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Die Hochschule Osnabrück zeichnet sich durch einen Forschungsschwerpunkt Familienorientierte geburtshilfliche Versorgung aus, welcher auf der Forschungslandkarte der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) verzeichnet ist. Seit 2000 werden Studien zur geburtshilflichen Versorgung durchgeführt. Im Forschungsschwerpunkt IsQua wurden in vier Teilprojekten A bis D, verschiedene Instrumente zur sektorenübergreifenden Qualitätssicherung in der Lebensphase von Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett entwickelt, erprobt und evaluiert. Mit der Entwicklung von diesen Instrumenten wird das Ziel verfolgt, Prozesse, die die physiologische Geburt befördern, zu unterstützen. Damit soll der derzeitigen Entwicklung in der Geburtshilfe gegengesteuert werden, die u. a. von hohen Interventionsraten, wie z.B. von einer anhaltend hohen Kaiserschnittrate von 32% (IQTIG [Hg.], 2017) gekennzeichnet ist.
Alle genannten Aspekte werden im Kontext eines Theorie Praxis Transfers gedacht. Instrumente wurden unter Beteiligung der Berufsgruppe der Hebammen heraus entwickelt. Sie wurden auf Anwenderebene – i. d. Regel durch Hebammen – und auf Ebene der Nutzerinnen bzw. Klientinnen, den schwangeren Frauen bzw. Müttern nach der Geburt, erprobt. Hierzu wurden vielfältige Kooperationen mit Einrichtungen des Gesundheitswesens geknüpft und verschiedene Zugänge eines Wissenstransfers hergestellt. Dieses war die Aufgabe von Teilprojekt E, welches horizontal zu den Teilprojekten A bis D angelegt war. Dabei wurde teilweise interdisziplinär mit Kollegen und Kolleginnen aus der Pflegewissenschaft und Gesundheitsökonomie gearbeitet. Inhaltlich stellt der Forschungsschwerpunkt ein nachgefragtes Thema zur Verbesserung der geburtshilflichen Versorgungsqualität regional und überregional dar.
Die dem Forschungsschwerpunkt angegliederte Graduiertenförderung im Umfang von drei Stipendien eröffnete erstmalig die Möglichkeit zur strukturierten Förderung von wissenschaftlichem Nachwuchs an Fachhochschulen in der jungen Disziplin Hebammenwissenschaft. Seit 2011 kann über eine Kooperation zwischen der Hochschule Osnabrück und der privaten Universität Witten Herdecke, Fakultät Gesundheit, die Promotion verfolgt werden. Eine weitere Dissertation konnte mit Teilprojekt A assoziiert werden. Alle Promotionen waren inhaltlich mit den einzelnen Teilprojekten verbunden.
Abschlussbericht zum Projekt „Partizipative Qualitätsentwicklung in der Pflegeberatung (PartiziQ)“
(2018)
Die „Studie zur Kompetenz und Zufriedenheit von niedersächsischen Erzieherinnen“ (Hochschule
Osnabrück) bezog erstmalig die in der Praxis tätigen Erzieherinnen1
in den Professionalisierungsprozess ein und erfragte via Selbsteinschätzung deren Meinungen, Befinden und Erfahrungen zu
den vier großen Themenbereichen: Zufriedenheit/ Akademisierung, psychische Gesundheitslage,
Weiterbildungsmotivation und berufliches Kompetenzempfinden.
Wie zufrieden sind die befragten Erzieherinnen mit ihrer Ausbildung und den verschiedenen
Merkmalen ihrer Arbeit? Wie psychisch gesund schätzen sie sich ein? Wie steht es um die Weiterbildungsbereitschaft der befragten Erzieherinnen? Wie kompetent schätzen sie sich ein? Diese
und weitere Forschungsfragen standen im Fokus der Studie. Den theoretischen Rahmen lieferten
psychologische, soziologische, arbeitswissenschaftliche sowie neurobiologische Theorien und Modelle.
In der Studie wurden insgesamt 841 Erzieherinnen aus Niedersachsen befragt. 399 hatten soeben
ihre Fachschulausbildung abgeschlossen, 80 waren bis zu zwei Jahre berufstätig, 343 waren mehr
als acht Jahre berufstätig und 19 hatten sich zu einem Studium entschlossen. Die „Studie zur
Kompetenz und Zufriedenheit von niedersächsischen Erzieherinnen“ ist nicht repräsentativ.
