@inproceedings{OPUS4-1545, title = {Der D{\"u}mmer und sein Einzugsgebiet in Nordwestdeutschland – eine {\"o}kologische Problemregion}, organization = {Hochschule Osnabr{\"u}ck, Fakult{\"a}t Agrarwissenschaften \& Landschaftsarchitektur, Studiengang Master Boden, Gew{\"a}sser, Altlasten}, url = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bsz:959-opus-15458}, year = {2013}, abstract = {Nicht erst seit dem wiederholten und massiven Fischsterben im zweitgr{\"o}{\"s}ten See Niedersachsens in den vergangenen Jahren ist der D{\"u}mmer auch {\"u}berregional in aller Munde. Seit Jahrzehnten gelangen aus seinem {\"u}berwiegend intensiv landwirtschaftlich genutzten Einzugsgebiet erhebliche N{\"a}hrstofffrachten in den ausgesprochenen Flachsee. Diese lange und massive N{\"a}hrstoffzufuhr f{\"u}hrte - verst{\"a}rkt durch die k{\"u}nstliche Eindeichung des Sees im Jahre 1953 - zur rasanten Eutrophierung dieses ehemaligen Auengew{\"a}ssers, die zahlreiche {\"o}kologische, aber auch wirtschaftliche Folgen nicht nur f{\"u}r das Gew{\"a}sser selbst, sondern sein gesamtes Umfeld hatte und hat. In den letzten Jahren besonders sichtbar wurde dieses {\"U}berma{\"s} an N{\"a}hrstoffen im D{\"u}mmer z. B. durch die saisonale Massenentwicklung und Dominanz bestimmter Blau-Algen mit entsprechenden Folgen f{\"u}r andere Bioz{\"o}nosen des Sees. So werden diese Algen aufgrund ihrer Gr{\"o}{\"s}e kaum durch Zooplankter gefressen und erreichen entsprechende Biomassen in k{\"u}rzester Zeit. Nach ihrem Absterben kam es wiederholt infolge des rasch einsetzenden mikrobiellen Abbaus sehr schnell zur enormen Sauerstoffzehrung im See, die mehrfach zu Fischsterben und massiven und zum Teil langen Geruchsbel{\"a}stigungen nicht nur f{\"u}r Erholungssuchende am See und in seinen Abfl{\"u}ssen f{\"u}hrte. Gleichzeitig sind auch aufgrund des gest{\"o}rten Lichtklimas die Best{\"a}nde von derartige Flachseen – so auch den D{\"u}mmer – eigentlich pr{\"a}gender Unterwasservegetation stark zur{\"u}ck gegangen bzw. weitgehend verschwunden. Parallel ist seit Jahren ein R{\"u}ckgang der Schilfr{\"o}hrichte zu beobachten, Binseninseln sind sogar ganz verschwunden. Neben der {\"o}kologischen hat der D{\"u}mmer auch eine enorme Bedeutung f{\"u}r vielf{\"a}ltige touristische Aktivit{\"a}ten. Entsprechend sind zahlreiche Freizeitnutzungen am D{\"u}mmer wie z.B. das Segeln oder auch Surfen von diesen Entwicklungen insbesondere in den letzten Jahren stark betroffen. Dennoch ist der See mit weiten Teilen seiner Verlandungszonen und -moore gegenw{\"a}rtig aufgrund der auch heute in Teilen noch hohen {\"o}kologischen Bedeutung f{\"u}r Flora und Fauna als NSG ausgewiesen, steht teilweise auch unter europ{\"a}ischem Schutzstatus (FFH, IBA) oder wurde in der Vergangenheit sogar in G{\"a}nze in die Unesco-Liste der Feuchtgebiete internationaler Bedeutung (FIB) aufgenommen. Gleichzeitig liegt diese {\"o}kologisch sensible und nach wie vor wertvolle D{\"u}mmer-Niederung jedoch inmitten einer der am st{\"a}rksten mit N{\"a}hrstoffen {\"u}berversorgten und belasteten Intensiv-Agrarregionen Europas, in denen insbesondere die Viehbesatzdichten sehr hoch sind. Entsprechende hohe N{\"a}hrstoffaufkommen und –frachten im Einzugsgebiet des D{\"u}mmers sind eine Folge. Dieses komplexe Spannungs- bzw. Konfliktfeld bildet den Hintergrund f{\"u}r das diesj{\"a}hrige Forum in Osnabr{\"u}ck.}, language = {de} }