@article{OlfsLorenzBaueretal.2023, author = {Olfs, Hans-Werner and Lorenz, Frank and Bauer, Christian and Spiegel, Heide and Handl, Lukas and Gansberger, Markus and Mittermayer, Martin and Liebisch, Frank}, title = {Genau genommen}, journal = {Bauernzeitung}, number = {12}, institution = {Fakult{\"a}t AuL}, pages = {23 -- 26}, year = {2023}, abstract = {F{\"u}r die D{\"u}ngeplanung sollten regelm{\"a}ßig Bodenproben entnommen und auf wichtige Bodenkennwerte wie den pH-Wert und die Gehalte an pflanzenverf{\"u}gbaren N{\"a}hrstoffen analysiert werden. {\"U}blicherweise wird dazu eine Mischprobe aus mehreren Einstichen je (Teil)Schlag (f{\"u}r Nmin und Smin aus den 3 Tiefen 0-30, 30-60 und 60-90 cm; f{\"u}r die Grundbodenuntersuchung auf pH, P, K, Mg und Humus aus dem Krumenbereich) entnommen und zur Laboranalyse eingesendet. Die R{\"u}ckmeldung der Bodenuntersuchungsergebnisse nimmt zumindest einige Tage in Anspruch und ist - je nach Probenanzahl und ausgew{\"a}hlten Untersuchungsparametern - mit entsprechenden Kosten verbunden. Als Alternative wird von der Firma Stenon das FarmLab zur laborunabh{\"a}ngigen Bodenanalyse direkt auf dem Acker angeboten. Dadurch w{\"u}rde sich nicht nur die Entnahme und das Einsenden von Bodenproben er{\"u}brigen, sondern auch Geld sparen lassen. Die erhobenen Bodendaten stehen zeitnah in einer Webapplikation zur Verf{\"u}gung, bei mobiler Internetverbindung sogar unmittelbar nach der Messung. Das FarmLab ist mit Sensoren zur Erfassung von Impedanz- sowie Absorptionsspektren ausger{\"u}stet, die pro Messung mehr als 5000 Datenpunkte erfassen (Stenon GmbH, 2021). Aus diesen Spektren werden u. a. Messwerte zu Nmin-, P-, K-, Mg- und Humus-Gehalt, pH-Werten und Bodenart abgeleitet. Außerdem werden die GPS-Position, Witterungsdaten (Lufttemperatur, -feuchte und -druck) sowie Bodentemperatur und -feuchte erfasst. Im deutschsprachigen Raum wurden von verschiedenen {\"o}ffentlichen Institutionen Messkampagnen mit FarmLab-Ger{\"a}ten durchgef{\"u}hrt (Tab. 1). Anhand des Vergleichs zu Laborwerten f{\"u}r gleichzeitig entnommene Bodenproben kann daraus eine Aussage {\"u}ber die Treffsicherheit des FarmLab abgeleitet werden. Insgesamt zeigten sich in der {\"u}berwiegenden Anzahl der Vergleichsuntersuchungen „schlechte" bis „sehr schlechte" {\"U}bereinstimmungen f{\"u}r fast alle untersuchten Bodenparameter. So wurde beispielsweise f{\"u}r die pH-Wert-Bestimmung in 3 von 7 Versuchsserien eine sehr schlechte {\"U}bereinstimmung von R2 < 0,1 ermittelt und in 2 Serien eine „mittlere" {\"U}bereinstimmung (R2= 0,47 bzw. 0,52) festgestellt. Der hohe R2-Wert f{\"u}r die Untersuchung auf den Dauerversuchsfl{\"a}chen der Universit{\"a}t G{\"o}ttingen l{\"a}sst sich auf die sehr niedrigen pH-Werte der beiden sandigen Standorte in der L{\"u}neburger Heide zur{\"u}ckf{\"u}hren, die im Gegensatz zu den hohen pH-Werten auf dem lehmigen Standort in G{\"o}ttingen stehen. Die {\"U}bereinstimmung bei den pH-Werten ist erkennbar schlecht. Ob das daran liegt, dass die Messungen auf B{\"o}den durchgef{\"u}hrt wurden, deren pH-Werte außerhalb des vom Ger{\"a}tehersteller angegebenen Messbereiches liegen, kann nicht verifiziert werden. In vielen Regionen Deutschlands sind jedoch sandige B{\"o}den anzutreffen, deren pH-Wert deutlich unter dem vom Hersteller angegebenen Messbereich von pH 6,0 - 7,8 liegt. Ein Farmlab-Einsatz ist dann auf diesen B{\"o}den nicht zielf{\"u}hrend.}, language = {de} }