@incollection{RascheBraunvonReinersdorff2016, author = {Christoph Rasche and Andrea Braun von Reinersdorff}, title = {Krankenh{\"a}user als Expertenorganisationen : Wertschaffung und Produktivit{\"a}tssteigerung durch dienstleistungsorientierte Gesch{\"a}ftssysteme}, series = {Dienstleistungsmanagement im Krankenhaus : nachhaltige Wertgenerierung jenseits der operativen Exzellenz}, publisher = {Springer Gabler}, address = {Wiesbaden}, isbn = {978-3-658-08428-8}, doi = {10.1007/978-3-658-08429-5\_1}, pages = {1 -- 23}, year = {2016}, abstract = {Bei Expertenorganisationen handelt es sich um ein aus betriebswirtschaftlicher Sicht relativ junges Realph{\"a}nomen. Sie stehen in sachlogischer N{\"a}he zu den angels{\"a}chsischen Professional Services Firms (PSFs). Bei diesen handelt es sich um wissens- und kompetenzintensive Dienstleistungsorganisationen, deren Wertsch{\"o}pfungsleistung prim{\"a}r auf der Rekrutierung, Veredelung und Nutzung hochgradig spezialisierten Humankapitals beruht. Im Gegensatz zu Amateuren haben Professionals in der Regel eine langj{\"a}hrige Ausbildungstrajektorie durchlaufen, die im Ergebnis zum Expertenstatus als Rechtsanwalt, Wirtschaftspr{\"u}fer, Architekt oder Chefarzt f{\"u}hrt. Krankenh{\"a}user lassen sich als Expertenorganisationen im weiteren Sinne interpretieren. W{\"a}hrend sie einerseits einem relativ rigiden Marktordnungsrahmen unterliegen, folgen sie andererseits – im Gegensatz zu Gemeinschaftspraxen und Medizinischen Versorgungs-Zentren (MVZ) – keiner partnerschaftlichen Corporate-Governance-Logik. Vielmehr wirken unter der {\"A}gide einer oft nicht-medizinischen Gesch{\"a}ftsleitung fachlich weitgehend weisungsungebundene Chef{\"a}rzte, die prim{\"a}r ihrem Heilversprechen verpflichtet sind. Einhergehend mit {\"o}konomischen Imperativen leiten sich hieraus oftmals Interessenkonflikte im Spannungsfeld von „Ethik und Monetik“ ab. Sollen die limitierten Krankenhausressourcen rendite- oder versorgungsoptimal eingesetzt werden? Wie l{\"a}sst sich der Interessenkonflikt zwischen Patientenauftrag und Renditeauftrag l{\"o}sen? Im vorliegenden Beitrag wird der Produktivit{\"a}tssteigerung vor der Rationierung und Priorisierung eine besondere Bedeutung einger{\"a}umt, weil dadurch im g{\"u}nstigsten Fall keine Abstriche beim Patientennutzen gemacht werden m{\"u}ssen. Trotzdem erweist sich die Realisierung notwendiger Produktivit{\"a}ts- und Wertsteigerungsreserven in Krankenh{\"a}usern als schwierig, wenn Experten ihren Nimbus als unabh{\"a}ngige Kompetenztr{\"a}ger gef{\"a}hrdet sehen. F{\"u}r den Fall, dass sie zum Wertsch{\"o}pfungsparameter in einer industrialisierten Servicewertkette degradiert werden, ist mit berufsst{\"a}ndischen Widerst{\"a}nden zu rechnen. Ein nachhaltiges Wertsch{\"o}pfungs- und Produktivit{\"a}tsmanagement bedarf deshalb adjustierter F{\"u}hrungs- und Steuerungsprinzipien.}, language = {de} }