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Dieser Beitrag behandelt Deutungsmuster in der Print-Berichterstattung zum Übertragungsnetzausbau in Deutschland. Er geht der Frage nach, ob die gesetzliche Erdverkabelungsentscheidung sowie das geografische Verbreitungsgebiet eines Mediums einen Einfluss auf die Berichterstattung haben. Dazu werden Artikel zweier Regionalzeitungen über die Südlink-Stromtrasse in Niedersachsen und Bayern analysiert. Der Framing-Ansatz dient als theoretische Grundlage. Er nimmt an, dass Themen in den Medien mit unterschiedlichen Rahmen (Frames) versehen werden (vgl. Matthes, 2014, S. 10). Um nachzuweisen, welche Medien-Frames in der Berichterstattung über den Südlink auftauchen, wird eine quantitative standardisierte Inhaltsanalyse über verschiedene Medien und Zeiträume hinweg durchgeführt. Sehr viele wissenschaftliche Disziplinen beschäftigen sich mit dem Framing, weshalb die Quellenlage üppig ist (vgl. Dahinden, 2006, S. 21). Dieser Beitrag konzentriert sich auf die kommunikationswissenschaftliche Perspektive, in der die Framing-Forschung der wichtigste Ansatz zur Untersuchung von Medieninhalten bzw. -wirkungen ist (vgl. Matthes, 2014, S. 35). Die Medien-Frames dieses Beitrags leiten sich deduktiv aus verschiedenen Studien zur Energiewende, zu Infrastrukturprojekten sowie zum Stromnetzausbau ab. Die Medien-Inhaltsanalyse zeigt, dass die gesetzliche Entscheidung zum Erdkabelvorrang einen Einfluss auf die Rahmung hat. Im ersten Untersuchungszeitraum spielen andere Problemdefinitionen eine Rolle als im zweiten. Außerdem bewerten die Journalisten einzelne Aspekte beim Stromnetzausbau nach der Erdkabelentscheidung positiver. Beim Nord-Süd-Vergleich zeigt sich, dass die Bewertung im süddeutschen Medium extremer ausfällt, im norddeutschen Medium eher gemäßigt ist. Insgesamt dominieren der politische Frame und der Bürger-Frame. Die Ergebnisse der Studie deuten auf regionale Unterschiede in der Berichterstattung über den Südlink hin, die weitergehend untersucht werden sollten. Vorsichtige Verallgemeinerungen auf den gesamten Stromnetzausbau sind möglich.
Hintergrund: Der demografische Wandel in Deutschland zeigt sich in einer steigenden Anzahl älterer Menschen und damit auch einer Zunahme an Pflegebedürftigen, welche zu einem Großteil in der häuslichen Umgebung verbleiben möchten. Krankheitsbedingte Einschränkungen führen zu einem Rückgang sozialer Kontakte, bei fehlendem familiären Pflegepotenzial stellen professionelle Helfer wie der ambulante Pflegedienst oft das einzige Bindeglied zur Außenwelt dar. Dadurch besteht die Gefahr der Isolation und Einsamkeit, wodurch nachweislich die Entstehung von Krankheiten begünstigt wird. Daher bedarf es individueller Interventionen, um die häusliche Versorgung zu sichern und durch soziale Integration einer Isolation vorzubeugen.
Methodisches Vorgehen: Um den Fall der Pflegeempfängerin in seiner Ganzheit zu erfassen, wird die Methode der Hermeneutischen Fallanalyse verwendet. Das Ziel besteht darin, ein Versorgungsnetz zur Sicherung der häuslichen Versorgung einer älteren, sozial isolierten Frau mit einem instabilen Familiensystem zu konstruieren. Der Fokus liegt dabei auf Interventionen zur sozialen Integration. Es wurde eine systematische Literatur- und Studienrecherche mit festgelegten Suchbegriffen in den Suchmaschinen Google Scholar und Scinos sowie den Datenbanken SpringerLink, Pubmed und CINAHL durchgeführt.
Ergebnisse: In der Analyse konnten die Hauptprobleme der Pflegeempfängerin herausgearbeitet werden. Dabei wurde das Familiensystem mittels Genogramm beschrieben, die soziale Situation anhand des Sozialfragebogens nach Nikolaus erfasst und die Einschätzung der Pflegebedürftigkeit unter Verwendung des neuen Begutachtungsinstrumentes vorgenommen. Die Pflegediagnosen soziale Isolation und unterbrochene/ beeinträchtigte Familienprozesse wurden aufgestellt. Das konstruierte Versorgungsnetz basiert auf einer Auswahl geeigneter Interventionen der Bereiche Familie, soziale Integration und Gesundheitssystem.
