Refine
Year of publication
- 2021 (96) (remove)
Document Type
- Article (96) (remove)
Language
- German (96) (remove)
Keywords
Institute
In diesem Beitrag setzten sich Vertreterinnen und Vertreter der Hamburger Schule der Demokratiebildung ausführlich mit dem 16. Kinder- und Jugendbericht auseinander. Ihre Beiträge zur Demokratiebildung waren in dem Bericht der Expertenkommission vielfach zitiert, aber nicht systematisch entfaltet worden. Rolf Ahlrichs, Stephan Maykus, Elisabeth Richter, Helmut Richter, Wibke Riekmann und Benedikt Sturzenhecker greifen die Denkanstöße aus dem 16. Kinder- und Jugendbericht auf, um das Konzept der Demokratiebildung in der Kinder- und Jugendarbeit aus der Perspektive eines demokratischen Partizipations- und kommunalen Raumbegriffs schärfer zu konturieren. Nach Vorklärungen zu den Begriffen Demokratie und Demokratiebildung definieren sie einen Raumbegriff, der Mitgliedschaft einschließt, hauptsächlich in der Kommune verortet und an Institutionen gebunden ist. Nach diesen theoretischen Vorklärungen wenden sich die Autorinnen und Autoren der Demokratiebildung in der Offenen Kinder- und Jugendarbeit zu. Sie attestieren dem 16. Kinder- und Jugendbericht, dass er ein Recht von Kindern und Jugendlichen auf Politische Bildung als Demokratiebildung feststellt, dass er aber nicht klärt, wie sie diese Regelungen der Lebensführung in sozialpädagogischen Einrichtungen demokratisch mitbestimmen können. Das Autor/inn/enteam argumentiert, Demokratiebildung gelinge erst dann, wenn Kinder und Jugendliche das Recht hätten, die Regeln der gemeinsamen Lebensführung mitzugestalten. Ihr Vorschlag ist, Macht und Einfluss von Kindern und Jugendlichen einerseits und von Mitarbeitenden andererseits in den Einrichtungen der Offenen Kinder- und Jugendarbeit nach dem Vereinsrecht aufzuteilen und Jugendarbeit so demokratisch zu gestalten. Allerdings fehle dazu bisher eine geklärte Mitgliedschaft und damit die gegenseitige Verbindlichkeit einer Entscheidungsgemeinschaft, stellt das Team fest. Das führe dazu, dass Einrichtungen der Offenen Kinder- und Jugendarbeit bisher oft paternalistisch strukturierte Konsumfamilien seien, in denen Jugendliche auf Entscheidungsmacht weitgehend verzichteten. So könne Demokratiebildung nicht als selbsttätige Aneignung von Demokratie praktisch umgesetzt werden. Im 16. Kinder- und Jugendbericht bleibe Demokratiebildung in der Offenen Kinder- und Jugendarbeit eine pädagogisch arrangierte Scheindemokratie. Das Team äußert sich ebenfalls zur verbandlichen Jugendarbeit bzw. Schule und ihrer Rolle in der Demokratie und zeigt auf, dass der Bericht demokratiebildende Potenziale auch hier nicht hinreichend benennt.
Der vorliegende Aufsatz beschäftigt sich mit der Frage, inwiefern die Corona-Pandemie die interne Kommunikation in Unternehmen verändert. Hierfür wurden im Rahmen einer Masterarbeit zehn Leitfadeninterviews mit ExpertInnen der internen Kommunikation geführt und diese anhand einer qualitativen Inhaltsanalyse ausgewertet. Darauf aufbauend wurden theoretisch wie empirisch fundierte Handlungsempfehlungen entwickelt. Die Ergebnisse der Untersuchung zeigen, dass es im Verlauf der Pandemie zu Veränderungen der internen Kommunikation gekommen ist. Besonders auffallend waren der empfundene Bedeutungsgewinn der internen Kommunikation. Im „New Normal“ hat die Führungskommunikation an Relevanz gewonnen, während eine Kommunikation von internen BotschafterInnen kaum mehr stattfand. Des Weiteren war das „New Normal“ geprägt von Corona bezogenen Themen und – in den meisten Fällen – einer Abwechslung aus einer ernsten Tonalität und einer persönlicheren Ansprache. Digitale Kommunikationskanäle haben zudem nochmals Aufwind erhalten. Hinsichtlich der Bezugsgruppen der internen Kommunikation ließen sich weniger deutliche Veränderungen im „New Normal“ wahrnehmen. Es wurden bei der Mehrzahl der Unternehmen weder spezifische Segmentierungskriterien angewendet noch war ein eindeutiger Professionalisierungsschub für die Führungskräftekommunikation auszumachen. Auch die Erreichbarkeit der Mitarbeitenden war nach wie vor herausfordernd. Auf Basis der Forschungserkenntnisse lässt sich somit festhalten, dass die Corona-Pandemie zu einem „New Normal" der internen Kommunikation geführt hat. Die daraus resultierenden Potenziale, wie beispielsweise Möglichkeiten zur Kanalweiterentwicklung und zur Rollen- und Aufgabenausgestaltung der internen Kommunikation, sollten auf dem Weg „Back to Business“ gezielt gehoben werden.
