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Unter Enclothed Cognition versteht die Wissenschaft den Einfluss der Kleidung einer Person auf ihre eigenen kognitiven Prozesse. In vergangenen Studien erzielten etwa Pro-band:innen in Arztkitteln höhere Werte bei Konzentrationstests und formell gekleidete Personen beschrieben ihren Charakter mit anderen Adjektiven als Menschen in neutraler Kleidung. Sofern solche intrapersonellen Effekte der eigenen Kleidung auf die mensch-liche Kognition konstant und in verschiedenen Kontexten auftreten sollten, sind sie von Interesse, wann immer Fähigkeiten und Persönlichkeit eines Menschen valide einge-schätzt werden sollen. Dies ist etwa in Personalauswahlverfahren der Fall, weil dort von den Ergebnissen der verwendeten Tests und Fragebögen oft wichtige Personalentschei-dungen abhängen. Um zu untersuchen, inwiefern die Kleidung eines Bewerbers oder ei-ner Bewerberin durch intrapersonelle Effekte die Ergebnisse von Auswahlverfahren be-einflusst, wurde von Mai bis November 2021 ein Laborexperiment mit studentischen 100 Proband:innen im nordwestdeutschen Osnabrück durchgeführt. Dabei wurden die Ver-suchspersonen unter Verhüllung des eigentlichen Studienzwecks entweder einer formel-len (Sakko/Blazer und Hemd/Bluse) oder einer zwanglosen Kleidungskondition (Kapu-zenpullover und Jeans) zugewiesen, in der sie zum Experiment erscheinen sollten. Dort wurden sie verschiedenen Fragebögen und Tests unterzogen. Es zeigte sich weder in der allgemeinen und situationsspezifischen Selbstwirksamkeit noch in Leistungsmotivation, Konzentration und kognitiver Leistung ein Unterschied zwischen formeller und zwang-loser Kleidung. Die vorliegende Arbeit beschreibt den theoretischen Hintergrund und die Methoden der Studie und diskutiert ihre Ergebnisse.
Fragestellung – In dieser Studie wird der Einfluss des (überstaatlichen) EU-Bio-Siegels und des (privaten) Bioland-Siegels auf die Kauf-, Preis- und Weiterempfehlungsbereitschaft von Bio-Obst und -Gemüse untersucht. Außerdem wird untersucht, inwieweit das Umweltbewusstsein diese Zusammenhänge moderiert.
Methode – In einem Online-Fragebogen bewerten die Probanden nacheinander Werbeanzeigen für Erdbeeren und Kartoffeln, die jeweils mit einer von vier Siegelkombinationen ausgezeichnet sind (beide Siegel/nur Bioland/nur EU/kein Siegel). Mittels Korrelationsanalysen, multivariaten Varianzanalysen und Moderationsanalysen werden die insgesamt 214 Datensätze der Netto-Gesamtstichprobe analysiert.
Ergebnisse – Zwischen der Kauf- und Weiterempfehlungsbereitschaft sowie der maximalen und minimalen Preisbereitschaft bestehen stark positive signifikante Zusammenhänge. Zudem zeigt sich ein jeweils schwach signifikanter Haupteffekt des EU-Bio-Siegels und des Bioland-Siegels auf die maximale Preisbereitschaft. Die Effekte der vier Siegelkombinationen lassen sich jedoch in keine klare hierarchische Ordnung bringen. Das Umweltbewusstsein moderiert den Effekt einer doppelten sowie ausschließlich europäischen Bio-Zertifizierung auf die Kauf-, Preis- und Weiterempfehlungsbereitschaft.
Praktische Implikationen – Bio-Anbieter können Öko-Kennzeichen zur gezielten Steigerung der maximalen Preisbereitschaft einsetzen. Da die untersuchten Siegel bei umweltbewussten Konsumenten die größten Effekte erzielen, ist es ratsam, sich auf diese Zielgruppe zu konzentrieren. Eine generelle Empfehlung für eine freiwillige Zertifizierung mit privaten Logos lässt sich nicht aussprechen.
Ausblick – Zukünftige Forschungsarbeiten sollten die erhobenen Daten unter Berücksichtigung der Messwiederholung auswerten und die Studie mit anderen (Bio-)Siegeln und/oder Produktgruppen replizieren.
