verändert? Diese wird anhand einer Analyse theoretischer Texte und quantitativer Studien sowie mit Hilfe von qualitativen Experteninterviews untersucht. Die qualitativen Interviews werden anhand eines Leitfadens durchgeführt und anschließend mit den Erkenntnissen aus Theorie und Praxis verglichen.
So werden insgesamt zahlreiche Publikationen, zehn quantitative Studien und elf Experteninterviews herangezogen, um die Forschungsfrage zu beantworten. Der Vergleich aller Daten hat ergeben, dass sich die Anforderungen an die gedruckte Mitarbeiterzeitung insofern verändert haben, als dass die Redaktion sich verstärkt auf das Kontextualisieren von bereits kommunizierten Nachrichten konzentrieren muss, um der Belegschaft somit eine holistische Kommunikationserfahrung zu ermöglichen. Weiterführende Forschung könnte sich mit noch nicht entdeckten Weiterentwicklungsmöglichkeiten explizit gedruckter Kommunikation beschäftigten.
Abstract
Jedes Unternehmen hat eine Gesundheits- und Sicherheitskultur, jedoch gibt es große Unterschiede im Umgang mit dem Thema Gesundheit und Sicherheit der Mitarbeiter am Arbeitsplatz. Was ist die Gesundheit der Beschäftigten dem Arbeitgeber wert? Was impliziert eine positive Gesundheitskultur im Unternehmen? Welche Rolle spielt dabei die (Gesundheits-)Kommunikation? Diese Fragen stehen im Mittelpunkt des vorliegenden Aufsatzes. Es wird die zunehmende Bedeutung des Themas „Gesundheit“ und das strategische Vorgehen im Prozess der Entwicklung von Gesundheitskultur bzw. der integrierten Kommunikation u.a. mit Hilfe von Fachliteratur und Zeitschriften aufgezeigt. Anschließend macht die Autorin auf die steigende Anzahl der Gesundheitspreise für Unternehmen in den letzten Jahren aufmerksam und stellt globale Gesundheitsinitiativen von SAP SE als Preisträger des Deutschen Unternehmenspreises Gesundheit vor. Besonders kleine und mittlere Unternehmen (KMU) sollten die Chance von selbst initiierten Gesundheitsprojekten und betrieblicher Gesundheitsförderung für ihr Unternehmen erkennen. Mit diesem Beitrag wird das Konstrukt Gesundheitskultur als erfolgstreibender Teil der Unternehmenskultur dargestellt.
Every company has a health and safety culture, but there are big differences in how the issue of employee health and safety is handled in the workplace. How much value does the employer attribute to the health of his/her employees? What implications does a positive health culture have for a company? What role does (health) communication play? These are the key questions that are addressed in the following essay. The increasing importance of the topic “health” and the strategic approach to developing a health culture, i.e. by integrating communication is demonstrated with the help of specialist literature and magazines. Subsequently, the author highlights the growing number of health awards for companies in recent years and introduces global health initiatives by SAP SE, the winner of the German Corporate Health Award. Small and medium-sized enterprises (SMEs) in particular should recognize the opportunity that self-initiated health projects and health promotion at the workplace offer their company. This essay presents the construct of health culture as a success-driving aspect of company culture.