Schlussfolgerungen: Das Bewusstsein für die Relevanz sozialer Integration im Alter muss gestärkt werden. Neben der frühzeitigen Identifizierung von sozialer Isolation und Einsamkeit, sind auch Veränderungen auf gesetzlicher Ebene erforderlich. Dies beinhaltet die Erforderlichkeit einer höheren Gewichtung der sozialen Aktivitäten der Pflegeempfänger bei der Ermittlung des Pflegegrades. Zudem wird im SGB XI davon ausgegangen, dass die Leistungen der Pflegeversicherung als Ergänzung zur familiären Unterstützung in der häuslichen Pflege zu sehen sind. Kritisch zu hinterfragen ist hier, wie Menschen, bei denen das informelle Hilfesystem nicht greift, berücksichtigt werden.
Diese Abschlussarbeit mit dem Titel „Eine Schule im Aufbruch: Wie kann ein erfolgreicher Systemwandel in Schule gelingen? Am Beispiel der IGS Badenstedt in Hannover“ befasst sich mit dem Thema der Schulentwicklung. Die Ausgangsproblematik ist, dass das Schulwesen des deutschen Bildungssystems aufgrund der Verwaltungs- und bildungspolitischen Strukturen als besonders veränderungsresistent gilt. Gleichzeitig verändert sich die Umwelt stetig und stellt wechselnde Anforderungen an den Erziehungs- und Bildungsauftrag der Schulen. Insgesamt geht aus dem gesellschaftlichen und bildungspolitischen Diskurs zum Schulwesen hervor, dass tiefgreifende Veränderungen des gegenwärtigen Schulsystems als notwendig erachtet werden. Diese tiefgreifenden Veränderungen werden in dieser Arbeit als „Systemwandel der Schule“ bezeichnet. Im Rahmen dieser Arbeit wird untersucht, wie Schulen diesen Systemwandel erfolgreich gestalten können. Dabei liegt der Fokus dieser theoretischen und empirischen Forschung auf der Identifikation von für den Systemwandel relevanten Einflussfaktoren und Prozessen. Das Ziel dieser Arbeit ist es diese Erkenntnisse zu einem Rahmenkonzept für Systemwandel in Schule zusammenzufassen. Darüber hinaus findet eine Anwendung des Rahmenkonzeptes statt: Die integrierte Gesamtschule Badenstedt in Hannover hat sich im März 2019 zum Systemwandel entschlossen und dient hierbei als Praxisbeispiel. Das Ergebnis dieser Arbeit ist die Aussprache von Empfehlungen an die integrierte Gesamtschule Badenstedt.
„Kompetenz und Kompetenzentwicklung jenseits des curricularen Tellerrandes – Möglichkeiten von Supervision und Coaching für Studierende“ Lernen in Hochschule führt häufig zu trägem Wissen. Darunter wird theoretisches Wissen verstanden, das für die Lösung komplexer, realitätsnaher Probleme nicht genutzt werden kann. Somit entsteht eine Kluft zwischen Wissen und Handeln im Rahmen der hochschulischen Studienproramme. Gruber et al. resümieren: „Das gewissermaßen ‚in vitro’ erworbene Wissen kann zwar im universitätsanalogen [und hochschulanalogen, Anm. d. Verf.] Kontext, in dem es erworben wurde, genutzt werden, etwa bei Prüfungen: in komplexen analogen Problemsituationen gelingt die Wissensanwendung jedoch nur unvollständig oder überhaupt nicht.“ (vgl. Gruber et al., 2000). Supervision und Coaching als Beratungsformate können möglicherweise sinnvolle Instrumente im studienbegleitenden Kontext sein, um ergänzend zu den curriclar angebotenen Lehrveranstaltungen Studierende in Fragen der Studieniorganisation, der Karrieplanung und Rollenfindung zu unterstützen. Nach einer differenzierten Einführung in die Beratungsformaten Supervision und Coaching und einer Diskussion des Kompetenzbegriffes schließt sich die Darstellung einer Forschungsarbeit an, die die Kompetenzerwerbserwartung von Studierenden verschiedenener Studiengänge in unterschiedlichen Fakultäten der Hochschule Osnabrück durch studienbegleitende Supervion und Coaching beleuchtet und breit angelegt diskuttiert. Fazitierend endet die Arbeit mit Schlussfolgerungen und Handungsempfehlungen zum Einsatz von studienbegleitenden Beratungsangeboten für den hochschulischen Kontext.