Was darf man eigentlich noch sagen? - Eine aktuelle Diskussion der Theorie der Schweigespirale
(2021)
Die vorliegende Bachelorarbeit setzt sich mit der Theorie der Schweigespirale nach Elisabeth Noelle-Neumann und ihrem übergeordneten Konzept der öffentlichen Meinungsbildung im Zeitalter des Internets auseinander.
Es wird anhand aktueller Studien zu Schweigespiralprozessen auf Social Networking Sites erörtert, ob die theoretischen Grundannahmen mit Blick auf die Strukturen des modernen Mediensystems heute anders bewertet werden müssen. Die Untersuchungen betrachten jeweils eine Online-Plattform als Medium der computervermittelten Kommunikation und testen, ob die Nutzer:innen dazu tendieren, öffentlich über ihre eigene Meinung zu schweigen. Die kommunikationswissenschaftliche Perspektive der Theorie steht so im Vordergrund: Es wird davon ausgegangen, dass die Merkmale internetbasierter Kommunikation heute einen Einfluss auf die von Noelle-Neumann unterstellte starke Wirkungskraft der Massenmedien nimmt und Schweigespiralprozesse so hemmen könnte.
Die Literaturstudie ergibt jedoch, dass die Mehrheit der betrachteten Untersuchungen auch in Online-Kommunikationsräumen Schweigespiralprozesse feststellen können und die Theorie damit auch weiterhin relevant bleibt. Persönliche Faktoren und das Mediennutzungsverhalten der Individuen werden als wahrscheinlich größere Einflüsse herausgearbeitet und stellen so das Erkenntnisinteresse für weiterführende Studien dar.
Hintergrund
Durch den demografischen Wandel und der daraus resultierenden älter werdenden Gesellschaft, steigt auch die Anzahl an Menschen mit Krebserkrankungen. Der Hauptrisikofaktor für maligne Tumorerkrankungen ist das Alter. Der Schmerz ist ein quälendes Symptom für Betroffene, da sie durch diesen ständig an die Existenz der Krebserkrankung erinnert werden. Hinzu kommen Gefühle wie Trauer, Hoffnungslosigkeit und Angst, welche die Schmerzsituation verstärken. Etwa 73% der Menschen leiden in der terminalen Phase an Schmerzen, welche nicht adäquat und individuell behandelt werden. Es bedarf daher einer multidimensionalen Schmerzanamnese, um spezifische Interventionen zur Schmerzreduktion auf den einzelnen Patientenfall anzuwenden.
Methodisches Vorgehen
Die Grundlage dieser Bachelorarbeit ist ein realer Patient aus der pflegerischen Praxis, welcher mithilfe der hermeneutischen Fallanalyse nach Schrems bearbeitet wurde. Das Ziel be-steht darin, individuelle Möglichkeiten in der Schmerztherapie bei Menschen mit fortgeschrittenen Krebserkrankungen aufzuzeigen und diese auf den ausgewählten Patientenfall zu transferieren. Es wurde eine umfassende Literatur- und Studienrecherche in den Datenbanken SpringerLink Pubmed und CINHAHL, sowie in den Suchmaschinen Scinos und Google Scholar durchgeführt.
Ergebnisse
Durch die Analyse wird deutlich, dass es einer multidimensionalen Betrachtung des Schmerzphänomens benötigt. Die alleinige Konzentration auf die körperliche Ebene reicht nicht aus, um eine wirksame Schmerzreduktion zu erzielen. Das Wohlbefinden von Herrn Gerdes ist durch psychische, soziale und spirituelle Aspekte stark eingeschränkt. Dies beeinflusst seine Schmerzsituation negativ. Durch die Kombination aus einer adäquaten medikamentösen Therapie und psychosoziale Maßnahmen wie der Psychoedukation kann eine Schmerzlinderung erreicht werden.
Schlussfolgerungen
Die Relevanz einer adäquaten Schmerztherapie für Menschen mit Krebserkrankungen ist gegeben und dieses Bewusstsein muss bei allen Beteiligten gestärkt werden. Durch den Pflegenotstand und dem daraus resultierenden Zeitmangel fehlt es an Ressourcen eine um-fassende Schmerzanamnese im stationären Alltag durchzuführen. Außerdem kann das Schmerzphänomen nicht nur medikamentös behandelt werden. Es muss ein allgemeines Verständnis für die Mehrdimensionalität in den Krankenhäusern etabliert werden.