Der vorliegende Aufsatz setzt sich mit dem Hostile-Media-Phänomen auseinander, nach welchem Personen, die eine starke Einstellung bei einem Thema aufweisen, die mediale Berichterstattung dazu als tendenziell konträr zu ihrer eigenen Meinung wahrnehmen (Vallone et al., 1985). Der Effekt wird durch Merkmale der Quellenangabe verstärkt, die Gruppenzugehörigkeiten des Kommunikators suggerieren (Ariyanto et al., 2007; Arpan & Raney, 2003; Gunther & Liebhart, 2006; Gunther et al., 2016; Kim & Billings, 2017; Reid, 2012). Nun wird für diese Arbeit vermutet, dass das Alter – als natürliches Merkmal – in bestimmten Kontexten als Heuristik für die ideologische Perspektive des Kommunikators fungiert. Entsprechend, so die Annahme, werden junge Befürworter bei dem Thema „Fridays for Future“ einen jungen Kommunikator mit der In-Group und einen alten Kommunikator mit der Out-Group assoziieren. Die Zuordnung des Kommunikators zu der In-Group resultiert demnach in einer Assimilation mit den Inhalten. Wird der Artikel hingegen der Out-Group zugerechnet, sollten die Inhalte abgelehnt beziehungsweise als feindlich verzerrt wahrgenommen werden. In einer experimentellen Studie wurden 108 Studierende um die Einschätzung zu einem Kommentar über „Fridays for Future“ gebeten. Der ausgewogene Text wurde entweder einem vermeintlich jungen oder alten Autor zugeschrieben. Dem Kommentar in der Version ALT wurde von den jungen Befürwortern erwartungsgemäß weniger zugestimmt als dem identischen Inhalt in der Version JUNG. Allerdings konnten keine signifikanten Unterschiede zwischen den beiden Versionen bei der Einschätzung der Ausgewogenheit des Artikels festgestellt werden. Diese Arbeit wirft einen neuen Blickwinkel auf potenziell relevante Merkmale der Quellenangabe bei der Entstehung von Hostile-Media-Effekten und gibt damit Anreize für zukünftige Forschung in diesem Bereich.
Nein, es ist nicht überraschend, dass sich auch die Autoren der neuen Ausgabe des CCJ mit den Auswirkungen der Pandemie beschäftigen. Überraschend und interessant sind jedoch die Inhalte, die sie als Ergebnis ihrer Abschlussarbeiten in der Rubrik „Aufsätze“ vorstellen.
Inhalt
Editorial (Dagmar Schütte, Detlev Dirkers, Susanne Knorre)
Interview:
„Kommunikationsverantwortliche müssen beide Seiten, Exploitation und Exploration, verstehen.“ (Gabriele Steeb)
Das Corporate Communications Journal im Gespräch mit Gabriele Steeb, Senior Managerin Interne Unternehmenskommunikation bei der Hamburger Hochbahn AG und Absolventin des berufsbegleitenden Masterprogramms „Corporate Communications"
Aufsätze:
Im selben Boot - Wie viel Vertrauen haben wir in die solidarische Bekämpfung der Corona-Pandemie und welche Rollen spielen Medien dabei? (Leon Dalla Vecchia)
Die Auswirkungen parasozialer Meinungsführerschaft auf Einstellungen und Handeln während der Corona-Pandemie in Deutschland (Sophie Molitor)
Zwischen „New Normal“ und „Back to Business“ – Verändert die Corona-Pandemie die interne Kommunikation in Unternehmen? (Judith Alpmann)
Aus der Lehre:
Organisationen entwickeln, Change Management erneuern: Veränderungen in Zeiten digitaler Kollaboration. Ein Schulterblick in das Masterprogramm
These: „Ausgehend von den Ansätzen der Gruppendynamiken und der Aktionsforschung nach Lewin verlaufen geplante Change Projekte in virtuellen Teams erschwerter." (Alexandra Schott, Elisa Schumann)
These: „Das Change Management im Unternehmen steht im Wandel von Mensch-Mensch zu Mensch-Maschine- Kollaboration vor vielfältigen Herausforderungen." (Leonie Hartmann, Rebecca Klook, Luisa Stöcker)
These: „Je emergenter organisationale Veränderungen betrachtet werden, desto eher ist Sprache als konstituierendes Element im Wandel zu verstehen." (Katharina Geise, Jessica Neumann, Clara Wehmeier)
Einige simple Fragen an das kommunikative Handeln in und von Organisationen sind geradezu unverwüstlich. Eine davon lautet: Und was hat das alles mit mir zu tun? Diese rhetorische Frage wird oft gestellt, um anschließend die Auswirkungen einer Veränderung auf die individuelle Arbeits- oder Lebenssituation zu analysieren. Was die digitalen Medien ganz konkret mit der Art und Weise zu tun haben, wie wir arbeiten, uns orientieren und erinnern, das zeigen die Beiträge der aktuellen Ausgabe.
