TY - THES U1 - Bachelor Thesis A1 - Müller, Mara T1 - Pflegerische Unterstützungsmöglichkeiten zur informierten Entscheidungsfindung von Angehörigen in der Rolle der gesetzlichen Stellvertretung auf der Intensivstation - eine Fallanalyse N2 - Hintergrund: Intensivpflichtige Patienten verlieren oft durch verschiedene Gründe, wie z. B. einer Beatmungsnotwendigkeit, ihre Unabhängigkeit und sind infolgedessen nicht mehr in der Lage, eigene Entscheidungen kundzutun. An dieser Stelle treten oft Angehörige als Stellvertretung für sie ein. Diese Aufgabe stellt eine enorme Herausforderung dar, denn oftmals wurden im Voraus keine Vorkehrungen, wie z. B. eine Patientenverfügung getroffen. Angehörige, in der Rolle der gesetzlichen Stellvertretung, sind oft von den vielseitigen Informationen des Gesundheitspersonals überwältigt, wobei sie diese für den Entscheidungsfindungsprozess verarbeiten und nutzen müssen. Zudem wird die Entscheidungsfindung durch ihre eigenen Bedürfnisse im Konflikt mit den mutmaßlichen Willen des Patienten erschwert. Methodisches Vorgehen: Mithilfe einer ausgiebigen Literaturrecherche in Fachdatenbanken und der Bibliothek der Hochschule Osnabrück wird der ausgewählte Patientenfall dargestellt und analysiert. Die Analyse orientiert sich an die Hermeneutik mit dem Fokus auf der Dimension „Person“ und die Perspektive „Handlungsebene“. Anhand einer detaillierten Betrachtung auf Grundlage des Calgary Familien-Assessment-Modells wird die Hochkomplexität des Patientenfalls dargelegt. Im Transferteil werden geeignete Unterstützungsmöglichkeiten vorgestellt, die sich auf die im Analyseteil herausgefilterten Prioritäten fokussieren. Abschließend werden die entworfenen Unterstützungsmöglichkeiten fiktiv auf den Patientenfall angewendet. Ergebnisse: Im Ergebnis wird deutlich, dass die Angehörigen als gesetzliche Stellvertretung einer enormen Herausforderung ausgesetzt sind. Sie befinden sich nicht nur in der Situation der Entscheidungsfindung und sind Ansprechperson für das Behandlungsteam, sondern auch in der Rolle der familiären Mitbetroffenen in einer Krisensituation. In beiden Rollen haben sie ein hohes Maß an Bedürfnissen, die während des Pflegeprozesses berücksichtigt und erfüllt werden müssen. Um die Angehörigen in dieser Ausnahmesituation zu begleiten und zu stärken, helfen die aufgezeigten Unterstützungsmöglichkeiten. Die primäre Pflegefachkraft entlastet die Angehörigen in Form von Familiengesprächen und hilft Veränderungen auf der kognitiven, affektiven sowie verhaltensbezogenen Ebene herbeizuführen. Folglich wird eine bedürfnisorientierte Pflege umgesetzt, in der eine informierte Entscheidungsfindung stattfinden kann. Schlussfolgerung: Schlussfolgernd ist zu bemerken, dass die Anwendung der Unterstützungsmöglichkeiten einen positiven Effekt auf den Entscheidungsprozess der Angehörigen als gesetzliche Stellvertretung hat. Sie stellt einen wichtigen Bereich der Pflege dar. Die Angehörigen als gesetzliche Stellvertretung müssen daher vermehrt in den Pflegeprozess einbezogen werden, um eine angemessene Entscheidung treffen zu können. Die begleitende und stärkende Funktion, die die Pflegefachkraft dabei einnimmt, stellt eine Kompetenz der akademisierten Pflegefachkraft dar. Durch die erweiterte Ausbildung hat sie eine besondere Fähigkeit zur Durchführung der Familiengespräche. So wäre auch dieser Aspekt der Pflege erfüllt. KW - gesetzliche Stellvertretung KW - Intensivstation KW - Entscheidungsfindung KW - Angehörige Y2 - 2020 U6 - https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bsz:959-opus-16957 UN - https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bsz:959-opus-16957 SP - 48, XVIII S1 - 48, XVIII ER -