Die Entscheidung für eine Teilzeitbeschäftigung von examinierten Pflegekräften gewinnt in der Bundesrepublik Deutschland zunehmend an Bedeutung. Dieses Thema ist von zentraler Relevanz, da es zwangsläufig eine kritische Auseinandersetzung mit den Arbeitsbedingungen im Gesundheitswesen, der Sicherstellung des gesellschaftlichen Versorgungsauftrages sowie der Berücksichtigung der sich verändernden Lebensrealitäten der in der Pflege tätigen Fachkräfte erfordert. Ziel dieser Forschungsarbeit ist es, eine methodische Annäherung an das Phänomen der individuellen Entscheidungsprozesse von examinierten Pflegekräften in Bezug auf ein reduziertes Arbeitszeitmodell darzustellen. Zu diesem Zweck wird eine literaturgestützte empirische Untersuchung in Form von Experteninterviews mit beruflich Pflegenden durchgeführt. Besonderes Augenmerk wird dabei auf die subjektiven Erfahrungen und Sichtweisen der Interviewpartner gelegt. Die gewonnenen Erkenntnisse dienen dazu, eine vergleichende Analyse mit den Ergebnissen aus der einschlägigen Literatur durchzuführen. Abschließend erfolgt die Darstellung aktueller Entwicklungen innerhalb des Pflegeberufes sowie die Diskussion zukunftsfähiger Ansätze hinsichtlich der Arbeitsbedingungen.
Hintergrund: Der demografische Wandel in Deutschland zeigt sich in einer steigenden Anzahl älterer Menschen und damit auch einer Zunahme an Pflegebedürftigen, welche zu einem Großteil in der häuslichen Umgebung verbleiben möchten. Krankheitsbedingte Einschränkungen führen zu einem Rückgang sozialer Kontakte, bei fehlendem familiären Pflegepotenzial stellen professionelle Helfer wie der ambulante Pflegedienst oft das einzige Bindeglied zur Außenwelt dar. Dadurch besteht die Gefahr der Isolation und Einsamkeit, wodurch nachweislich die Entstehung von Krankheiten begünstigt wird. Daher bedarf es individueller Interventionen, um die häusliche Versorgung zu sichern und durch soziale Integration einer Isolation vorzubeugen.
Methodisches Vorgehen: Um den Fall der Pflegeempfängerin in seiner Ganzheit zu erfassen, wird die Methode der Hermeneutischen Fallanalyse verwendet. Das Ziel besteht darin, ein Versorgungsnetz zur Sicherung der häuslichen Versorgung einer älteren, sozial isolierten Frau mit einem instabilen Familiensystem zu konstruieren. Der Fokus liegt dabei auf Interventionen zur sozialen Integration. Es wurde eine systematische Literatur- und Studienrecherche mit festgelegten Suchbegriffen in den Suchmaschinen Google Scholar und Scinos sowie den Datenbanken SpringerLink, Pubmed und CINAHL durchgeführt.
Ergebnisse: In der Analyse konnten die Hauptprobleme der Pflegeempfängerin herausgearbeitet werden. Dabei wurde das Familiensystem mittels Genogramm beschrieben, die soziale Situation anhand des Sozialfragebogens nach Nikolaus erfasst und die Einschätzung der Pflegebedürftigkeit unter Verwendung des neuen Begutachtungsinstrumentes vorgenommen. Die Pflegediagnosen soziale Isolation und unterbrochene/ beeinträchtigte Familienprozesse wurden aufgestellt. Das konstruierte Versorgungsnetz basiert auf einer Auswahl geeigneter Interventionen der Bereiche Familie, soziale Integration und Gesundheitssystem.
Schlussfolgerungen: Das Bewusstsein für die Relevanz sozialer Integration im Alter muss gestärkt werden. Neben der frühzeitigen Identifizierung von sozialer Isolation und Einsamkeit, sind auch Veränderungen auf gesetzlicher Ebene erforderlich. Dies beinhaltet die Erforderlichkeit einer höheren Gewichtung der sozialen Aktivitäten der Pflegeempfänger bei der Ermittlung des Pflegegrades. Zudem wird im SGB XI davon ausgegangen, dass die Leistungen der Pflegeversicherung als Ergänzung zur familiären Unterstützung in der häuslichen Pflege zu sehen sind. Kritisch zu hinterfragen ist hier, wie Menschen, bei denen das informelle Hilfesystem nicht greift, berücksichtigt werden.