Die Entwicklung von Virtual Realitiy-Technologien spielt im digitalen Zeitalter des 21. Jahrhundert eine immer bedeutendere Rolle und bietet Potential für zahlreiche Branchen. In der Branche des Garten- und Landschaftsbaus lässt sich dies beispielsweise durch die Einbettung von Baummodellen in interaktive Planungsprozesse ableiten, um Fehler und Missverständnisse im Planungsprozess zu vermeiden. Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich in diesem Zuge mit den Möglichkeiten und Potentialen von generierten Echtzeit-Baummodellen auf der Grundlage von terrestrischem Laserscanning.
Aufgrund von fehlenden Erfahrungswerten und Messuntersuchungen wird durch diese Arbeit ein optimiertes Standardverfahren für die Baumaufnahme mittels terrestrischem Laserscanning aufgestellt. Dies geschieht auf der Basis von mehreren Baumaufnahmen und Programmuntersuchungen. Das Standardverfahren beinhaltet alle Bearbeitungsschritte von der Aufnahme bis zum Echtzeit-Visualisierungsmodell. In diesem Zuge werden zu erwartende Einschränkungen durch Windeinflüsse, Dateigrößen und verschiedene Vegetationsperioden genauer untersucht. Durch den Wind entstehende Messrauschfehler lassen sich mittels Filtervorgänge reduzieren, jedoch nicht ganzheitlich entfernen.
Sowohl das terrestrische Laserscanning als auch die 3D-Visualisierung bieten ein breit gefächertes Grundlagenspektrum, mit dem sich vor der Bearbeitung auseinander gesetzt werden muss. Weiterhin spielen Faktoren der menschlichen Wahrnehmung eine wichtige Rolle, um eine zielgerichtete Visualisierung umzusetzen.
Auf der Basis von Probeaufnahmen werden Scaneinstellungsparameter getestet, um Qualitätsmerkmale zu definieren. Weiterhin werden insgesamt 9 auf dem Markt vertretene Weiterverabeitungsprogramme detailliert untersucht und auf Funktionen getestet. In Abhängigkeit von der Baumgröße und Vegetationsperiode ergeben sich unterschiedlich anzuwendende Scaneinstellungen. Aufgrund der besten Ergebniserzielung und geringsten Gesamtzeitaufwendung wird Faro Scene als geeignetes Weiterverarbeitungsprogramm ausgewählt und in das Standardverfahren eingebettet. Da im Zuge einer Vermaschung keine zielführenden Ergebnisse erreicht werden, erfolgt die Darstellung der Baummodelle in Form einer Punktwolkenvisualisierung. Hierzu wird 3ds Max Design mit einem Vray Renderer als geeignetes Programm ausgewählt. Durch den Vergleich mit bestehenden 3D-Gehölzdatenbanken wird die Tauglichkeit der Punktwolkenvisualisierung bekräftigt.
Die aus den Probeaufnahmen gewonnenen Erkenntnisse werden für die Aufnahmen weiterer Baummodelle angewendet. Hierzu wird das entwickelte Standardverfahren mit einem Anwendungsbeispiel von 2 Bäumen gleicher Gattung und Art unterschiedlichen Alters durchgeführt.
Fördert Fairness die Akzeptanz? Gerechtigkeit als Faktor in der Bürgerbeteiligung von Bauprojekten
(2017)
Der Artikel geht der Frage nach, inwieweit eine nach Gerechtigkeitsaspekten orientierte Kommunikation in der Bürgerbeteiligung von Infrastrukturprojekten dazu beitragen kann, die Beteiligungsstrukturen zu optimieren und letztendlich Kontroversen und Verzögerungen beim Bau von Infrastrukturvorhaben entgegenzuwirken. Die Arbeit zeigt, dass die Übertragung der vier organisationalen Gerechtigkeitsaspekte auf die Bürgerbeteiligung sinnvoll ist und aktuelle Defizite beheben kann. In der Literatur gibt es bisher lediglich Werke zu organisationsinternen Untersuchungen von Gerechtigkeit. Eine externe Betrachtung erweist sich jedoch als sinnvoll. Für die Praxis der Bürgerbeteiligung können schon heute anhand der Literatur Handlungsempfehlungen abgeleitet werden. Der Artikel nennt für jeden Gerechtigkeitsaspekt eigene Praxisimplikationen, wie beispielsweise eine konsistente Kommunikation, und zeigt somit Wege zur Optimierung bisheriger Bürgerbeteiligung auf.
