@inproceedings{WolfAvermannZalpour2022, author = {Wolf, Eduard and Avermann, Florian and Zalpour, Christoff}, title = {Apparative Bewegungsanalyse f{\"u}r die klinische Beurteilung von spielbedingten muskuloskelettalen Erkrankungen bei hohen und tiefen Streichern}, institution = {Fakult{\"a}t WiSo}, year = {2022}, abstract = {Hintergrund: Instrumentalisten leiden h{\"a}ufig unter spielbedingten (neuro-) muskuloskelettalen Erkrankungen. Diese zeigen sich bei Streichern, wie Violinisten, Bratschisten und Cellisten, am h{\"a}ufigsten in Form von Beschwerden im Oberk{\"o}rper - insbesondere im Schulter-Nacken-Bereich. Die apparative Bewegungsanalyse hat sich bereits als hilfreich bei der Beurteilung von muskuloskelettalen Erkrankungen und sch{\"a}dlichen Bewegungsmustern erwiesen und wird f{\"u}r die Diagnostik bei funktionellen St{\"o}rungen empfohlen. Es wurde bereits gezeigt, dass die apparative biomechanische Bewegungsanalyse ein valides und klinisch praktikables Werkzeug f{\"u}r die genaue und objektive Untersuchung von Bewegungen bei Streichern ist, jedoch ist ihr Einsatz in der klinischen Konsultation immer noch sehr un{\"u}blich. Aus diesem Grund existiert ein Mangel an gut etablierten Bewegungsanalyse-Protokollen zur Untersuchung funktioneller St{\"o}rungen bei Streichern unter Einsatz biomechanischer Instrumente in einem klinischen Umfeld wie der Physiotherapie. Ziel ist es daher, die Entwicklung und Anwendung eines solchen Protokolls vorzustellen f{\"u}r die Beurteilung der funktionellen Spielbewegungen des Oberk{\"o}rpers bei sowohl hohen als auch tiefen Streichern in einem physiotherapeutischen Umfeld. Methode: Zun{\"a}chst wurden auf Basis einer klinischen Fragestellung relevante Symptombereiche und Messparameter bestimmt. Anschließend wurden beteiligte Segmente, Gelenke und Muskeln selektiert. Darauf basierend wurde ein umfassendes (mechanisches) Modell des Oberk{\"o}rpers sowie die dazugeh{\"o}rigen Koordinatensysteme und Rotationssequenzen definiert. Dies lenkte sowohl die Spezifikation eines speziell angefertigten Marker-Sets sowie fortgeschrittener Ans{\"a}tze wie zur funktionellen Bestimmung von Gelenkzentren und -achsen, als auch die Auswahl und Platzierung von Oberfl{\"a}chenelektroden. Schließlich wurden Aktivit{\"a}ten zur Kalibrierung und Untersuchung der Bewegungsfunktion sowie relevante Analyseparameter und deren Darstellungsformen festgelegt. Die Protokolldurchf{\"u}hrung beinhaltet zun{\"a}chst die Auswahl der zu untersuchenden Segmente, Gelenke und Muskeln ausgehend von einer oder mehreren klinischen (Arbeits-)Hypothesen bzw. von den spezifischen Symptombereichen. Darauf basierend werden die ben{\"o}tigten Marker und Oberfl{\"a}chenelektroden konfiguriert und platziert. Anschließend werden die festgelegten Kalibrierungsmessungen und Bewegungsaufgaben durchgef{\"u}hrt. Schließlich werden die relevanten Ergebnisparameter zur {\"U}berpr{\"u}fung der Hypothesen extrahiert. Der klinische Einsatz der Methode wird exemplarisch anhand einer Violinistin mit spielbedingten Schmerzen erl{\"a}utert. Klinische Implikationen: Die potenzielle Anwendung des vorgestellten Vorgehens ist die intra-individuelle Evaluation von gleichzeitig der Gelenk- als auch der Muskelfunktion bei hohen und tiefen Streichern w{\"a}hrend der physiotherapeutischen Konsultation. Dies soll sowohl zur Diagnose funktioneller Erkrankungen des Bewegungsapparates in Form einer objektiven, umfassenden und dennoch klinisch praktikablen diagnostischen Untersuchung als auch zum pr{\"a}-post-interventionellen Vergleich beitragen.}, language = {de} }