Die im Vorfeld der schriftlichen Befragung stattgefundenen explorativen halbstandardisierten Interviews mit elf Vertretern/-innen der frühpädagogischen Praxis und Ausbildung dienten der Entwicklung des Fragebogens. Abschließend wurden in zwei Gruppendiskussionen (kommunikative Validierung) die zentralen Ergebnisse von 12 Experten/-innen der frühpädagogischen Praxis diskutiert.
Die zentralen Ergebnisse sind: Vor allem Kita-Leitungen bemängeln die fehlenden Wertschätzung
für den Beruf, und dass die Ausbildung der Fachschulabsolventinnen für die beruflichen Anforderungen in der Kita-Praxis nicht ausreiche. 41,3% der 331 befragten Erzieherinnen mit mehr als
acht Jahren Berufserfahrung und 45,6% der Kita-Leitungen zählen aufgrund emotionaler Erschöpfung zur Risikogruppe bzw. ordnen sich einem kritischen Bereich (Behandlungsbedarf) zu. Bei den
beruflichen Kompetenzen schätzen sich mehr als 90% der Erzieherinnen eher oder sehr kompetent ein. Weiterbildungsbedarf für sich sehen die Befragten vor allem in den Themenbereichen
Diversity, Sprachentwicklung und -förderung und Arbeiten mit Kindern unter drei Jahren. Insgesamt ist festzustellen, dass sich die Studierenden der Frühpädagogik kompetenter einschätzen als
Fachschulabsolventinnen, Berufsanfängerinnen und langjährig Berufserfahrenen. Die Mehrheit der
befragten Erzieherinnen zeigt eine sehr große Bereitschaft, sich weiterzubilden - sowohl aus eigenem, inneren Antrieb heraus als auch aus extrinsischer Motivation.
Transport operations are climate sensitive. Despite this, scientific literature and corporate practice present little evidence on how corporate actors use climate adaptation measures to prepare their transport operations for climate change. This paper explores two research questions: How can the acceptance among corporate decision-makers towards climate adaptation measures for their transport operations be explained? Based on the Theory of Planned Behavior and the Diffusion of Innovations we develop a theoretical framework for dealing with climate adaptation measures for transport operations (step 1). We support the use of this framework through a literature review (1989–2020) (step 2) and semi-structured interviews with German companies that have implemented best practice measures (step 3). The results show that the handling of climate adaptation measures for transport operations can be described in three acceptance phases: acceptance of attitude, action, and use. We conclude that these phases determine the approaches required for promoting climate change adaptation.
Achtsam durch den Change
(2019)
In vielen Wirtschaftsunternehmen, aber auch in Institutionen wie Schulen oder Hochschulen haben Achtsamkeitsübungen Einzug gehalten. Die Forschungsprojekte und Publikationen dazu boomen und stoßen auf großes Interesse in der Öffentlichkeit. Man will beispielsweise wissen, wie sich Achtsamkeit auf die psychische und physische Gesundheit, das Konzentrationsvermögen, die Selbstund Emotionsregulation, die Entscheidungskompetenz, das Konfliktverhalten, die soziale und moralische Kompetenz, die Kreativität oder auch die Lernfähigkeit auswirkt. Da liegt es nahe zu fragen: Kann Achtsamkeit auch für das Change Management bedeutsam sein?
Objective:
To compare the short- and long-term effects of a structural-oriented (convential) with an activity-oriented physiotherapeutic treatment in patients with frozen shoulder.
Design:
Double-blinded, randomized, experimental study.
Setting:
Outpatient clinic.
Subjects:
We included patients diagnosed with a limited range of motion and pain in the shoulder region, who had received a prescription for physiotherapy treatment, without additional symptoms of dizziness, a case history of headaches, pain and/or limited range of motion in the cervical spine and/or temporomandibular joint.
Interventions:
The study group received treatment during the performance of activities. The comparison group was treated with manual therapy and proprioceptive neuromuscular facilitation (conventional therapy). Both groups received 10 days of therapy, 30 minutes each day.
