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Eine lebendige Diskussion können die Leser*innen des JNMP in dieser ersten Ausgabe verfolgen: Das Editorial Board stellt sich persönlich vor, diskutiert aktuelle Phänomene aus der Welt von Nonprofit- Organisationen und richtet den Blick auf Zukunftsfragen und Herausforderungen, denen sich der Sektor stellt – und die schließlich auch Gegenstand künftiger Ausgaben sein werden. Daneben präsentiert der Beitrag von Kimberly Vindas und Fernanda Costa Meneses Nunes aktuelle Ergebnisse aus einer Studie zur Gründung von Selbsthilfenetzwerken unter Migrant*innen in Deutschland. Die Autorinnen widmen sich der Frage, welche Motive, Ziele, Herausforderungen und Chancen damit verbunden sind, dass Migrant*innen eigene Organisationen gründen und wie sie damit den Integrationsprozess unterstützen. Mayra Martin Espinosa gibt in ihrem Best-Practice-Artikel zu „Good leadership practices of NGOs managers throughout the COVID-19 pandemic in Colombia” einen Einblick in Führungspraktiken von NGOs in Kolumbien. Dabei kommt sie zu differenzierten Erkenntnissen, wie sich diese Praktiken in Krisenzeiten entwickeln und identifiziert insbesondere ein Führungsdilemma, für das sie verschiedene Lösungsoptionen skizziert. Mit diesen diversen Perspektiven auf das Nonprofit Management startet das JNMP und eröffnet die Debatte, die in den kommenden Ausgaben dann in unterschiedlichen Facetten aus den verschiedenen Disziplinen und Praxisfeldern weiter bereichert werden soll. Wir wünschen allen Leser*innen eine anregende Lektüre!
Changeprozesse gehören heute zum Tagesgeschehen, mit dem sichOrganisationen auseinander setzen müssen. Die bisherige Forschungzum Change Management bezieht sich zum überwiegenden Teil aufprivatwirtschaftliche Organisationen und es ist nicht abschließendklar, inwiefern die beforschten Zusammenhänge auf den Bereich derNonprofit Organisationen (NPO) übertragbar sind. NPO unter-scheiden sich grundlegend von privatwirtschaftlichen Unternehmenund auf ihre Besonderheiten nimmt der vorliegende Beitrag Bezug.Hierbei wird eine ganzheitliche Sichtweise gewählt, die sowohl ge-sellschaftliche, organisationale als auch individuelle Dimensionenmiteinbezieht. Am Beispiel von NPO im Kindertagesstättenbereich,als typisches Beispiel für Drittleistungs-NPO, welche von einem ra-dikalen Wandel in der deutschen Bildungslandschaft betroffen sind,und deren Beschäftigten testen wir die aus der Literatur ent-wickelten Zusammenhänge anhand eines Mehrebenenmodells. Die Ergebnisse verdeutli-chen die positive Wirksamkeit von strategischer Personalentwicklung auf die Arbeitszu-friedenheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Das Personalmanagement ist für Nonprofit-Organisationen, die personenbezogene Dienstleistungen anbieten, wichtig, da sie sich bei ihrer Dienstleistungsbereitstellung auf die Qualität ihrer Mitarbeiter verlassen. Unter Anwendung einer von Ridder und Kollegen (2010) entwickelten Typologie der Personalarchitektur in Nonprofit-Organisationen versuchen wir, die Black Box zwischen Leistung und Personalpraktiken zu entziffern. Zu diesem Zweck führten wir semi-strukturierte Befragungen von Personalleitern und jungen Mitarbeitern durch, um deren Auffassungen zu den in ihren Nonprofit-Organisationen angewandten Personalpraktiken zu untersuchen. Beruhend auf den Ergebnissen weiten wir die Forschung zum Personalmanagement in Nonprofit-Organisationen weiter aus und weisen darauf hin, dass der Erfolg oder Misserfolg der Umsetzung von Personalpraktiken unmittelbar vom äußeren Umfeld abhängen kann.