Hintergrund:
Patienten erleben während eines Krankenhausaufenthaltes psychische Belastungen, da sie aufgrund ihrer Unwissenheit über ihre Erkrankung und deren Behandlung dem Gesundheitspersonal untergeordnet sind. So wird ein grundlegendes Vertrauen von Patienten zu diesen Professionellen benötigt. Verschiedene Befragungen zeigten allerdings, dass etwa ein Drittel der deutschen Bevölkerung dem Gesundheitswesen kaum oder gar kein Vertrauen schenkt. Diese Patienten mit Misstrauen gelten als schwierige Patienten, da ein Beziehungsaufbau zu diesen anspruchsvoll ist und ihr Verhalten oft nicht dem therapeutischen Plan entspricht.
Methodisches Vorgehen:
Ziel dieser Arbeit ist es, das Gesundheitspersonal für die Relevanz der Beziehung zu Patienten zu sensibilisieren und kommunikative Interventionen aufzuzeigen, die einen Beziehungsaufbau mit schwierigen Patienten ermöglichen. Die Erarbeitung erfolgt anhand der Fallanalyse einer Patientin, die durch frühere traumatische Erlebnisse einen Vertrauensverlust zum Gesundheitspersonal erfahren hat. Die Forschungsfrage lautet: Welche beziehungsfördernde Kommunikation ist bei einer Frau mit totalem Vertrauensverlust zum Gesundheitspersonal bedingt durch Negativ Erleben in der Vergangenheit erforderlich? Die Bearbeitung erfolgt anhand des Hermeneutischen Fallverstehens und mehrerer Literaturrecherchen.
Ergebnisse:
Eine Beziehung zwischen einem Patienten und einem Arzt/ einer Pflegekraft hat einen positiven Effekt auf die Adhärenz des Patienten und so auf das Gesundheitsergebnis. Unterschiedliche Herangehensweisen können den Beziehungsaufbau bei Menschen mit einem Vertrauensverlust zum Gesundheitspersonal fördern: Die Narrative Expositionstherapie und die Klientenzentrierte Gesprächsführung. Diese Maßnahmen können individuell auf andere Patienten übertragen werden. Eine Steigerung des Vertrauens fördert die Beziehung zwischen Patienten und Personal und so dessen Adhärenz. Durch ein positives Gesundheitsergebnis von Patienten wird ihr generalisiertes Vertrauen zum Gesundheitswesen gestärkt. Schlussfolgerungen: Das Gesundheitspersonal eines Krankenhauses sollte in der pflegerischen bzw. ärztlichen Ausbildung und während der Berufsausübung an Schulungen über eine professionelle Beziehungsgestaltung durch Kommunikation teilnehmen. So können Kommunikationstechniken effizient in der Praxis umgesetzt werden. Es wird erlernt, wie eine professionelle Beziehung auch zu schwierigen Patienten aufgebaut werden kann.
Mit dem Cochlea-Implantat kann Menschen mit einer Hörschädigung ermöglicht werden, ein Leben mit einem einigermaßen normalen Hörverstehen zu führen. Dabei ist das Cochlea-Implantat auf das Verständnis von Sprache ausgelegt. Komplexe musikalische Strukturen können nur sehr schwer, Rhythmen und einfache Melodien hingegen relativ gut wahrgenommen werden. In der nachfolgenden Arbeit soll untersucht werden, wie Cochlea-Implantat versorgte Menschen in Elementare Musizierkurse eingebunden werden können. Dabei soll auf die veränderte Hörwahrnehmung mit Cochlea-Implantat, sowie auf für den Unterricht relevante Aspekte (Wahrnehmung, Identität, Kommunikation, Instrument, Stimme, Bewegung und Materialien) und einige bereits bestehende Ansätze für Musik und Bewegung mit Hörbeeinträchtigten eingegangen werden.