Main measures:
Range of motion, muscle function tests, McGill pain questionnaire and modified Upper Extremity Motor Activity Log were measured at baseline, after two weeks of intervention and after a three-month follow-up period without therapy.
Results:
A total of 66 patients were randomized into two groups: The activity-oriented group (n = 33, mean = 44 years, SD = 16 years) including 20 male (61%) and the structural-oriented group (n = 33, mean = 47 years, SD = 17 years) including 21 male (64%). The activity-oriented group revealed significantly greater improvements in the performance of daily life activities and functional and structural tests compared with the group treated with conventional therapy after 10 days of therapy and at the three-month follow-up (p < 0.05).
Conclusions:
Therapy based on performing activities seems to be more effective for pain reduction and the ability to perform daily life activities than conventional treatment methods.
Adaptivity is prevalent in today’s software. Mobile devices
self-adapt to available network connections, washing machines
adapt to the amount of laundry, etc. Current approaches for engineering such systems facilitate the specification of adaptivity in the analysis and the technical design. However, the modeling of platform independent models for adaptivity in the logical design phase remains rather neglected causing a gap between the analysis and the technical design phase.
To overcome this situation, we propose an approach called Adapt Cases. Adapt Cases allow the explicit modeling of adaptivity with domain-specific means, enabling adaptivity to gather attention early in the software engineering process.
Since our approach is based on the concept of use cases it
is easy adoptable in new and even running projects that
use the UML as a specification language, and additionally,
can be easily incorporated into model-based development
environments.
Hintergrund: Geburtshilfliche Interventionen nehmen weltweit zu, auch in Deutschland. Um deren Zahl zu reduzieren entstehen verschiedene Ansätze zur Förderung der normalen Geburt, so auch der deutsche „Expertinnenstandard Förderung der physiologischen Geburt“. Unter anderem wird darin eine Hebammensprechstunde gefordert. Inwieweit Hebammensprechstunden in Einrichtungen, die den Expertinnenstandard eingeführt haben, implementiert sind und ob sie in ihrer Ausgestaltung den Empfehlungen, so wie sie von den Entwicklerinnen intendiert waren (Adhärenz), folgen, ist bisher nicht bekannt. Ziel dieser Studie ist es, Analysemerkmale für die Hebammensprechstunde zu entwickeln, die Zielgruppe und Inhalte zu identifizieren und die Adhärenz zu untersuchen.
Methode: Eine Delphi-Befragung zur Entwicklung von Analysemerkmalen mit 3 Entwicklerinnen und eine quantitative Dokumentenanalyse der Dokumente der Hebammensprechstunden zweier Krankenhäuser wurde durchgeführt (Krankenhaus 1: n=92; Krankenhaus 2: n=62).
Ergebnisse: Sechs Merkmale (Dokumentation von „Sorgen und Ängste“, „Absprachen“, „Beratungsthemen“, „Themen, die besprochen wurden“, „Nachvollziehbarkeit der Möglichkeiten der Geburtsplanung“ und „Optionen der Geburtsplanung) wurden aus dem Expertinnenstandard identifiziert. Vor allem Erstgebärende (77,2%) nehmen die Hebammensprechstunde in Anspruch. Es zeigt sich ein breites Spektrum an Themen, die im Rahmen der Hebammensprechstunde angesprochen werden. Die Dokumente von Krankenhaus 2 belegen eine hohe Adhärenz, während die Dokumente von Krankenhaus 1 eine mittlere Adhärenz zeigen.
Schlussfolgerungen: Die Untersuchung der Adhärenz ermöglicht es Krankenhäusern, die Hebammensprechstunde auf ihre Umsetzung hin einzuschätzen. Auf Grundlage der hier vorgestellten Analyse können Anpassungen, z. B. an der Dokumentenstruktur oder den Beratungsinhalten vorgenommen werden. Im Kontext der Hebammensprechstunde besteht weiterer Forschungsbedarf zu den Implementierungsprozessen, um vorhandene Unterschiede in der Adhärenz besser zu erklären.