Quo vadis Oecotrophologie?
(2021)
Das Forschungsprojekt „Dorfgemeinschaft 2.0“ hat zum Ziel, dem Bedürfnis der Bürger_innen nachzukommen, auch im Alter zu Hause wohnen bleiben zu können. Die Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum steht im Mittelpunkt. Hierfür werden regional angepasste Lösungsstrategien anhand des Design Science Ansatzes entworfen und individuelle Wünsche und Bedarfe multiperspektivisch in den Blick genommen. Vier der so entstandenen Versorgungskonzepte werden als nutzerorientierte alltags und gesundheitsbezogene Ansätze vorgestellt. Zudem werden die angedachten Kommunikationsstrukturen und das Zusammenwirken der Konzepte als Versorgungsnetz auf dem virtuellen Dorfmarktplatz beschrieben.
Zu viel Wasser in der TMR?
(2021)
Flüssigfutter bei Milchkühen
(2021)
Ist die TMR zu feucht?
(2021)
Einleitung: Whiteboards können als ein Instrument des Lean Managements zur Steuerung der Verweildauer auf Stationen eingesetzt werden, um aktuelle Patienteninformationen zu bündeln und in regelmäßigen strukturierten sowie interdisziplinären Besprechungen die Patientenversorgung zu steuern, die interdisziplinäre Zusammenarbeit zu optimieren und das Entlassungsmanagement zu verbessern. Das Ziel dieser Studie bestand darin, zu untersuchen, inwiefern die Einführung von Whiteboards in zwei Kliniken mit einer Veränderung der Verweildauer einherging.
Methode: Um die Forschungsfrage zu beantworten, wurden retrospektive Zeitreihen aus den DRG-Routinedaten vor und nach Installation der Whiteboards aus den beiden Kliniken in einem Interrupted Time Series Design genutzt. In der einen Klinik (Chirurgie) lagen 3.734 Fälle für den Zeitraum von Januar 2018 bis Dezember 2019 und in der anderen Klinik (Innere Medizin) 54.049 Fälle für den Zeitraum Juli 2013 bis Dezember 2019 vor.
Ergebnisse: In dem gemittelten Vergleich der Verweildauer (relative Verweildauerabweichung pro DRG von dem jeweiligen Verweildauermittel) konnte in der ersten Klinik kein signifikanter Unterschied zwischen den Werten vor und nach Einführung des Boards festgestellt werden. Am zweiten Klinikum zeigte sich sogar im Vorher-Nachher-Vergleich eine signifikante Verschlechterung der Verweildauer. Eine deskriptive Zeitreihenanalyse vor und nach Einführung zeigte in beiden Kliniken, dass kurz nach der Einführung der Boards sich die Verweildauer verschlechterte, anschließend jedoch verbesserte, d.h. dass die Patienten durchschnittlich früher entlassen wurden. Dieser Unterschied ging jedoch im Zeitverlauf wieder zurück.