Inhalt
Editorial (Dagmar Schütte, Detlev Dirkers, Susanne Knorre)
Aufsätze:
Always on, never done?
Arbeitsbezogene erweiterte Erreichbarkeit: Ursachen, Umgang und Gestaltungsansätze am Beispiel von Kommunikationsagenturen (Elena Koch)
Schöner, fitter und glücklicher?
Eine Studie zum Einfluss körperorientierter Influencer-Kommunikation (Nina Geuer)
Der Kommunikator überschreibt den Inhalt:
Zur Rolle von identitätsstiftenden Merkmalen der Quellenangabe bei der Entstehung von Hostile-Media-Effekten (Moritz Sedlatschek)
Social Media und Storytelling für den Erhalt der Erinnerungskultur
Eine kritische Reflexion des Instagram-Projekts @ichbinsophiescholl (Anastasia Stelmach)
Die Corona-Pandemie als Chance für die Neupositionierung der Internen Unternehmenskommunikation in Kliniken? (Judith Funke)
Diese Ausgabe des Corporate Communications Journals ist dem „Neuen Arbeiten“ gewidmet. Die Bezüge sind vielfältig und aktuell, und auch wenn das allgegenwärtige Stichwort „Corona-Pandemie“ jedenfalls in keinem der Titel der Beiträge vorkommt, so spielt es doch zumindest in einigen als relevante Rahmenbedingung eine Rolle.
Inhalt
Editorial (Dagmar Schütte, Detlev Dirkers, Susanne Knorre)
Aufsätze:
Mehr Homeoffice - mehr Digital Leadership?
Eine Analyse des Führungshandelns in veränderten Arbeitswelten (Kristina Abels)
Einsatzmöglichkeiten von Nudges im Boundary-Management
Eine Studie zur Wirksamkeit von Self-Nudging auf das Boundary-
Verhalten von dual Studierenden (Sandra Schwarze)
Mithilfe digitaler Nudges öfter offline gehen:
Eingeschätzte Wirksamkeit verschiedener Nudges zur Reduzierung
der Smartphone-Nutzung (Isabel Stiens)
Stupser oder Selbstbefähigung?
Eine Studie zur Wirksamkeit von Nudging, Boosting und
Empowerment in der Gesundheitsvorsorge (Anke Hoffmann)
Mitarbeiterbezogene Erwartungen und Bedürfnisse in der
internen Krisenkommunikation in Unternehmen (Malte Bergmann)
Editorial
(2020)
Mittelstands-PR in Deutschland: Eine Studie zur Kommunikationsarbeit mittelständischer Unternehmen
(2011)
Das schöne Fremde: Angloamerikanische Einflüsse auf die Sprache der deutschen Zeitschriftenwerbung
(1996)
Purpose
This study operationalizes risks in stakeholder dialog (SD). It conceptualizes SD as co-produced organizational discourse and examines the capacities of organizers' and stakeholders' practices to create a shared understanding of an organization’s risks to their mutual benefit. The meetings and online forum of a German public service media (PSM) organization were used as a case study.
Design/methodology/approach
The authors applied corpus-driven linguistic discourse analysis (topic modeling) to analyze citizens' (n = 2,452) forum posts (n = 14,744). Conversation analysis was used to examine video-recorded online meetings.
Findings
Organizers suspended actors' reciprocity in meetings. In the forums, topics emerged autonomously. Citizens' articulation of their identities was more diverse than the categories the organizer provided, and organizers did not respond to the autonomous emergence of contextualizations of citizens' perceptions of PSM performance in relation to their identities. The results suggest that risks arise from interactionally achieved occasions that prevent reasoned agreement and from actors' practices, which constituted autonomous discursive formations of topics and identities in the forums.