Adoption und Diffusion
(2001)
Adoptionsfaktoren : empirische Analyse am Beispiel eines innovativen Telekommunikationsdienstes
(2000)
ADS / ADHS
(2015)
The increased consumption of reduced-fat or non-fat products leads to a reduced intake of fat-soluble bioactive substances, such as fat-soluble vitamins. Due to their natural role as transport systems for hydrophobic substances, casein micelles (CM) might depict a viable system. The structure of CM is characterized by a lipophilic core stabilized by an electric double layer-like structure. Modification allows accessibility of the core and, therefore, the inclusion of fat-soluble bioactive substances. Well-known modifications are pH reduction and use of rennet enzyme. A completely new procedure to modify CM structure is offered by pulsed electrical fields (PEF). The principle behind PEF is called electroporation and affects the electric double layer of CM so that it is interrupted. In this way, lipophilic substances can be incorporated into CM. In this work, we evaluated integration of β-carotene into native CM by an industry-compatible process to overcome disadvantages associated with the use of Na-caseinate and avoid great technical effort, e.g., due to treatment with high hydrostatic pressure. Our research has shown that PEF can be used for disintegration of CM and that significant amounts of β-carotene can be incorporated in CM. Furthermore, after disintegration using PEF, a combination of another PEF and thermal treatment was applied to restructure CM and trap significant amounts of β-carotene, permanently, ending up with an encapsulation efficiency of 78%.
Wie können wir die Lehre heute gestalten, wenn wir nicht wissen, was morgen gebraucht wird?
Unter dieser Perspektive werden aktuelle Herausforderungen und Chancen universitärer Bildung betrachtet. Ausgehend von einer höheren organisatorischen Perspektive übergehend zu der Mikroperspektive einer einzelnen Lehrveranstaltung. Die Rolle von generativen KI-Systemen wird betrachtet.
Der Begriff New Learning im Kontext von New Work wird aufgegriffen und in Anlehnung an das Agile Manifesto der SW-Entwicklung wird ein agiles Manifest für die Lehre formuliert. Dieses wird in den Zusammenhang mit den sog. Zukunftskompetenzen oder Future Skills gebracht.
Das Interesse am Lehrkonzept des Inverted Classroom (ICM) erfreut sich in den letzten Jahren zunehmender Beliebtheit und mit Beginn der Corona-Pandemie und dem damit verbundenen Umstieg auf Online-gestützt Lehrformate ist es noch einmal deutlich gestiegen. Beim ICM wird die Phase der Wissensvermittlung aus der Präsenzphase der traditionellen Lehrveranstaltung umgedreht: Was bisher während der gemeinsamen Veranstaltungszeit präsentiert wurde, wird nun über Texte, Videos u.a. in eine vorgelagerte Selbstlernphase aus der Veranstaltungszeit ausgelagert. Die gemeinsame Präsenzzeit wird für aktives Lernen, Vertiefung, Diskussion oder andere aktive Formate genutzt. Das Inverted Classroom Modell wird Disziplin- und veranstaltungsübergreifend in der Lehre sowohl in Schulen wie auch Hochschulen genutzt.
Die von Sutherland und Schwaber entwickelte Scrum-Methodik ist ein etabliertes Vorgehensmodell in der Software-Entwicklung und dem Projektmanagement. Scrum bietet durch definierte Rollen, Artefakte und Ereignisse einen Rahmen in dem inkrementell an der Entwicklung eines Produktes gearbeitet werden kann. Diese Inkremente werden in Arbeitszyklen (Sprints) erarbeitet, bei denen die stetige Verbesserung des Produktes und der Arbeitsweise im Fokus stehen. Mit eduScrum oder Scrum4Schools wird Scrum in die Lehre übertragen.
Es liegt auf der Hand, dass sich die Konzepte des ICM und Scrum sehr gut ergänzen und die Scrum Methodik einen formalen Rahmen für ICM bieten kann.
Der Beitrag beschreibt die Umsetzung dieser Kombination agiler Methodiken aus Scrum im Kontext des Inverted Classroom in einer Informatik-Grundlagenveranstaltung an der Hochschule Osnabrück.
