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Aufgrund seiner starken Umweltauswirkungen gilt der Nahrungsmittelsektor durch Effekte in Produktion, Verarbeitung, Konsum und Entsorgung gemeinhin als ein wichtiges Handlungsfeld, soll eine gesellschaftliche Transformation in Richtung Nachhaltigkeit weiter vorangetrieben werden. Insofern Ernährungsgewohnheiten sowohl ökologische Auswirkungen induzieren als auch gesundheitliche Folgen für die Verbraucher haben, sind Konzepte gefragt, die ökologische mit gesundheitlichen Indikatoren kombinieren; diese sind jedoch bislang rar. Das vorgestellte Instrument des Nutritional Footprint greift diese Problemstellung auf und verbindet jeweils vier Kernindikatoren beider Dimensionen. Mit Hilfe des Konzeptes erhalten Verbraucher einen Überblick zu Umwelt- und Gesundheitswirkungen ihrer Ernährung. Unternehmen können wiederum interne Datensätze verwalten, Benchmarking betreiben und ihre externe Kommunikationsleistung erweitern.
Die Forschungsarbeit untersucht die Umsetzbarkeit von suffizientem Handeln in Privathaushalten innerhalb der Konsumgesellschaft. Bisherige Suffizienzforschung in Deutschland ist vorwiegend theoretisch; daher analysiert diese Studie die Alltagspraktiken von Verbrauchern auf Haushaltsebene. Die Ergebnisse zeigen, dass suffizientes Handeln in der Gesellschaft wenig verbreitet ist und nur von einer Minderheit übernommen wird. Sowohl diese Minderheit als auch eine Mehrheit handeln jedoch in bestimmten Bereichen suffizient, oft aufgrund von Restriktionen wie Zeit, Budget oder Struktur. Lebensereignisse und -phasen bieten Gelegenheiten für suffizientes Handeln. Die Veränderung in Richtung Suffizienz erfordert eine Veränderung von Kulturtechniken. Barrieren treten auf, wenn suffizientes Handeln wenig gesellschaftliche Akzeptanz findet oder mit hohem individuellem Aufwand verbunden ist. Die Studie appelliert dafür, Suffizienz im Alltag sichtbarer zu machen, um sie als gesellschaftliche Strategie zu etablieren. Eine erweiterte Definition von suffizientem Handeln wird vorgeschlagen. Die Arbeit dient als Beitrag zum Verständnis von Suffizienz in der Nachhaltigkeitsforschung und fordert weitere Forschung, um komplexe Entscheidungszusammenhänge im Konsum- und Suffizienzhandeln zu vertiefen.
Der folgende Beitrag widmet sich der Frage, wie suffizient private Haushalte im heutigen Wirtschaftssystem agieren können und welche Grenzen sich offenbaren. Private Haushalte sind neben den Unternehmen, staatlichen Institutionen und intermediären Organisationen eine zentrale Leistungsinstanz für die Produktion von Gütern und Dienstleistungen und nehmen damit die Versorgung der Menschen ein. Haushalte bieten viel Potential für die Verankerung von Suffizienzstrategien, trotzdem gibt es gewissermaßen genauso viele Herausforderungen und Barrieren rund um diesen Themenschwerpunkt. Die Vision dabei: Durch suffizienteren Konsum könnten Haushalte in ihrem privaten Entscheidungsraum langfristig zukunftsfähiger agieren. So würde der haushaltsspezifischer Ressourcenverbrauch gesenkt und suffizientere Unternehmenslösungen würden durch ausgewählte Konsumentscheidungen von Haushalten unterstützt werden. Von dieser Vision ist die Gesellschaft aktuell aber zugegebenermaßen immer noch weit entfernt. Trotzdem erscheint es wichtig, sich diesem Thema empirisch zu nähern, insbesondere um Potentiale und Herausforderungen eines suffizienteren Handelns in den heutigen Haushalts- und Gesellschaftsstrukturen zu skizzieren. Die Argumentation des Beitrags fußt deshalb auf den Ergebnissen aus 42 qualitativen, problemfokussierten Interviews mit Verbraucherinnen und Verbrauchern in ganz Deutschland. Der Beitrag schließt mit einem Fazit und skizziert die Antwort auf die Frage, ob und wie Haushalte suffizient sein können und welche Herausforderungen sich für die Zukunft ergeben.