Diskussion: Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass keine Verbesserung in der Verweildauer im Zuge der Nutzung der Whiteboards durch einen reinen Vorher-Nachher-Vergleich nachweisbar war. In der anschließenden Zeitreihenbetrachtung zeigten sich starke Schwankungen, die zunächst mit einer kurzzeitigen Verschlechterung der Verweildauer nach der Implementierung einhergingen und dann zu einer Verbesserung führten. Im Zeitverlauf verblasste der Unterschied jedoch, sodass die Patienten wieder später entlassen wurden. Methodisch zeigt sich, dass im Gegensatz zu der reinen Vorher-Nachher-Analyse erst eine Zeitreihenbetrachtung einen Einblick in das Geschehen und seine Variabilität lieferte. Für die Praxis ergeben sich folgende Implikationen: Whiteboards können als ein hilfreiches Instrument von Lean Management zur Verweildauersteuerung angesehen werden, wie die zwischenzeitlichen Verbesserungen nahelegen. Dies erfordert jedoch eine kontinuierliche, unter Einbezug der Mitarbeiter durchgeführte Pflege der Informationen und einen erkennbaren Mehrwert. Perspektivisch empfiehlt sich zudem eine Digitalisierung der Boards, um den Nachteilen wie der manuellen Pflege entgegenzuwirken.
„Hands-on!“ heißt der Schwerpunkt dieser Ausgabe der MSK, in der Hands-on/Hands-off- Herangehensweisen debattiert werden. Arne Vielitz und Dr. Claus Beyerlein, beide Herausgeber der MSK, baten daher Vertreter/-innen der 5 Mitglieder der Dachorganisation OMT-Deutschland um ein Statement zu folgenden Fragen: Was beinhaltet die muskuloskelettale Physiotherapie für Sie? Wie sieht eine gelungene/zeitgemäße praktische Umsetzung/Anwendung aus? Wie sehen Sie die muskuloskelettale Physiotherapie in der Zukunft? Wo geht die Reise hin?
Die Statements der 5 auf diese Fragen sind in alphabetischer Reihenfolge geordnet.
Fütterung von Zuchtstuten
(2021)
Die COVID-19-Pandemie stellt qualitativ Forschende in Pflege- und Gesundheitswissenschaft vor besondere Herausforderungen: Persönliche Interviews von Angesicht zu Angesicht sind ethisch nur schwer zu rechtfertigen. Dieser Artikel beleuchtet methodische Aspekte sowie Vor- und Nachteile zweier alternativer Formen der Interviewdurchführung: des digitalen Videointerviews und des qualitativen Telefoninterviews. Beide Varianten können für die qualitative Interviewforschung eingesetzt werden, sofern technische und ethische Aspekte sowie Vorschriften des Datenschutzes ausreichend beachtet werden. Die Chancen hinsichtlich Durchführbarkeit, Praktikabilität, Anwendbarkeit, TeilnehmerInnenrekrutierung und Teilhabe sind als hoch einzuschätzen.
Dieser Beitrag liefert erste Erkenntnisse für die bisher unerforschte Beziehung zwischen Mediendependenzen und dem Vertrauen in die gesellschaftliche Krisenbewältigung.
Die Corona-Pandemie hat eine Erkenntnis gestärkt: Wir als Gesellschaft sind im Guten wie im Schlechten aufeinander angewiesen. Schon früh in der Pandemie war klar, dass der Weg der Virus-Bekämpfung vor allem über solidarische Rücksichtnahme führt. Doch sind wir wirklich davon überzeugt, dass das gelingt? Dieser Artikel zeigt anhand einer Kognitions- und einer Medientheorie sowie empirischer Daten, ob Medien einen Einfuss darauf haben, wie
groß unser Vertrauen ineinander ist.
Die Direktvermarktung von landwirtschaftlichen Erzeugnissen spielt in Niedersachsen eine bedeutende Rolle zur Einkommensaufwertung der landwirtschaftlichen Betriebe. Das Internet ist dabei mittlerweile ein entscheidendes Medium zur Kundenansprache. Diese Studie hat daher die Zielstellung, die Bildkommunikation der landwirtschaftlichen Direktvermarkter in Niedersachsen im Rahmen der klassischen Homepage zu untersuchen. Entsprechendes Bildmaterial der Erstansicht der Homepages von Direktvermarktungsbetrieben wurde dafür einer qualitativen und quantitativen Analyse unterzogen. 258 Homepages von niedersächsischen Direktvermarktern wurden in die Auswertung einbezogen. Die Auswertung zeigt: Mehr als jeder zweite niedersächsische Direktvermarkter stellt Gebäude auf der Erstansicht seiner Webseite dar. Es handelt sich hierbei überwiegend um historisch aussehende Gebäude. Weiterhin konnte ermittelt werden, dass neben Gebäuden auch Personen, Tiere, Obst, Gemüse, Pflanzen, Produkte sowie Landschaften auf den Erstansichten der Webseiten dargestellt werden.