Die Kommunikation mit organisationsinternen Stakeholdern, gemeinhin interne Kommunikation genannt, ist in der letzten Dekade vom Rand ins Zentrum der strategisch gesteuerten Kommunikation gerückt. Aus der Praxissicht macht sich der festgestellte Bedeutungszugewinn an einer Vielzahl von Indikatoren fest, angefangen von steigenden Mitarbeiterzahlen über die zunehmenden Weiterbildungsangebote bis hin zu den vielen inzwischen erhältlichen Praxishandbüchern. Berufsfeldstudien zeigen darüber hinaus, dass im Zuge der Digitalisierung dem Erhalten von Vertrauen größte Bedeutung zugewiesen wird.
Tierwohl, Grüne Gentechnik, Hofsterben, biologische Vielfalt: Das Agri- und Foodbusiness steht im hohen Maße im Fokus der Öffentlichkeit. In diesem Buch werden Handlungsmöglichkeiten mit Blick auf die kommunikativen Aufgaben der Branche dargestellt – und dies erstmals auf Basis einschlägiger Ansätze aus den Kommunikationswissenschaften und dem PR-Management. Die Autoren liefern einen Überblick über branchenrelevante Themen wie Nachhaltigkeitskommunikation, Storytelling und Krisenkommunikation sowie ihre Einsatz- und Wirkungsweise im Rahmen einer professionellen Öffentlichkeitsarbeit.
Artificial intelligence (AI) and human-machine interaction (HMI) are two keywords that usually do not fit embedded applications. Within the steps needed before applying AI to solve a specific task, HMI is usually missing during the AI architecture design and the training of an AI model. The human-in-the-loop concept is prevalent in all other steps of developing AI, from data analysis via data selection and cleaning to performance evaluation. During AI architecture design, HMI can immediately highlight unproductive layers of the architecture so that lightweight network architecture for embedded applications can be created easily. We show that by using this HMI, users can instantly distinguish which AI architecture should be trained and evaluated first since a high accuracy on the task could be expected. This approach reduces the resources needed for AI development by avoiding training and evaluating AI architectures with unproductive layers and leads to lightweight AI architectures. These resulting lightweight AI architectures will enable HMI while running the AI on an edge device. By enabling HMI during an AI uses inference, we will introduce the AI-in-the-loop concept that combines AI's and humans' strengths. In our AI-in-the-loop approach, the AI remains the working horse and primarily solves the task. If the AI is unsure whether its inference solves the task correctly, it asks the user to use an appropriate HMI. Consequently, AI will become available in many applications soon since HMI will make AI more reliable and explainable.
Akademische Unternehmensgründungen besitzen für Wirtschaftswachstum und Beschäftigung
unzweifelhaft eine besondere Bedeutung. Grundlage hierfür ist eine nachhaltige Sensibilisierung für
den Gründungsgedanken und das Unternehmertum. Hinsichtlich der Anforderungen an die
Sensibilisierungsmaßnahmen besteht allerdings noch eine Forschungslücke. Der vorliegende Beitrag
beleuchtet auf Basis empirischer Untersuchungen die Frage der Sensibilisierung von
Hochschulangehörigen zum Thema „Unternehmensgründung“. Der Fokus der Betrachtungen liegt
auf den Sensibilisierungsinstrumenten, dem Zeitpunkt der Maßnahmen und den Auswirkungen auf
die Zahl der akademischen Gründungen.
Hintergrund und Ziele:
In der Physio- und Ergotherapie sowie in der Logopädie in Deutschland herrscht bereits seit mehreren Jahren ein Fachkräftemangel. Die Gründe für diesen Mangel sind vielschichtig, in vorhandenen Studien werden jedoch nur einzelne Ursachen genauer beleuchtet. Ziel dieser Arbeit ist es daher auf der einen Seite, die Einflussgrößen auf die Fachkräfteentwicklung zusammenzustellen. Da durch Diskussionen immer wieder die These aufgestellt wird, dass eine Vollakademisierung einen negativen Effekt auf die Fachkräfteentwicklung hat, sollen auf der anderen Seite die Veränderungen der Studierenden-, Absolventen- und Beschäftigtenzahlen in Österreich und der Schweiz vor und nach der Akademisierung untersucht und dargestellt werden.
Methode:
Zur Untersuchung der verschiedenen Gründe für den Fachkräftemangel in den Therapieberufen wurde eine systematische Literaturrecherche im Sinne eines Scoping Reviews durchgeführt. Die Daten zu Studierenden-, Absolventen- und Beschäftigtenzahlen in Österreich und der Schweiz wurden als Sekundärdatenanalyse erhoben und interpretiert.