Originality/value
This study disentangles actors' practices, mutuality orientation and risk enactment during SD. It advances the methodological knowledge of strategic communication research on SD, utilizing social constructivist research methods to examine the contingencies of organization-stakeholder interaction in SD.
Developing organizations
(2021)
This chapter reviews organizational development (OD) as networked man-agerial practices and investigates the role these practices play in contemporary strategic management and in management communication. Our analytical overview of studies finds that the literature lacks empirical evidence on the linguistic properties of OD’s practices as these properties have not been researched in OD but in settings where change is solely approached as a planned process. To fill this gap, we propose a research framework to inquire into OD’s verbal, paraverbal, and nonverbal practices. After a tour d’horizon of OD’s and change management’s ontological and epistemological paradigms, we outline the implications of the practice perspective of OD for strategic management, then narrow our focus to empirical studies’ prominent out-comes on discursive practices in change processes, and conclude with a framework for future research
Das Ziel des Artikels besteht darin, mögliche Einsatzfelder von Nudges im Boundary-Management zu erläutern sowie die Eignung von Self-Nudging zur Stärkung der Boundary-Management-Kompetenzen von mobil arbeitenden dual Studierenden zu diskutieren. Im Rahmen einer Masterarbeit wurden zu diesem Zweck im ersten Schritt mögliche Verbindungsoptionen zwischen den beiden Forschungsfeldern aus der Theorie abgeleitet und aufgezeigt, dass diverse Nudges im Boundary-Management denkbar sind. Im zweiten Schritt wurde eine empirische Untersuchung zur Erfassung der Auswirkung von Self-Nudging auf das Boundary-Verhalten von mobil arbeitenden dual Studierenden durchgeführt. Im Zuge einer einwöchigen Feldphase wurde ein Zeitmanagement-Nudge von sechs Versuchsteilnehmenden getestet und anschließend dessen Wirksamkeit mithilfe von qualitativen Leitfadeninterviews erfasst. Die Ergebnisse der qualitativen Inhaltsanalyse zeigen, dass das Self-Nudging zur Förderung des Boundary-Management- Bewusstseins beitrug sowie die Selbstkontrolle und Selbstsorge der dual Studierenden steigerte. Der Nudge regte zur Entwicklung neuer Boundary-Taktiken und eigener Self-Nudging-Konzepte an. Dennoch resultierten keine maßgeblichen Veränderungen im Boundary-Verhalten der dual Studierenden. Zusammenfassend ist das Self-Nudging zur präventiven Förderung des Boundary-Managements beim mobilen Arbeiten geeignet, jedoch nicht zur Behebung von bereits bestehenden Boundary-Konflikten. Zudem konnte aufgezeigt werden, dass bei der Konzeption und Gestaltung von Nudges im Boundary-Management eine Ausrichtung an den Boundary-Typen nicht ausreicht, da alle Teilnehmenden verschiedene Formen des Self-Nudgings favorisierten.
Dieser Beitrag behandelt die Wahrnehmung von Tierschutz- und Tierrechtsorganisationen bei Fleischkonsumenten. Sowohl die Einstellung dieser Personengruppe gegenüber Tieren und Themen wie Tierschutz und Tierschutzorganisationen als auch die Wahrnehmung sowie Wirkung der Kommunikation dieser Organisationen werden thematisiert. Die Erkenntnisse stützen sich auf acht Leitfadeninterviews mit überzeugten Fleischkonsumenten, die Einblicke in die Einstellung und Verhaltensweisen von überzeugten Fleischkonsumenten bieten. Theoretische Grundlage stellen die Theorie der kognitiven Dissonanz und die Theorie der psychologischen Reaktanz dar. Vorrangig soll es darum gehen, zu erläutern, inwiefern Fleischkonsumenten eine kognitive Dissonanz beziehungsweise psychologische Reaktanz verspüren und ob daraus resultierende Effekte sichtbar werden. Besonders die Anregungen von Melanie Joy haben große Bedeutung für die vorliegenden Annahmen und Schlussfolgerungen. Die von ihr entwickelte Karnismus-Theorie spielt für der Interpretation der Ergebnisse eine wichtige Rolle (Joy, 2013).
