@article{BotschmanowskiNolteHuesersetal.2021, author = {Julia Botschmanowski and Lisa Nolte and Jens H{\"u}sers and Moritz Esdar and Ursula Hertha H{\"u}bner}, title = {Mit welchen Verweildauer{\"a}nderungen gehen Whiteboards als Lean-Management-Werkzeuge einher? : Eine retrospektive Zeitreihenstudie in zwei Krankenh{\"a}usern}, series = {GMS Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie}, volume = {17}, number = {4}, issn = {1860-9171}, doi = {10.3205/mibe000232}, url = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bsz:959-opus-35640}, year = {2021}, abstract = {Einleitung: Whiteboards k{\"o}nnen als ein Instrument des Lean Managements zur Steuerung der Verweildauer auf Stationen eingesetzt werden, um aktuelle Patienteninformationen zu b{\"u}ndeln und in regelm{\"a}{\"s}igen strukturierten sowie interdisziplin{\"a}ren Besprechungen die Patientenversorgung zu steuern, die interdisziplin{\"a}re Zusammenarbeit zu optimieren und das Entlassungsmanagement zu verbessern. Das Ziel dieser Studie bestand darin, zu untersuchen, inwiefern die Einf{\"u}hrung von Whiteboards in zwei Kliniken mit einer Ver{\"a}nderung der Verweildauer einherging. Methode: Um die Forschungsfrage zu beantworten, wurden retrospektive Zeitreihen aus den DRG-Routinedaten vor und nach Installation der Whiteboards aus den beiden Kliniken in einem Interrupted Time Series Design genutzt. In der einen Klinik (Chirurgie) lagen 3.734 F{\"a}lle f{\"u}r den Zeitraum von Januar 2018 bis Dezember 2019 und in der anderen Klinik (Innere Medizin) 54.049 F{\"a}lle f{\"u}r den Zeitraum Juli 2013 bis Dezember 2019 vor. Ergebnisse: In dem gemittelten Vergleich der Verweildauer (relative Verweildauerabweichung pro DRG von dem jeweiligen Verweildauermittel) konnte in der ersten Klinik kein signifikanter Unterschied zwischen den Werten vor und nach Einf{\"u}hrung des Boards festgestellt werden. Am zweiten Klinikum zeigte sich sogar im Vorher-Nachher-Vergleich eine signifikante Verschlechterung der Verweildauer. Eine deskriptive Zeitreihenanalyse vor und nach Einf{\"u}hrung zeigte in beiden Kliniken, dass kurz nach der Einf{\"u}hrung der Boards sich die Verweildauer verschlechterte, anschlie{\"s}end jedoch verbesserte, d.h. dass die Patienten durchschnittlich fr{\"u}her entlassen wurden. Dieser Unterschied ging jedoch im Zeitverlauf wieder zur{\"u}ck. Diskussion: Zusammenfassend l{\"a}sst sich festhalten, dass keine Verbesserung in der Verweildauer im Zuge der Nutzung der Whiteboards durch einen reinen Vorher-Nachher-Vergleich nachweisbar war. In der anschlie{\"s}enden Zeitreihenbetrachtung zeigten sich starke Schwankungen, die zun{\"a}chst mit einer kurzzeitigen Verschlechterung der Verweildauer nach der Implementierung einhergingen und dann zu einer Verbesserung f{\"u}hrten. Im Zeitverlauf verblasste der Unterschied jedoch, sodass die Patienten wieder sp{\"a}ter entlassen wurden. Methodisch zeigt sich, dass im Gegensatz zu der reinen Vorher-Nachher-Analyse erst eine Zeitreihenbetrachtung einen Einblick in das Geschehen und seine Variabilit{\"a}t lieferte. F{\"u}r die Praxis ergeben sich folgende Implikationen: Whiteboards k{\"o}nnen als ein hilfreiches Instrument von Lean Management zur Verweildauersteuerung angesehen werden, wie die zwischenzeitlichen Verbesserungen nahelegen. Dies erfordert jedoch eine kontinuierliche, unter Einbezug der Mitarbeiter durchgef{\"u}hrte Pflege der Informationen und einen erkennbaren Mehrwert. Perspektivisch empfiehlt sich zudem eine Digitalisierung der Boards, um den Nachteilen wie der manuellen Pflege entgegenzuwirken.}, language = {de} }