Ergebnisse:
Die Gründe für den Fachkräftemangel in den Therapieberufen sind viel-schichtig. Als Kategorien wurden der demografische Wandel, die Bedingungen der Ausbildung sowie die Berufsflucht recherchiert. Die Ursachen zum Verlassen des Berufes findet man in finanziellen Aspekten, den Arbeitsbedingungen insgesamt und der fehlenden Anerkennung und Wertschätzung. Die erhobenen Daten aus Österreich und der Schweiz zeigen insgesamt einen positiven Trend in den letzten Jahren. Die Studierenden- und Absolventenzahlen sind in den genannten Ländern stetig gestiegen und führten daher auch zu einer Erhöhung der Beschäftigtenzahlen.
Schlussfolgerung:
Die verschiedenen Gründe für den Fachkräftemangel konzentrieren sich grundsätzlich darauf, dass die Attraktivität der Berufsfelder gesteigert werden muss, um Schulabsolventen für die Berufe zu gewinnen und Beschäftigte im Beruf zu halten. Als Lösungsmöglichkeit wird die Akademisierung gefordert, die zu einer Attraktivitätssteigerung führen könnte. Die Zahlen aus Österreich und der Schweiz zeigen, dass es durch die Akademisierung nicht zu einem Einbruch der Zahlen von Personen in Ausbildung in den untersuchten Berufsgruppen gekommen ist und weiterhin sehr viele junge Menschen an einer akademischen Ausbildung in den Heilmittelberufen interessiert sind.
Die Langlebigkeit der Gesellschaft führt in Deutschland sowohl quantitativ als auch qualitativ zu veränderten Versorgungsleistungen im Gesundheits-, Sozial- und Pflegewesen. Damit einher geht die Entwicklung neuer Tätigkeitsprofile bei verändertem Alterns- und Krankheitsspektrum und komplexen Versorgungsprozessen. Die Stärkung von einrichtungsübergreifenden Kooperations- und Koordinationsaufgaben wird von Experten seit Langem angehmahnt. Die Herausforderungen der alternden Gesellschaft fordern die Pflegeprofession in unterschiedlichen Settings heraus. Inzwischen liegen eine ganze Reihe vielversprechender Forschungsergebnisse vor, die den bedeutsamen Beitrag der Pflegeprofession zur Verbesserung der Versorgungsqualität im Sozialraum belegen. Die Gestaltung von lebensweltorientierten, partizipativen und kooperativen Versorgungsprozessen unter Achtung der hohen Variabilität des Alterns ist in Aus- Fort- und Weiterbildung stärker Rechnung zu tragen.
In Deutschland werden jährlich ca. 11 Mio. Tonnen Lebensmittel entlang der Wertschöpfungskette entsorgt.
Die Tafeln verteilen ca. 265 000 Tonnen dieser Lebensmittel
und spielen eine bedeutende Rolle in der Reduzierung von
vermeidbaren Lebensmittelabfällen. Ein Teilziel des Projekts LeMiFair ist es, Einblicke in die Arbeit und die Herausforderungen der Tafeln in Niedersachsen zu gewinnen.
Akzeptanz für Algorithmen
(2021)
Seit mehr als 20 Jahren beschäftigt sich die personaldiagnostische Forschung u. a. mit der Frage, wie Bewerberinnen und Bewerber diagnostische Verfahren der Personalauswahl bewerten. Nachfolgend wird von Ergebnissen berichtet, die sich mit der Akzeptanz von 10 Übungen bzw. Verfahren beschäftigen, die im Assessment Center zum Einsatz kommen. Die Untersuchung basiert auf sieben Assessment Centern (N = 237). Im Ergebnis zeigt sich, dass AC-Teilnehmer eine Übung umso mehr akzeptieren, je mehr sie das Verhalten des einzelnen Teilnehmers in den Vordergrund stellt und dabei Aufgaben des Berufsalltags simuliert. In Übereinstimmung mit dem Selbstwertansatz fällt die Bewertung einer Übung dabei umso positiver aus, je besser die AC-Teilnehmer nach eigener Einschätzung darin abschneiden.