In einer konsumorientierten Kultur ein Leben der Suffizienz zu führen, ist vielleicht eines der ehrgeizigsten Experimente, die ein Mensch unternehmen kann. Um diese Herausforderung zu untersuchen, haben wir einen sozial-praktischen Ansatz gewählt. Dieser Artikel basiert auf 42 qualitativen Interviews, in denen die Befragten gefragt wurden, warum und wie sie sich in einer westlichen Infrastruktur und Kultur suffizient verhalten. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass Suffizienz-orientierte Menschen bei ihren ressourcenintensiven Handlungen auf bestimmte Bedeutungen in der Alltagspraxis zurückgreifen. Diese Bedeutungen umfassen eine Mischung aus umweltfreundlichen Einstellungen, positiven sozialen Absichten und/oder persönlichen Verpflichtungen zur Sparsamkeit. Darüber hinaus haben wir eine Reihe spezifischer Praktiken identifiziert, darunter Teilen, Recycling und Wiederverwendung, die für einen ressourcenschonenden Lebensstil nützlich sind. Für unsere Befragten sind viele dieser Suffizienz-Praktiken regelmäßig im täglichen Leben anzutreffen und wurden nur selten hinterfragt. Anhand einer zusätzlichen Umfrage zeigen wir, dass diese Routinen zu einem weniger ressourcenintensiven Lebensstil führen und wie es einer kleinen Gruppe von Menschen gelungen ist, sich Suffizienzpraktiken anzugewöhnen. Die Mehrheit sieht jedoch keine Notwendigkeit für eine häufigere Umsetzung solcher Routinen, da die täglichen Entscheidungsprozesse weitgehend auf den Konsum von Produkten ausgerichtet sind.
Stainless steel made to rust: a robust water-splitting catalyst with benchmark characteristics
(2015)
The oxygen evolution reaction (OER) is known as the efficiency-limiting step for the electrochemical cleavage of water mainly due to the large overpotentials commonly used materials on the anode side cause. Since Ni–Fe oxides reduce overpotentials occurring in the OER dramatically they are regarded as anode materials of choice for the electrocatalytically driven water-splitting reaction. We herewith show that a straightforward surface modification carried out with AISI 304, a general purpose austenitic stainless steel, very likely, based upon a dissolution mechanism, to result in the formation of an ultra-thin layer consisting of Ni, Fe oxide with a purity >99%. The Ni enriched thin layer firmly attached to the steel substrate is responsible for the unusual highly efficient anodic conversion of water into oxygen as demonstrated by the low overpotential of 212 mV at 12 mA cm−2 current density in 1 M KOH, 269.2 mV at 10 mA cm−2 current density in 0.1 M KOH respectively. The Ni, Fe-oxide layer formed on the steel creates a stable outer sphere, and the surface oxidized steel samples proved to be inert against longer operating times (>150 ks) in alkaline medium. In addition Faradaic efficiency measurements performed through chronopotentiometry revealed a charge to oxygen conversion close to 100%, thus underpinning the conclusion that no “inner oxidation” based on further oxidation of the metal matrix below the oxide layer occurs. These key figures achieved with an almost unrivalled-inexpensive and unrivalled-accessible material, are among the best ever presented activity characteristics for the anodic water-splitting reaction at pH 13.
Soil versus foliar iodine fertilization as a biofortification strategy for field-grown vegetables
(2015)
Iodine (I) biofortification of vegetables by means of soil and foliar applications was investigated in field experiments on a sandy loam soil. Supply of iodine to the soil in trial plots fertilized with potassium iodide (KI) and potassium iodate directly before planting (0, 1.0, 2.5, 7.5, and 15 kg I ha-1) increased the iodine concentration in the edible plant parts. The highest iodine accumulation levels were observed in the first growing season: In butterhead lettuce and kohlrabi the desired iodine content [50–100 μg I (100 g FM)-1] was obtained or exceeded at a fertilizer rate of 7.5 kg IO3--I ha-1 without a significant yield reduction or impairment of the marketable quality. In contrast, supplying KI at the same rate resulted in a much lower iodine enrichment and clearly visible growth impairment. Soil applied iodine was phytoavailable only for a short period of time as indicated by a rapid decline of CaCl2-extractable iodine in the top soil. Consequently, long-term effects of a one-time iodine soil fertilization could not be observed. A comparison between the soil and the foliar fertilization revealed a better performance of iodine applied aerially to butterhead lettuce, which reached the desired iodine accumulation in edible plant parts at a fertilizer rate of 0.5 kg I--I ha-1. In contrast, the iodine content in the tuber of sprayed kohlrabi remained far below the targeted range. The results indicate that a sufficient spreading of iodine applied on the edible plant parts is crucial for the efficiency of the foliar approach and leafy vegetables are the more suitable target crops. The low iodine doses needed as well as the easy and inexpensive application may favor the implementation of foliar sprays as the preferred iodine biofortification strategy in practice.