Die Leitfadeninterviews zeigen, dass Tierschutz als wichtig empfunden wird, allerdings werden Tierschutz- und Tierrechtsorganisationen kritischer betrachtet. Auch die Kommunikationsarbeit der Organisationen stößt auf Kritik. Es können zahlreiche Hinweise darauf gefunden werden, dass Fleischkonsumenten kognitive Dissonanz und psychologische Reaktanz verspüren, die von Tierschutz- und Tierrechtsorganisationen verstärkt beziehungsweise ausgelöst werden. Es zeigt sich allerdings, dass die von vielen Organisationen eingesetzte Kommunikationsstrategie hinterfragt werden sollte. Denn der Einsatz emotionaler Appelle in Form von Schockbildern oder Ähnlichem erweist sich zumeist als wenig sinnvoll. Die Ergebnisse können Anregungen für eine optimierte Kommunikationsarbeit von Tierschutz- und Tierrechtsorganisationen bieten.
Die steigenden Anforderungen im Wettbewerb, die Zahl der Innovationen und die digitale Transformation haben in den letzten Jahren zu einem komplexeren, dynamischeren und unsichereren Unternehmensumfeld - Stichwort VUKA-Welt (Steinberg & Pfarr, 2019) - geführt, welches die zunehmende Herausforderung von ständigen Veränderungsprozessen in Unternehmen mit sich gebracht hat (Steinberg & Pfarr, 2019; Buchholz & Knorre, 2019; Güttel & Link, 2014). Durch diesen Zusammenhang wurde auch eine steigende Anzahl an virtuellen Teams bedingt (Ozga & Stelmaszvzyk, 2016; de Pillis & Furumo, 2007). Diverse Gründe wie z.B. der Fachkräftemangel oder eine mögliche Kostenreduktion durch weniger Reisen (Levasseur, 2012) führen dazu, dass virtuelle Teams für Unternehmen auch in Zukunft immer attraktiver werden (Nydegger & Nydegger, 2010; Levasseur, 2012). Auch wenn die Forschungsbeiträge von Lewin schon älter sind, sind sie immer noch von wesentlicher Bedeutung in der Organisationsentwicklung und verfolgen einen langfristigen ganzheitlichen Ansatz der Veränderung (Bergmann & Garrecht, 2016). In der Praxis wird daher oftmals noch von geplantem Wandel ausgegangen (Opoku, 2016) und viele neuere Ansätze beruhen auf seinen Überlegungen (Burnes, 2017). So stellen modernere Phasenmodelle des Change Managements nicht selten eine differenziertere Weiterentwicklung des 3-Phasen-Modells nach Lewin dar, wie beispielsweise das 8-Phasen-Modell nach John P. Kotter oder Thomas Lauers Modell der „Erfolgsfaktoren im Change Management" (Burnes, 2017; Mast, 2020; Lauer, 2019).