Introduction: Patients undergoing revision total hip surgery (RTHS) have a high prevalence of mild and moderate preoperative anemia, associated with adverse outcomes. The aim of this study was to investigate the association of perioperative allogeneic blood transfusions (ABT) and postoperative complications in preoperatively mild compared to moderate anemic patients undergoing RTHS who did not receive a diagnostic anemia workup and treatment before surgery. Methods: We included 1,765 patients between 2007 and 2019 at a university hospital. Patients were categorized according to their severity of anemia using the WHO criteria of mild, moderate, and severe anemia in the first Hb level of the case. Patients were grouped as having received no ABT, 1–2 units of ABT, or more than 2 units of ABT. Need for intraoperative ABT was assessed in accordance with institutional standards. Primary endpoint was the compound incidence of postoperative complications. Secondary outcomes included major/minor complications and length of hospital and ICU stay. Results: Of the 1,765 patients, 31.0% were anemic of any cause before surgery. Transfusion rates were 81% in anemic patients and 41.2% in nonanemic patients. The adjusted risks for compound postoperative complication were significantly higher in patients with moderate anemia (OR 4.88, 95% CI: 1.54–13.15, p = 0.003) but not for patients with mild anemia (OR 1.93, 95% CI: 0.85–3.94, p < 0.090). Perioperative ABT was associated with significantly higher risks for complications in nonanemic patients and showed an increased risk for complications in all anemic patients. In RTHS, perioperative ABT as a treatment for moderate preoperative anemia of any cause was associated with a negative compound effect on postoperative complications, compared to anemia or ABT alone. Discussion: ABT is associated with adverse outcomes of patients with moderate preoperative anemia before RTHS. For this reason, medical treatment of moderate preoperative anemia may be considered.
Chronic illness can have a profound impact on couples’ relationships. In dealing with relational changes, new constructions and forms of relationships may arise. In the context of a larger grounded theory study on relational processes and practices in couples faced with chronic illness, this article focuses on concurrent relationships as an alternative form of relationship construction which embodies an additional relationship existing parallel to that of the couple confronted with chronic illness. Based on qualitative interviews with a subsample of five persons within the larger study, conditions for the development and characteristics of concurrent relationships are presented. From an individual and shared life questioned by chronic illness, concurrent relationships are formed in the attempt to be able to live on together in a new partner relationship and a continued care relationship. This can lead to new constructions of relationships, family life, and social relations in everyday life.
Die in diesem Film gezeigte Methode entwickelte Reiner Steinweg im Rahmen eines von der "Berghof Stiftung für Konfliktforschung" geförderten Projekts "Jugend und Gewalt".
Der Film lässt die Dynamik und Tragweite dieser Methode, in Gruppen zum Thema Gewalt zu arbeiten, erahnen, von der so manche MitspielerInnen noch nach drei oder vier Jahrzehnten Details zu erzählen wissen und genau angeben können, was die Erfahrung eines solchen Lehrstückkurses für ihn oder sie lebensgeschichtlich bedeutet hat.
Inhalt der DVD:
Film-Dokumentation (71 min.); Vortrag von Reiner Steinweg (30 min.) vor Beginn des Spielkurses über Brechts Lehrstücke.
Ambient assisted living und Pflegebedürftigkeit : wie finden Anspruch und Realität zueinander?
(2010)
Gegenstand dieses Beitrages, der auf einer Grounded Theory Studie zur Situation von Geschwistern von Kindern und Jugendlichen mit chronischer Erkrankung basiert, ist ihr Erleben von Ambivalenz und Ambiguität. Dieses dialektische Verhältnis von Gefühlen, Gedanken und Handlungen prägt die Geschwisterbeziehung und somit die Persönlichkeitsentwicklung. Ist das alltägliche Leben durch die Präsenz einer chronischen Erkrankung irritiert, verändert sich die Konstellation in den geschwisterlichen Rollen. Neben Ambivalenz- und Ambiguitätserfahrungen beschäftigt sich der Aufsatz auch mit den resultierenden Umgangs- und Bewältigungsformen der gesunden Geschwister. Ein besonderes Potential bietet in diesem Kontext die Ambiguitätstoleranz als die Fähigkeit, Widersprüche und Mehrdeutigkeit auszuhalten.