@inproceedings{OPUS4-1546, title = {Mitteleurop{\"a}ische Flie{\"s}gew{\"a}sser und ihre Auen - Im Spannungsfeld von Wasserwirtschaft, {\"O}kosystemdienstleistungen und Naturschutz}, organization = {Hochschule Osnabr{\"u}ck, Fakult{\"a}t Agrarwissenschaften \& Landschaftsarchitektur, Studiengang Master Boden, Gew{\"a}sser, Altlasten}, url = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bsz:959-opus-15461}, year = {2014}, abstract = {Flussauen, die zu den dynamischsten und komplexesten {\"O}kosystemen {\"u}berhaupt geh{\"o}ren, zeichnen sich im naturnahen oder wenig ver{\"a}nderten Zustand h{\"a}ufig auf engstem Raum durch ein vielf{\"a}ltiges Standortmosaik aus. Gleichzeitig erf{\"u}llen Auen im morphologisch wenig ver{\"a}nderten Zustand auch herausragende Funktionen im Landschaftswasserhaushalt, sind z.B. nat{\"u}rliche Retentionsr{\"a}ume f{\"u}r Hochw{\"a}sser, und haben gleichzeitig eine enorme Bedeutung als Lebens- bzw. R{\"u}ckzugsraum f{\"u}r unz{\"a}hlige sten{\"o}ke Faunen- und Florenelemente. Jedoch unterliegen Flie{\"s}gew{\"a}sser und ihre Auen in Mitteleuropa bereits seit Jahrhunderten einem enormen Nutzungs- und Ver{\"a}nderungsdruck. Morphologisch wenig ver{\"a}nderte oder gar naturnahe Auen gibt es hier kaum noch. Gerade die Flussauen wurden in Mitteleuropa bereits vor Jahrtausenden durch den Menschen besiedelt und intensiv genutzt, sei es zur Nahrungsmittelproduktion und Trinkwassergewinnung, um das Vieh zu tr{\"a}nken und die Felder zu bew{\"a}ssern oder um die Fl{\"u}sse als Verkehrswege und die kinetische Energie des Wassers als Energiequelle zu nutzen. F{\"u}r die Sicherstellung zahlreicher Nutzungsanspr{\"u}che und -interessen wurden insbesondere seit dem letzten Drittel des vorigen Jahrhunderts die meisten mittleren und gr{\"o}{\"s}eren Fl{\"u}sse technisch begradigt und ausgebaut, in ihrer Laufl{\"a}nge verk{\"u}rzt und durch Eindeichungen von ihren Auen entkoppelt. Viele dieser Ma{\"s}nahmen f{\"u}hrten zwar h{\"a}ufig zum in ihrer Zeit gew{\"u}nschten Ergebnis, hatten und haben jedoch bis heute grundlegende, nicht nur {\"o}kologische Ver{\"a}nderungen zur Folge. So verursachten zahlreiche Hochw{\"a}sser z.B. an den Fl{\"u}ssen Rhein, Oder, Donau und Elbe dramatische und auch langfristige Sch{\"a}den sowie Zerst{\"o}rungen von Infrastruktureinrichtungen, Geb{\"a}uden, landwirtschaftlichen Nutzfl{\"a}chen oder W{\"a}ldern. Seit den 90erJahren wird mit Hilfe zahlreicher Renaturierungsprogramme an vielen Fl{\"u}ssen versucht, einige dieser gew{\"a}sserbaulichen Ver{\"a}nderungen wieder r{\"u}ckg{\"a}ngig zu machen bzw. in ihren Auswirkungen zumindest k{\"u}nftig abzumildern. Die bei solchen Vorhaben anvisierte Wiederherstellung {\"o}kosystemarer Funktionen bzw. Dienstleistungen von Flie{\"s}gew{\"a}ssern und ihren Auen einschlie{\"s}lich naturschutzfachlicher Belange einerseits und zu wahrende wasserwirtschaftliche Interessen und Aufgaben andererseits birgt h{\"a}ufig ein nicht unerhebliches Konfliktpotential. Diese Spannungsfelder und auch deren L{\"o}sungsm{\"o}glichkeiten bilden den Hintergrund des diesj{\"a}hrigen Forums in Osnabr{\"u}ck. Die Tagung ist gegliedert in drei Bl{\"o}cke: Nach einem einleitenden Vortrag {\"u}ber die Auspr{\"a}gung und Wirkungen sowie m{\"o}gliche Ursachen einiger der sogenannten Jahrhundert- oder gar Jahrtausendfluten in den vergangenen Jahren, wird im 2. Teil ein {\"U}berblick gegeben zum morphologischen Flie{\"s}gew{\"a}sser- und Auenzustand in Deutschland und Fl{\"u}sse und ihre Auen als gemeinsames Handlungsfeld von Wasserwirtschaft und Naturschutz vorgestellt. Der abschlie{\"s}ende umfangreichste Block wird in mehreren Vortr{\"a}gen verschiedene konkrete Renaturierungsprojekte an Fl{\"u}ssen in Deutschland vorstellen. Dabei werden zun{\"a}chst Beispiele von Projekten an kleineren und mittleren Flie{\"s}gew{\"a}ssern in urbanen R{\"a}umen und in st{\"a}rker industriell gepr{\"a}gten Landschaften beleuchtet, bevor abschlie{\"s}end ein Einblick in Projekte an gr{\"o}{\"s}eren Fl{\"u}ssen in Mitteleuropa gegeben wird.}, language = {de} }