Der Beitrag beschäftigt sich mit dem Rollenverständnis von Lokaljournalisten im Zusammenhang mit dem Stromnetzausbau in Niedersachsen. Diese Akteursgruppe wurde bisher nicht von der Kommunikationswissenschaft beachtet, obwohl ihr eine „Schlüsselrolle“ (Schneider, 2015, S. 67) als Multiplikator im Stromnetzausbau zugeschrieben wird. In der kommunikationswissenschaftlichen Literatur sind keine Erkenntnisse über den Lokaljournalismus vorhanden, die hier deduktiv als Theoriegrundlage dienen könnten. Deshalb stützen sich die Ergebnisse des vorliegenden Beitrags auf acht leitfadengestützte Experteninterviews, die qualitativ ausgewertet wurden. Die befragen Lokaljournalisten sehen sich als anwaltschaftliche Beobachter, die zwar für die Belange ihres lokalen Kommunikationsraums einstehen, sich aber nicht mit Einzelinteressen gemein machen wollen. Sie wollen das Thema Stromnetzausbau umfassend erklären, einordnen und komplexe Inhalte für ihre Rezipienten verständlich aufbereiten. Die Ergebnisse zeigen, dass Lokaljournalisten eine wichtige Akteursgruppe bei Stromnetzausbauprojekten sind, die es weiter zu untersuchen gilt. Die qualitativen Ergebnisse sind nicht generell verallgemeinerbar und bilden nur das Selbstbild der Befragten ab. Eine ergänzende Medieninhaltsanalyse der Berichterstattung sowie eine Ermittlung des Fremdbildes könnte die wissenschaftliche Diskussion weiter anregen.
Folgender Beitrag präsentiert die Ergebnisse einer empirischen Studie, die im Rahmen einer Bachelorarbeit ermittelt wurden. Ziel der Studie war es zu untersuchen, welchen Einfluss die Persönlichkeitseigenschaft Narzissmus auf das Nutzungsverhalten und die Nutzungsmotive von Facebook hat. Mithilfe einer Online-Befragung wurden Daten von 269 Facebook-Nutzern mit einem Durchschnittsalter von 27 Jahren erhoben. Die Ergebnisse der Studie zeigen einige korrelative Zusammenhänge, z.B. dass narzisstischere Nutzer eine höhere Anzahl an Facebook-Freunden haben und dass die Motivdimension „Selbstdarstellung/Selbstwerterhöhung“ für Narzissten von deutlich höherer Relevanz ist, im Vergleich zu weniger narzisstischen Personen. Die Studie konnte jedoch nicht nachweisen, dass Narzissten Facebook intensiver nutzen, oder z.B. häufiger Statusmeldungen posten. Während sich Narzissten insgesamt nicht sehr stark in Bezug auf ihr Nutzungsverhalten auf Facebook von weniger narzisstischen Personen unterscheiden, verdeutlichen die Ergebnisse der Studie, dass jedoch deutliche Unterschiede in Bezug auf die erhobenen Motive der Facebook-Nutzung bestehen.
Übergewicht wird immer mehr zu einem gesellschaftlichen Problem. Auch die Covid-19-Pandemie, die durch Homeoffice und social distancing geprägt war, verhalf nicht zur Besserung. Doch wie kann der Übergewichtigkeit entgegengewirkt werden? Diese Arbeit zeigt das Potential des Nudging- und Boosting-Ansatzes, wodurch die Menschen zu einer gesünderen Ernährung bewegt werden können. Darüber hinaus wird der Akzeptanz solcher sogenannten Nudge- und Boost-Maßnahmen nachgegangen.
In der ersten CCJ-Ausgabe 2021 werden sechs Aufsätze vorgestellt, die aus aktuellen Bachelor- und Masterarbeiten hervorgegangen sind. Sie zeigen erneut ausgewählte Themen, mit denen sich die Querschnittsdisziplin des Kommunikationsmanagement befasst.
Inhalt:
Editorial (Dagmar Schütte, Detlev Dirkers, Susanne Knorre)
Transformation lernen
Zur Bedeutung der Veränderungskommunikation bei der Implementierung digitaler Kollaborationstools (Carolin Scheibel)
Kann ‘Working Out Loud‘ zur kommunikativen Reifung eines Unternehmens beitragen?
– Eine qualitative Studie (Kim Reincke)
Welche Funktion haben Printmedien in der internen Kommunikation?
Eine Studie zu den veränderten Anforderungen an Mitarbeiterzeitungen m Kontext der digitalen Transformation (Tabea Specht)
Welche Rolle spielt die Frame-Semantik für die Markenidentität?
Ein Vergleich von Markenclaims und Selbstdarstellungen auf Unternehmenswebseiten (Henriette Resing)
Generation Z
- Sind die Unternehmen im Emsland bereit für den Generationswandel? (Kai Rabe)
Eine Frage der Kultur?
