@phdthesis{Knape2016, author = {Nina Knape}, title = {Eine Sekund{\"a}rdatenanalyse der Arbeitsbelastung und Betreuungsdichte von Hebammen in der klinischen Geburtsbetreuung von Low-Risk Geb{\"a}renden}, url = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bsz:959-opus-5815}, pages = {280}, year = {2016}, abstract = {Hintergrund Die anhaltend hohen Interventionsraten in der geburtshilflichen Versorgung und ihre Ursachen werden weltweit aber auch national thematisiert. Hierbei wird auch auf die Betreuungsverh{\"a}ltnisse im Krei{\"s}saal fokussiert: Eine erh{\"o}hte Arbeitsbelastung hat das Potential, die Betreuungsdichte der Hebammen einzuschr{\"a}nken. Dies kann die Betreuungsqualit{\"a}t negativ beeinflussen. Auf Grund einer insuffizienten psychosozialen Unterst{\"u}tzung verst{\"a}rken sich {\"A}ngste und Unsicherheiten der Geb{\"a}renden. Dies wirkt sich m{\"o}glicherweise negativ auf den physiologischen Geburtsverlauf aus. Eine Zunahme der Arbeitsbelastung und eine verminderte Betreuungsdichte der Hebamme beg{\"u}nstigen somit vermutlich Interventionen, wie operative Geburtsmodi oder Analgesie- und An{\"a}sthesieverfahren. Zielsetzung Im Rahmen der vorliegenden Sekund{\"a}rdatenanalyse wurde untersucht, ob ein Zusammenhang zwischen der Arbeitsbelastung der Hebammen und der Betreuungsdichte im Krei{\"s}saal besteht. Zudem wurde analysiert, ob diese Betreuungsmerkmale mit der Rate operativer Geburtsmodi sowie der Inanspruchnahme von Analgesie- und An{\"a}sthesieverfahren assoziiert sind. Methodik Die Hypothesen wurden im Rahmen von multivariaten linearen und logistischen Regressionsverfahren explorativ getestet. Basis der Analyse ist eine Stichprobe von 999 Low-Risk Geb{\"a}renden. Ergebnisse Eine geringere Arbeitsbelastung der Hebamme steht in einem signifikanten Zusammenhang mit einer Zunahme der Betreuungsdichte. Die Betreuungsdichte und die Arbeitsbelastung sind jedoch nicht signifikant mit dem operativen Geburtsmodus oder der Inanspruchnahme von Analgesie- und An{\"a}sthesieverfahren assozi-iert. Andere Variablen, welche die Betreuungssituation im Krei{\"s}saal operationalisieren, sowie frau- oder geburtsspezifische Parameter tragen hingegen signifikant zur Varianzaufkl{\"a}rung bei. Schlussfolgerung Mit den Ergebnissen kann ein Zusammenhang zwischen den strukturellen Arbeitsbedingungen wie der Arbeitsbelastung im Krei{\"s}saal und der Betreuungsdichte aufgezeigt werden. Gleichwohl sind m{\"o}glicherweise insbesondere die Handlungskultur im Krei{\"s}saal sowie die Aufenthaltsdauer der Geb{\"a}renden in Hinblick auf Interventionskaskaden von besonderer Bedeutung. F{\"u}r prospektive Untersuchungen ist daher eine umfassendere Operationalisierung der Hebammenbetreuung und des Geburtsprozesses sowie dar{\"u}ber hinaus die Ber{\"u}cksichtigung der individuellen Perspektive der Geb{\"a}renden von Bedeutung. Eine ad{\"a}quate Personalausstattung ist eine Voraussetzung, um in der Praxis die Betreuungsqualit{\"a}t zu verbessern. Zus{\"a}tzlich sollten jedoch auch Betreuungskonzepte von Hebammen reflektiert und strukturiert in der beruflichen Praxis implementiert werden.}, language = {de} }