Der Aufsatz beschäftigt sich mit den Identifikationsressourcen von Kommunikationsexperten in Zeiten entgrenzter Arbeit in virtuellen Teams. Es wird untersucht, wie sich diese organisieren und Identifikation aufbauen. Zudem wird betrachtet, auf welche Bereiche, sog. Foci, sich Identifikation richten kann. Identifizieren sich die Kommunikationsexperten eher mit ihrer Organisation, ihrem Team oder ihrem Beruf? Welche Faktoren nehmen Einfluss auf die Verteilung der Ressourcen und welche Rolle spielt die persönliche bzw. medienvermittelte Kommunikation? Diese Fragen werden aus zwei theoretischen Perspektiven beleuchtet: Dem CCO-Ansatz und der funktionalen PR-Perspektive. Als empirische Untersuchung wurden zehn qualitative Leitfadeninterviews durchgeführt. So leiten sich die Ergebnisse sowohl aus der Theorie als auch aus der Praxis ab und liefern wichtige Erkenntnisse für weitere Forschungsvorhaben sowie Empfehlungen für die Praxis.
Es wird deutlich, dass sich die Befragten sowohl mit ihrer Organisation als auch mit ihrem Team und ihrem Beruf identifizieren. Eine klare Tendenz ist nicht erkennbar. Zudem können eine Reihe von Beeinflussungsfaktoren herausgestellt und die wichtige Rolle von Kommunikation ermittelt werden. Trotz zunehmend medienvermittelter Kommunikation behält auch die persönliche Face-to-Face-Kommunikation einen wichtigen, bislang unersetzbaren Stellenwert.
Zurzeit wird die Digitalisierung in der Baubranche forciert. Im Hochbau ist dabei Building Information Modeling (BIM) als neue Planungsmethode im Vormarsch. In der Landschaftsarchitektur-Branche findet jedoch noch keine systematische Auseinandersetzung mit dieser Thematik statt.
Das Ziel ist daher, fundierte Informationen zu erarbeiten, die das Thema Building Information Modeling aus der Perspektive der deutschen Landschaftsarchitektur beleuchten und eine Basis für eine im Berufsfeld zu führende Diskussion legen. Aufbauend auf einer Bestandsaufnahme zu vorliegenden Entwicklungen, Definitionen, Standards und technologischen Grundlagen werden eine Online-Umfrage sowie Experteninterviews mit BIM-Anwendern und Softwareherstellern durchgeführt. Ein BIM-Test-Projekt dient der Prüfung, inwieweit für die Landschaftsarchitektur typische Planungsschritte mit branchentypischer Software BIMgerecht bearbeitet werden können.
Die hohe Rücklaufquote der Online-Umfrage, 266 Rückläufer bei 707 kontaktierten Landschaftsarchitekturbüros, bestätigt die Brisanz des Themas. Ca. 80 % der befragten Büros haben noch nie von der Methode gehört oder sich noch nicht damit auseinander gesetzt. Weniger als 4 % sind BIM-Anwender oder planen den Umstieg. Die Auswertung gibt Hinweise auf BIM-hemmende Faktoren, u. a. die vorherrschende 2D-Planung und kleinteilige Bürostruktur, sowie positive und negative Erwartungen der Landschaftsarchitekten an eine BIM-Umstellung.
Sowohl aus den Experteninterviews als auch aus der Bearbeitung des Testprojektes ergibt sich, dass erste Softwarelösungen BIM-Prozesse in der Außenanlagenplanung unterstützen. Jedoch fehlen landschaftsarchitektonische Bauteile sowie die Standards, diese in der verbreitet angewandten IFC-Schnittstelle adäquat zu definieren. Insbesondere in der Definition dieser IFC-Klassen und Objekte mit zugehörigen Genauigkeitsstufen in Geometrie und Informationsgehalt ('Levels of Detail' - LOD und 'Levels of Information' - LOI) wird dringender Forschungs- und Entwicklungsbedarf gesehen. Hilfreich wäre eine branchenspezifische BIMArbeitsgruppe. Die Auseinandersetzung mit BIM könnte zur Optimierung der Arbeitsprozesse, Softwarelösungen und Austauschformate beitragen. So wäre eine Angliederung an BIM-Prozesse auch in der Landschaftsarchitektur möglich.