Hintergrund: In Deutschland beginnen 96,6% der Frauen nach der Geburt ihr Kind zu stillen, nach den ersten vier Lebensmonate werden jedoch nur 55,8% der Neugeborenen ausschließlich gestillt (vgl. Kersting et al. 2020). Viele Mütter überwinden trotz hoher Stillmotivation die ersten Stillschwierigkeiten bei der Etablierung des Stillens nicht (vgl. Rasenack et al. 2012; Weissenborn et al. 2016). Es besteht also Forschungsbedarf, wie Mütter Stillschwierigkeiten erleben und überwinden, um zu ergründen, wie sie beim Stillen unterstützt werden können.
Zielsetzung & Methodik: Zur Beantwortung der Forschungsfrage „Wie werden Stillschwierigkeiten aus der Perspektive von erststillenden Müttern erlebt und bewältigt?“ wurde ein qualitativer Forschungsansatz gewählt. Über das Projekt „Stillförderung im Landkreis und der Stadt Osnabrück“ konnten 11 Frauen für ein halbstrukturiertes, problemzentriertes Interview nach Witzel gewonnen werden. Die Mütter wurden einzeln und retrospektiv 4 - 11 Monate nach der Geburt befragt. Ausgewertet wurden die erhobenen Daten wurden mit der qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring.
Ergebnisse: Das Erleben von Stillschwierigkeiten ist ein sehr emotionales und komplexes, teils widersprüchlich empfundenes Thema. Sie geht einher mit der Erfahrung nicht erfüllter Erwartungen, extremer Schmerzen und dem Aufkommen von teils konträren Gefühlen. Die Still- und Ernährungssituation des Kindes bestimmen den Alltag und werden als zeitaufwändig und unpraktisch erlebt. Beim Erreichen der emotionalen Belastungsgrenze machen sich Mütter Gedanken über das Abstillen. An diesem Punkt empfinden sie eine große Diskrepanz zwischen der eigenen hohen Stillmotivation und der selbst erlebten Stillunfähigkeit. Für die Bewältigung von Stillschwierigkeiten spielen eine hohe Stillmotivation und bestimmte Charaktereigenschaften wie Durchhaltevermögen eine wichtige Rolle. Mütter wenden in der Stillsituation verschiedene Bewältigungsstrategien an, um proaktiv und lösungsorientiert mit dieser umgehen zu können. Schmerzen werden ertragen und negative Gefühle überwunden durch eine innere Distanzierung.
Fazit: Die erhobenen Ergebnisse werden durch bereits vorhandene Studien belegt. Aus den Ergebnissen lassen sich konkrete Handlungsempfehlungen für Stillberatungen ableiten.
Um die Ausgaben der gesetzlichen Krankenversicherung in Deutschland zu senken, wurde mit dem GKV-Finanzstabilisierungsgesetz neben anderen Maßnahmen die Aufhebung der Neupatientenregelung zum Jahresbeginn 2023 durchgesetzt. In politischen Kreisen wurde die Aufhebung der Regelung unter Verweis auf einen erschwerten Patientenzugang im ambulanten Sektor teils deutlich kritisiert. Um zu überprüfen, wie es um die Bereitschaft zur Aufnahme von Neupatienten nach Aufhebung der Neupatientenregelung bestellt ist, wurden im Rahmen einer randomisierten empirischen Feldstudie im Zeitraum von März bis April 2023 insgesamt 180 niedersächsische Hausärzte angerufen. Dabei gab sich der Studienautor als zugezogener Neupatient aus, der auf der Suche nach einem neuen Hausarzt sei. Da im Vorfeld eine schlechte telefonische Erreichbarkeit erwartet worden war, wurden jeder Arztpraxis bis zu drei Anrufversuche gewährt. Es zeigte sich, dass gut zwei Drittel der erreichten Praxen zur Aufnahme eines Neupatienten bereit sind. Außerdem konnte festgestellt werden, dass ein hoher regionaler Versorgungsgrad mit einer schlechten telefonischen Erreichbarkeit der Arztpraxen in Verbindung steht. Bezüglich der Organisationsformen und der Anzahl an Ärzten je Praxis konnten keine signifikanten Korrelationen festgestellt werden. Montags war die telefonische Erreichbarkeit der Praxen deutlich geringer als mittwochs und freitags. Die vorliegende Bachelorarbeit beschreibt die für die Studiendurchführung relevanten Grundlagen der hausärztlichen Versorgung in Deutschland, begründet die verwendete Methodik und diskutiert die Studienergebnisse.