@phdthesis{SchlueterCruse2018, author = {Martina Schl{\"u}ter-Cruse}, title = {Die Kooperation freiberuflicher Hebammen im Kontext Fr{\"u}her Hilfen}, url = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bsz:959-opus-14065}, pages = {221}, year = {2018}, abstract = {F{\"u}r etwa 13\% der Familien mit S{\"a}uglingen in Deutschland besteht Unterst{\"u}tzungsbedarf im Rahmen Fr{\"u}her Hilfen. Fr{\"u}he Hilfen streben an, die Entwicklungsm{\"o}glichkeiten von Eltern und ihren Kindern fr{\"u}hzeitig und nachhaltig zu verbessern. Ein zentrales Ziel der Fr{\"u}hen Hilfen, die Kooperation der Berufsgruppen des Sozial- und Gesundheitswesens, ist eine Herausforderung. Zu den Kooperationspartnerinnen/-partnern der Netzwerke geh{\"o}ren freiberufliche Hebammen, deren Perspektive in diesem Kontext jedoch kaum erforscht ist. Ziel der Studie ist es, die Sichtweisen und Erfahrungen freiberuflicher Hebammen im Rahmen der interprofessionellen Kooperation im Kontext Fr{\"u}her Hilfen zu untersuchen. Der Fokus liegt dabei insbesondere auf der Kooperation der Hebammen mit den Akteurinnen/Akteuren des Sozialwesens. 27 problemzentrierte Interviews mit freiberuflichen Hebammen in 13 deutschen Bundesl{\"a}ndern bilden die Basis der qualitativen Untersuchung. Im Vorfeld wurde eine Gruppendiskussion durchgef{\"u}hrt, um die Erhebungsinstrumente f{\"u}r die Haupterhebungsphase daraus abzuleiten. Durch diese Vorgehensweise wurden theoretische Vor{\"u}berlegungen gest{\"u}tzt sowie die Authentizit{\"a}t des Forschungsvorhabens gesichert. Der Feldzugang erfolgte {\"u}ber lokale E-Mail-Verteiler, Anzeigen in Hebammenzeitschriften, Besuche von Kongressen sowie durch Unterst{\"u}tzung von Multiplikatorinnen/Multiplikatoren. Die Interviews wurden mittels Leitfaden gef{\"u}hrt, digital aufgezeichnet und transkribiert. Die Auswertung erfolgte {\"u}ber die qualitative Inhaltsanalyse nach Kuckartz. Das Vorhaben wurde durch die Ethik-Kommission der Universit{\"a}t Witten/Herdecke bewilligt. Freiberufliche Hebammen kooperieren h{\"a}ufiger mit Berufsgruppen des Gesundheitswesens als mit jenen des Sozialwesens. Bei der Betreuung von Frauen, Kindern und Familien mit einem besonderen Unterst{\"u}tzungsbedarf spielen informelle Kontakte innerhalb des Gesundheitswesens f{\"u}r freiberufliche Hebammen eine zentrale Rolle. Kontinuierliche Kontakte, gegenseitiges Interesse und eine Kommunikation, die durch Respekt und klare Absprachen gekennzeichnet ist, tragen zu einer gelingenden Kooperation mit den Akteurinnen/Akteuren in den Fr{\"u}hen Hilfen bei. Fehlendes Wissen der Hebammen {\"u}ber die Strukturen und Angebote Fr{\"u}her Hilfen und die unterschiedliche berufliche Sozialisation der Berufsgruppen des Gesundheits- und Sozialwesens stellen zentrale Herausforderungen f{\"u}r die Zusammenarbeit dar. Am {\"U}bergang von der Hebammen- zur Familienhebammenversorgung sowie zu Angeboten der Kinder- und Jugendhilfe ist die Vertrauensbeziehung zwischen Klientinnen und freiberuflichen Hebammen ein wichtiger Faktor, um Familien mit einem besonderen Unterst{\"u}tzungsbedarf zur Annahme dieser Angebote zu motivieren. Damit freiberufliche Hebammen ihr gesundheitsf{\"o}rderndes Potential in den Fr{\"u}hen Hilfen entfalten k{\"o}nnen, bedarf es einer systematischen Einbeziehung dieser Akteurinnen in die Netzwerke der Fr{\"u}hen Hilfen. Zur St{\"a}rkung dieses Prozesses sind auch gesundheitspolitische Entscheidungen notwendig. Das Thema Kooperation sollte in der Aus- und Weiterbildung und im Studium von Hebammen ber{\"u}cksichtigt werden.}, language = {de} }