Weibliche Führungskräfte und ihre Karrierewege in PR- und Kommunikationsagenturen. (Anne Wunsch)
Der vorliegende Beitrag thematisiert die Bedeutung von Veränderungskommunikation bei der Implementierung eines digitalen Tools zur Kollaboration im Bereich des Customer Relationship Managements. Aus der Unternehmensperspektive eines Digitaldienstleisters wurde betrachtet, welche Rolle das Change Management in Kundenprojekten einnimmt und auf welche Aspekte hinsichtlich Emotionen, Widerständen und Lernverhalten beim Einsatz der Veränderungskommunikation geachtet werden sollte. Dazu sind im Rahmen einer qualitativen Erhebung elf problemzentrierte Experteninterviews mit Mitarbeitenden des Unternehmens und externen Sachkundigen durchgeführt worden. Im Fokus der halbstandardisierten Leitfadeninterviews standen die persönlichen Erfahrungen der Befragten mit der durch ein Digitalprojekt erzeugten Veränderungssituation. Als Ergebnis entstanden, aus der Kombination von theoretischen Grundlagen und Erkenntnissen aus der empirischen Untersuchung, Implikationen für die Praxis. Der Ausblick zeigt weiterführenden Forschungsbedarf im Bereich der Veränderungskommunikation beim Einsatz von Digitalisierungsprojekten auf.
Für 73 Prozent der deutschen Unternehmen gehört die Nutzung von Social Media bereits zu einem festen Bestandteil der Unternehmenskommunikation. Der vorliegende Beitrag beschäftigt sich im Speziellen mit der Foto-Plattform Instagram, die sich innerhalb kürzester Zeit zu einem der beliebtesten Netzwerke weltweit entwickelt hat. Bereits über 25 Millionen Unternehmen folgen diesem Hype um die Plattform und sind auf dieser vertreten. Doch sind vor allem solche Online-Kommunikations-Innovationen häufig durch eine mangelnde strategische Planung geprägt und die Adaption solcher Plattformen beruht oft auf Gruppenzwang.
Der folgende Beitrag präsentiert die Ergebnisse zweier empirischer Forschungen (unveröffentlicht: Wissenschaftliches Projekt & Bachelorarbeit), die sich dem Phänomen der mangelnden strategischen Planung im Bereich der Online-Kommunikations-Innovationen versuchen anzunähern. Da Kommunikation nur strategisch ausgerichtet werden kann, sofern die Bedürfnisse der Stakeholder bekannt sind, beschäftigte sich erstere Studie zunächst mit der Frage, aus welchen Motiven Rezipienten Unternehmensprofilen auf Instagram folgen. Hierfür wurden mithilfe einer Online-Befragung Daten von 217 Instagram-Nutzern erhoben und durch eine anschließende Faktorenanalyse verschiedene Motivgruppen ermittelt. Aufbauend auf diesen Ergebnissen stellte sich die Frage: Erfüllen Unternehmensauftritte auf Instagram überhaupt die wesentlichen Bedürfnisse/Erwartungen der Stakeholder oder agieren sie an diesen vorbei? Um dieser Fragestellung nachzugehen, wurden acht ausgewählte Unternehmensprofile im Hinblick auf die zuvor ermittelten relevanten Rezipientenerwartungen inhaltsanalytisch untersucht.
Die Ergebnisse zeigen, dass für einige Unternehmen noch großer Handlungsbedarf besteht. Letztlich waren die beschriebenen Untersuchungen aufgrund des begrenzten Umfangs und methodischer Einschränkungen nicht repräsentativ. Schließlich soll der vorliegende Beitrag zu weiteren, umfangreicheren Forschungen anregen und angelehnt an den theoretischen Annahmen des Nutzen- und Belohnungsansatzes die Relevanz der Kenntnis über Stakeholder-Erwartungen unterstützen.